Loading AI tools
deutscher Biochemiker, Biologe und Naturfotograf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frieder Sauer, eigentlich Friedhelm Sauer (* 1934 in Essen; † 18. Dezember 2000), war ein deutscher Biochemiker, Biologe und Naturfotograf.
Friedhelm Sauer wurde 1934 in Essen als eines von drei Kindern eines Kinderarztes geboren; der Autor und Fotograf Lothar Sauer ist sein älterer Bruder. Nach Kriegsende 1945 kam die zeitweilig zerstreute Familie in Betzdorf wieder zusammen, wo der Vater eine Kinderarztpraxis eröffnete und Frieder das Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur 1954 begann er das Studium der Chemie an der Universität Marburg, das er 1961 mit der Diplomprüfung abschloss. Danach begann er noch in Marburg mit der Arbeit an einer Dissertation, die sich aber als so unlösbar schwierig erwies, dass er sie nach 5 Jahren aufgab und ein leichteres Thema bekam, das er schon 1965 bearbeitet hatte (Die pH-Abhängigkeit der Löslichkeit der Phosphopyruvathydratase (Enolase) des Kaninchenmuskels). Sauer folgte 1964 seinem Betreuer, dem Biochemiker Theodor Bücher, an die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1967 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde. Er blieb nach der Promotion in München, wo er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologische Chemie und Physikalische Biochemie bis 1974 mit dem Elektronenmikroskop arbeitete. Aus dieser Zeit stammen gemeinsame Veröffentlichungen mit anderen Wissenschaftlern, darunter dem Pflanzenphysiologen Hans-Walter Heldt.[1][2]
Nach eigener Aussage hatte Sauer bereits im Alter von 24 Jahren beschlossen, Naturfotograf zu werden, und dieses Ziel schon während seiner Studienzeit in seiner Freizeit verfolgt. Sein erstes Werk mit 27 seiner Fotos erschien bereits 1969, danach mehrere Natur- und Reiseführer, darunter der Fotoband Die Eifel in Farbe. Nach dem Ende seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent widmete er sich ganz dieser Aufgabe. Während der folgenden acht Jahre bereiste er auf zahlreichen Exkursionen Länder in Europa, Afrika und Asien. In dieser Zeit war er ungeheuer produktiv; Sauer selbst bezeichnet in seiner Autobiographie die Zeit von 1974 bis 1982 als Die Goldenen Jahre.[Anmerkungen 1]
Nach seiner Heirat mit einer Frau aus Kamerun gab er seine Reisetätigkeit 1982 auf und konzentrierte sich von nun an auf die Veröffentlichung seiner Aufnahmen im Selbstverlag. Dazu gründete er im selben Jahr den Fauna Verlag als Einmannbetrieb. Unter der Bezeichnung Sauers Naturführer veröffentlichte er 22 Bücher, die er selbst fotografiert, eigenhändig auf der Maschine geschrieben und gesetzt hat. Erst 1994 wurde mit einem Werk von Klaus Philipp das Buch eines anderen Autors in das Verlagsprogramm aufgenommen.[3] Im Jahr 2000, nach Sauers Tod, wurden die Verlagserzeugnisse von der Fauna Verlag e.K. des Matthias Schliermann im westfälischen Nottuln übernommen, bei der immer noch einige Titel der Naturführer-Reihe erhältlich sind (Stand: 2021).[4][5]
2000 erkrankte Sauer schwer und verstarb im Dezember desselben Jahres.[Anmerkungen 2] Das Manuskript zu seiner Autobiographie Der ungerade Weg hatte er kurz zuvor noch fertigstellen können. Sein Fotoarchiv mit mehr als 200 000 Aufnahmen wurde von einem jungen Fotografen übernommen.[4]
Alle Werke erschienen im Fauna Verlag, Karlsfeld:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.