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deutscher evangelischer Theologe und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Friedrich Erich Dobberahn (* 1950 in Düsseldorf) ist ein deutscher evangelischer Theologe (Alttestamentler), Religions- und Sprachwissenschaftler (Semitist).
Friedrich Erich Dobberahn studierte Evangelische Theologie und Orientalische Sprachen (Semitistik und Ägyptologie) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. 1976 promovierte er in Bonn mit einer Edition und Kommentierung äthiopischer Zaubertexte zum Dr. phil. und 1984 mit einer vergleichenden Studie zur Prophetie im Alten Testament und Qur’ān zum Dr. theol. 1977 legte er das Erste Theologische Examen, 1982 das Zweite Theologische Examen in Düsseldorf ab. Nach seinem Ersten Theologischen Examen war er von 1977 bis 1980 Studieninspektor im Adolf-Clarenbach-Haus in Bonn. In dieser Zeit studierte er in Bonn aus Interesse an der Naturwissenschaft und Umwelterhaltung Agrarwissenschaft und legte den ersten Teil des Vordiploms ab. Nach Vikariat in Bad Kreuznach-Winzenheim (1981–1982) und Pfarramt in Wuppertal-Ronsdorf (1982 bis 1985),[1] zu welchem auch seine synodale Beauftragung als Berater und Begleiter von Wehrdienst-/Kriegsdienstverweigerern gehörte, war er von 1985 bis 1993 Professor Catedrático für Altes Testament und semitische Sprachen an der Theologischen Hochschule der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien in São Leopoldo.
Von 1993 bis 1997 trat Dobberahn wieder in Wuppertal-Süd ein Gemeindepfarramt an, lehrte außerdem für zweieinhalb Jahre Berufsethik an der dortigen Bereitschaftspolizei-Ausbildungsstätte und war auf kreissynodaler Ebene Leiter des Gesprächskreises Christentum/Islam. 1997 übernahm er am Missionsseminar des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes in Niedersachsen in Hermannsburg Lehraufträge für Altes Testament, Islamkunde und Allgemeine Religionswissenschaft. Von 2001 bis 2005 war er Principal des Missionsseminars und Mitglied im Missionsvorstand des Evangelisch-Lutherischen Missionswerks in Niedersachsen. Von 2001 bis 2005 gehörte er der Theologischen Kammer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Braunschweig an. Im Bologna-Verbund war er außerdem Recognized Lecturer der University of Birmingham im Vereinigten Königreich sowie der Missionshochschule Stavanger in Norwegen. 2006 wurde er emeritiert, lehrte aber von 2007 bis 2015 an der CVJM-Hochschule in Kassel Altes Testament, Islamkunde und Allgemeine Religionswissenschaft. Seit 2013 unterrichtet er am Celler Gymnasium Ernestinum Hebräisch und für interessierte Schülergruppen auch Jiddisch und Arabisch.
Dobberahn ist seit 1982 verheiratet mit Ellen Gladys Dobberahn, geb. Dyckerhoff (* 1953 in Mülheim/Ruhr), hat zwei erwachsene Söhne, zwei erwachsene Töchter und sieben Enkel.
Zu den Themen der lateinamerikanischen Befreiungstheologie publizierte Dobberahn zwischen 1985 und 1993 zunächst in Brasilien eine größere Anzahl exegetischer Artikel in Portugiesisch und Spanisch in verschiedenen Zeitschriften (Estudos Teológicos, Estudos Bíblicos, Proclamar Libertação, Simpósio, Revista de Interpretação Bíblica Latino-Americana, Revista Ecclesiástica Brasileira, Estudos Leopoldenses, Revista Bíblica, Teocomunicação, Vox Scripturae u. a.).
In den Jahrbüchern für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes publizierte er ab 2016 Aufsätze zur Religionspädagogik und Kriegstheologie 1914–1918. Daraus ging 2021 bei Vandenhoeck & Ruprecht sein Werk „Deutsche Theologie im Dienste der Kriegspropaganda – Umdeutung von Bibel, Gesangbuch und Liturgie 1914-1918“ hervor, das die Linien der deutschen Kriegstheologie bis 1945 verfolgt und auf gleichartige Entwicklungen von heute aufmerksam macht.[2][3][4]
2010 erschien zum 60. Geburtstag Dobberahns im via verbis verlag die Festschrift Geschichten verändern Geschichte – Perspektiven der Unerschöpflichkeit des Biblischen Wortes (hg. v. Hans-Joachim Tambour / Friederike Immanuela Popp), Taufkirchen, 2010. ISBN 978-3-933902-25-2. Diese Festschrift enthält auf den Seiten 16–25 eine Biographie und Charakteristik Dobberahns insbesondere als Befreiungstheologe und Hochschullehrer.
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