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deutscher Wissenschaftstheoretiker und Sozialhistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Josef Burghardt (* 23. August 1952 in Waldbröl) ist ein deutscher Wissenschaftstheoretiker und Sozialhistoriker.
Bis 1966 besuchte Burghardt das Hollenberg-Gymnasium in Waldbröl, dann das Staatliche Apostelgymnasium in Köln-Lindenthal (Abitur 1971).
Nach dem Erststudium an der Universität zu Köln mit Abschlüssen in Mathematik (Diplom 1976) und Physik (Promotion 1979 bei dem Heisenberg-Schüler Peter Mittelstaedt[1]) arbeitete Burghardt auf dem Gebiet der physikalischen Grundlagenforschung, insbesondere über eine formale Sprache mit Modalitäten in der Quantenphysik. Dabei ordnete er wie Carnap die modalen Begriffe „möglich“ und „notwendig“ einer Metasprache zu.
Zu Beginn der 1980er Jahre entwickelte er für den Sinclair ZX81 eine Software, die den Einsatz eines Computers zur Simulation statistischer Prozesse im Mathematikunterricht erlaubte[2].
Burghardt, der schon seit den frühen 1970er Jahren die Entwicklung bürgerlicher Beamtenfamilien im Rheinland während des 17. und 18. Jahrhunderts untersuchte, beendete 1992 ein Zweitstudium der Geschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Philosophie durch eine weitere Promotion bei dem Preußen-Historiker Johannes Kunisch mit einer Studie zur sozialen Mobilität im Zeitalter des Absolutismus.
Nach seinem Eintritt in die CDU Köln 1991 übernahm Burghardt mehrere Parteiämter. Im Kölner Stadtteil Brück wurde er 1993 Ortsverbandsvorsitzender, seine Stellvertreterin war die spätere Bundestagsabgeordnete Gisela Manderla. 2004 schied Burghardt aus der Politik aus.[3]
Nach einem Jurastudium mit Schwerpunkt Deutsche Rechtsgeschichte bei Dieter Strauch und statistischen Untersuchungen zur räumlichen Mobilität im Rahmen der Migration nach Deutschland seit 1980 begann Burghardt 2002 mit Arbeiten zur Regierungszeit des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund. Dabei stand neben staatsphilosophischen und religionspolitischen Aspekten der „Zweiten Reformation“ sowie dem Einfluss Frankreichs auf den Jülich-Klevischen Erbfolgekrieg vor allem die soziale Mobilität bürgerlicher und adliger Gruppen am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges im Vordergrund.[4] Seit 2012 untersucht Burghardt gemeinsam mit seiner Ehefrau international die Sozialstruktur des deutschen Geheimdienstes zum Schutz der „Vergeltungswaffen“ V1 und V2.
2007 wurde Burghardt Berater bei dem Genealogie-Unternehmen Ancestry,[5] beendete diese Mitarbeit aber um 2015, nachdem Ancestry mit dem Aufbau einer Gendatenbank begonnen hatte.[6]
Burghardt ist freiberuflich tätiger Historiker,[7] und lebt seit 1983 in Köln-Brück. Er ist seit 1981 verheiratet mit Daniela Topp-Burghardt. Diese war 2003–2019 Vorsitzende des Ring Europäischer Frauen e. V., erhielt 2013 den Preis Frauen Europas,[8] ist seit 2015 Erste stellvertretende Bürgermeisterin im Stadtbezirk Köln-Kalk und wurde 2018 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder.
Ein vollständiges Verzeichnis der Schriften befindet sich auf der persönlichen Homepage.
Monografien
Aufsätze
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