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deutscher Unternehmer und Wirtschaftsfunktionär Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fritz Berg (* 27. August 1901 in Altena; † 3. Februar 1979 in Köln) war ein Fabrikant von Matratzenfedern sowie von 1949 bis 1971 der erste Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Unternehmersohn Fritz Berg besuchte das Realprogymnasium Altena und absolvierte danach eine Ausbildung im Bankgeschäft und in einer Exportfirma in Hamburg. 1922 bis 1924 studierte er in Köln, wo er Mitglied des Corps Hansea Köln wurde.
1925–1928 folgte eine Tätigkeit in den USA und in Kanada (u. a. in den Ford-Werken in Detroit). 1928 trat er als Prokurist in die Firma seines Vaters Wilhelm Berg, die sich mit Stahlerzeugnissen befasste, ein.
1940 wurde er Alleininhaber der Firma, 1942 Mitglied des Beirats der Gauwirtschaftskammer, 1943 stellvertretender Leiter der Wirtschaftsgruppe Eisen-, Stahl- und Blechwarenindustrie und Mitglied des Präsidiums der Wirtschaftsgruppe Metallwaren. Vom 16. April 1945 bis 7. August 1945 wurde er zum ersten ehrenamtlichen Bürgermeister der Stadt Altena eingesetzt.[1] Ein Brand am 29. Januar 1961 des Westfälischen Wirtschaftsarchives vernichtete Aktenmaterial aus der Kammergeschichte, zu diesem Zeitpunkt fehlten aber bereits die Akten aus der älteren Zeit, die 1944 untergegangen waren. Belegt ist zumindest seine Funktion als Leiter der Abteilung „Fahrrad- und Motorteile“ der Reichsgruppe Industrie (RGI) im Zweiten Weltkrieg.[2]
Nahtlos knüpft seine Nachkriegsbiografie 1946 mit dem Vorsitz des Wirtschaftsverbandes Eisen-, Blech- und Metallwarenindustrie in Düsseldorf an. Im selben Jahr wurde er auch Mitglied des Ausschusses für Fragen des Marshall- und Schumanplanes. 1948 war Berg Präsident der Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen. Im Oktober 1949 wurde Fritz Berg mit überwältigender Mehrheit zum ersten Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Dieses Amt übte er über 22 Jahre bis 1971 aus.
Berg leitete 1951 die erste westdeutsche Industriellen-Delegation nach den USA. Später war er Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Gutsbesitzer und Vorsitzender bzw. Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte. Berg war zudem Geschäftsführer der Staatsbürgerlichen Vereinigung und dadurch in die umstrittene Parteienfinanzierung der CDU in den 1970er Jahren verstrickt. Als BDI-Präsident äußerte er im Herbst 1969 anlässlich der „wilden“ Septemberstreiks in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets, man hätte „ruhig schießen sollen, dann herrscht wenigstens Ordnung“.[3]
Die von ihm testamentarisch verfügte Stiftung Fritz Berg betreibt seit 1995 das Fritz-Berg-Haus, eine Pflegeeinrichtung für ältere Menschen in Altena.
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