Frederick Forsyth
britischer Schriftsteller, Journalist und Spion Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Frederick Forsyth CBE (* 25. August 1938 in Ashford, Kent, England) ist ein britischer Schriftsteller und Bestsellerautor, dessen mehr als 20 Spionageromane in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Als Reporter der britischen Nachrichtenagentur Reuters – Forsyth spricht akzentfrei Französisch und Deutsch – war er in Paris und im damals noch geteilten Berlin tätig. In diesem Zusammenhang und noch später als Schriftsteller erledigte er auch Aufträge für den britischen Nachrichtendienst MI6, wie er in seiner Autobiographie Outsider beschreibt.[1]
Nach einer Ausbildung zum Flugzeugführer (1956 bis 1958) bei der Royal Air Force und darauf folgender Ausbildung zum Redakteur bei der Lokalzeitung Eastern Daily Express in Norfolk[2] arbeitete Forsyth als Korrespondent für die Nachrichtenagentur Reuters und später BBC in Paris, Madrid und Ost-Berlin. Berichterstattungen aus Kriegsgebieten Afrikas als Fernsehreporter für die BBC weckten sein Interesse an geschichtlichen und politischen Hintergründen und motivierten ihn zu seinem Bericht The Biafra Story. Als Journalist und später auch als Schriftsteller nahm Forsyth für mehr als 20 Jahre Aufträge für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 an; Einsatzgebiete waren Afrika und die DDR.[3][1]
Aus der journalistischen Erfahrung heraus begann er dann um 1970 seine literarische Laufbahn. Aufgrund seiner Reisen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie seiner Sprachkenntnisse (Französisch, Deutsch, Spanisch) gelingt Forsyth eine lebendige und wirklichkeitsnahe Darstellung. Seine Romane sind hauptsächlich politische Thriller. Die beiden ersten Bücher (Der Schakal, Die Akte Odessa) waren gleich große Erfolge.
Der Autor verbindet in seinen Werken immer wieder tatsächliche mit fiktiven Ereignissen. Beim Schakal mit den Aktionen der OAS in ihrem Kampf gegen die Unabhängigkeit von Algerien, bei der Akte Odessa werden Netzwerke von untergetauchten Nationalsozialisten und deren Verbindungen zu den arabischen Staaten im Vorfeld des Sechstagekrieges mit Israel thematisiert. Das Buch Der Rächer knüpft an die kriegerischen Auseinandersetzungen im früheren Jugoslawien Anfang der neunziger Jahre an. In der Novelle Der Lotse bringt Frederick Forsyth seine Erfahrungen als Pilot in der britischen Luftwaffe ein.
In einem in der Jungen Freiheit vom 7. Juli 2000 veröffentlichten Offenen Brief an den damaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, schrieb Forsyth, dass er als Konservativer die drei politischen Extreme schmähe und verachte, die er in seinem Leben kennengelernt habe: Nazismus, Faschismus und Kommunismus: „Alle drei sind pervertierte Abkömmlinge des Sozialismus. Alle drei sind brutale und grausame Glaubensbekenntnisse. Auch sonst haben sie viel gemeinsam; sie sind einer Political Correctness verpflichtet und der Bestrafung eines jeden, der von der vorgeschriebenen Lehre abweicht. So funktioniert auch die Political Correctness von heute. Somit sind alle diese vier politischen Orthodoxien dem Konservatismus diametral entgegengesetzt.“ „Ich lehne die Political Correctness auch deshalb ab, weil sie sich als Glaubensbekenntnis der Toleranz vorzustellen versuchte, doch zum genauen Gegenteil pervertiert ist.“ Er befürchte, dass die Political Correctness das Denken der Mehrheit in Deutschland dominiere.[4]
In einem Gastbeitrag im Nachrichtenmagazin Focus vom 23. August 2010 unter dem Titel „Es ist Zeit für Deutschland, wieder aufzustehen“ schrieb Frederick Forsyth als Replik auf das Zustandekommen der Verträge von Lissabon: „Die Europäische Union ist keine Demokratie“. Er rief darin die Deutschen zum Widerstand auf und begründete dies darin unter anderem mit von ihm genannten Zitaten von Jean Monnet und Abraham Lincoln.[5]
Im August 2015 gab Forsyth bekannt, dass er während des Biafra-Krieges 1968 vom britischen Nachrichtendienst MI6 gebeten worden sei, aus dem Kriegsgebiet über Menschenrechtsverletzungen zu berichten. Später habe er auch Aufträge in der DDR übernommen. In seiner später erschienenen Autobiografie Outsider beschreibt er Einzelheiten und Hintergründe ausführlich.
Der Schakal wurde zweimal als Spielfilm verfilmt, einmal 1973 unter dem (englischen) Titel The Day of the Jackal, wobei sich die Handlung sehr am Roman orientiert und dann 1997 als The Jackal. Dieses Remake hat kaum noch etwas mit der ursprünglichen Geschichte zu tun. 2024 folgte eine Serienadaption. Daneben entstanden 1974 Die Akte Odessa, 1981 The Dogs of War, 1987 The Fourth Protocol, 2005 Das schwarze Manifest sowie 2006 Avenger (TV). Ebenfalls für das Fernsehen wurde McCreadys Doppelspiel 1989/90 als sechsteiliger Episodenfilm verfilmt. 2023 wurde Der Lotse, mit John Travolta als Titelfigur, verfilmt.
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