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deutscher Pädagoge, Rektor des Katharineums zu Lübeck und Vertreter der Aufklärung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Friedrich Daniel Behn (* 1734 in Lübeck; † 5. Oktober 1804 in Lübeck) war ein deutscher Pädagoge, Rektor des Katharineums zu Lübeck und ein Vertreter der Aufklärung.
Behn studierte Philosophie und Theologie an der Universität Jena. Während seines Studiums wurde er Mitglied der 1728 gegründeten „teutschen Gesellschaft“ zur Förderung der Muttersprache und der deutschen Redekunst, zu deren Mitgliedern auch Lessing und Klopstock gehörten. Die Gesellschaft ernannte ihn später zu ihrem Ehrenmitglied, ebenso die Deutsche Gesellschaft in Leipzig.
Nach dem Magister-Abschluss kehrte Behn nach Lübeck zurück und wurde 1763 Subrektor des Katharineums unter Johann Daniel Overbeck; seit 1779 Konrektor, folgte er Overbeck auch 1796 als Rektor nach.
Er war verheiratet mit Catharina Margarethe, geb. Käselau (1746–1806), der Tochter des wohlhabenden Lübecker Kaufmanns Hermann Peter Käselau. Von seinen Söhnen wurde Hermann Friedrich Behn (1767–1846) Pastor und 1829 als Senior Leitender Geistlicher der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck; Georg Heinrich Behn wurde Arzt in Lübeck.
1778 tat Behn sich im Fragmentenstreit als Gegner Lessings hervor, wofür er dessen ironische Kritik und Johann Melchior Goezes Lob erntete. Auch Immanuel Kants Gedanken stand er kritisch gegenüber.
Dennoch entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Förderer aufklärerischer Gedanken in Lübeck. Er verband pädagogisches Engagement mit Natur- und Gesellschaftsbeobachtung. So veröffentlichte er seine Aufzeichnungen des Polarlichts und befasste sich mit dem Münzwesen und der Frage, wie sich die Einführung von Staatsobligationen in Großbritannien und die staatliche Lotterie in Frankreich auf das Finanzwesen dieser Länder auswirkte.
Als Rektor gelang es Behn, das Katharineum, das 1798 nur noch 27 Schüler zählte, von Grund auf zu reformieren. Er erweiterte den bisher lediglich auf eine Gelehrtenausbildung ausgerichteten Lehrplan durch die Einrichtung von Realklassen und die Einführung zeitgemäßerer Lehrmethoden. Ebenfalls Teil der Reform war 1801 die Abschaffung des Kantorats und damit das Ende der seit 1531 bestehenden Verpflichtung der Schüler zum liturgischen Gesang in den Lübecker Hauptkirchen.
Er gehörte zu den Mitbegründern der Literarischen Gesellschaft, aus der wenig später die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit hervorging. Behn war auch naturwissenschaftlich tätig. So übersetzte er Jakob Theodor Kleins „Classification und kurze Geschichte der vierfüßigen Thiere“ und dessen „Vorbereitung zu einer vollständigen Vögelhistorie“ aus dem Lateinischen und versah sie mit ausführlichen Zusätzen. Beide Werke erschienen 1760. Damit schuf er sehr frühe naturkundliche Werke auf Deutsch. Die meisten Bücher über Tiere und Pflanzen waren bis dahin nur in der Wissenschaftssprache Latein erschienen und damit für viele Menschen nicht zugänglich.
Behn gehörte zu der Gruppe von aufklärerisch gesinnten Persönlichkeiten in Lübeck, die sich als Teil einer Reformbewegung Grabstellen auf dem bis dahin nur als Pest- und Armenfriedhof genutzten Kirchhof der St. Lorenzkirche anlegten. Sein klassizistisches Grabmal in Form eines abgestuften Obelisk aus Sandstein ist erhalten und ein Denkmal der Grabkultur der Aufklärungszeit. Die Inschrift würdigt ihn:
Bewährt durch reinen frommen Sinn, helle Einsicht, gründliches Wissen, seltene Berufstreue,
hochherziger Bürger, eifriger Lehrer, zärtlicher Gatte, fühlender Vater.
Geachtet, geliebt, verehrt, den Seinen, ach, unvergeszlich.
Über die Inschrift hinaus ziert zahlreicher symbolischer Schmuck den Stein: auf der Vorderseite ein Bienenkorb (das Symbol der Gemeinnützigen) und auf der Rückseite Zirkel, Dreieck und Winkelmaß, die auf Behns Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge hinweisen. Außerdem finden zich auf dem Stein jeweils unterhalb der Spitze des Obelisken ein Ouroboros und eine geflügelten Sanduhr. Der abgestufte Sockel enthält auf beiden Seiten des Grabmals eine rundbogige Nische. Auf der Vorderseite enthält sie eine Urne mit der Inschrift: „Sie ruhen nur“ und auf der Rückseite eine hängende Öllampe. Neben der Urne befindet sich in den Zwickeln noch jeweils ein Tränenfläschchen.[1] Das Grabmal wurde 2023 restauriert.[2]
Behn verfasste den Text der Abendmusiken von 1771:
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