Friedrich Christoph Osemund (* 30. Dezember 1655 in Espelkamp; † 1733 in Paderborn) war ein deutscher Publizist, Philologe, Historiker und Alchemist.

Osemund war ein früher Vertreter der philologischen Quellenkritik. Er geriet wegen seines konsequenten Ansatzes immer wieder mit zeitgenössischen Gelehrten in Auseinandersetzung und trug zahlreiche akademische Fehden aus.[1] Als sich im 19. Jahrhundert zunehmend Standardisierungen durchsetzten, erlebte Osemund, nicht zuletzt wegen seiner systematischen Verteidigung gegen den Vorwurf der inventio fontium, eine Renaissance;[2] August Boeckh pries ihn als „Vater“ einer exakten Philologie.[3]

Osemund war in dritter Ehe mit Katharina Hubertine Osemund, geb. Schlösser, verheiratet.

Schriften

  • F. Chr. Osemund, Lucubrationes selectae, Bd. XXI, Frankfurt/Leipzig 1701, u.ö.
  • F.Ch. Osemund, Ob das Reich ein Staat sey? hrsg. von Sandrine Brinkkötter/Pia Fraus, ND der Ausg. Leipzig 1755, Münster 2005.

Literatur

  • Sandrine Brinkkötter: Gelehrte dissimulatio. Friedrich Christoph Osemund und die soziale Ehre im Gelehrtenmilieu der philologischen Community um 1700, in: Frühe Neuzeit. Studien zur Praxis und Ethnologie gelehrter Lebenswelten 4 (2011), S. 321–340.
  • Johanna Schäfer: Friedrich Christoph Osemund – ein westfälisches Gelehrtenschicksal um 1700, Diss. [masch.] Köln 1956.
  • Georg von Below: Friedrich Chr. Osemund und Gelehrte des älteren deutschen Städtewesens, in: Preußische Jahrbücher 5 (1916), S. 37–89.

Einzelnachweise

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