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deutscher Pädagoge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Hilker (* 22. April 1881 in Bosseborn; † 4. Januar 1969 in Bonn) war ein deutscher Pädagoge.
Franz Hilker war einer der führenden deutschen Reformpädagogen in den 1920er Jahren. In der frühen Bundesrepublik begründete er die Vergleichende Erziehungswissenschaft und gab die Fachzeitschrift Bildung und Erziehung heraus.
Franz Hilker wurde als Sohn des Lehrers Joseph Hilker und seiner Frau Antonia geboren und studierte Germanistik, Romanistik und Anglistik.
1911 wurde er Studienrat und unterrichtete bis 1923 als Kunsterzieher am Werner-Siemens-Realgymnasium in Berlin-Schöneberg. Im September 1919 gründete er zusammen mit Fritz Karsen, Siegfried Kawerau, Otto Koch, Theodor Lessing,[1] Paul Oestreich, Elisabeth Rotten, Anna Siemsen und anderen den Bund Entschiedener Schulreformer, für den er Kontakte zum 1915 in Berlin gegründeten Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht unter Ludwig Pallat herstellte. In den folgenden Jahren gehörte Hilker zur Spitze der deutschen Reformpädagogik und gab eine Dokumentation deutscher Schulreformversuche heraus. Im Zuge der Greilschen Schulreform wurde er 1923 Oberschulrat in Thüringen.
1925 gründeten die Schulleiter Mensendick, Kallmeyer, Loheland, Gindler, Bode[2] und von Laban in Berlin den Deutschen Gymnastikbund e.V. kurz DGymB e.V.[3] als Berufsvertretung der staatl. geprüften Sport- und Gymnastiklehrer, deren Vorsitz Franz Hilker übernahm.
1925 wurde er an das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht berufen und war dort von 1930 bis 1933 geschäftsführender Leiter. 1932 wurde er Mitglied der Völkerbunds-Kommission für geistige Zusammenarbeit. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde er aus allen Ämtern entlassen.
Im Juni 1945 beauftragte ihn die Besatzungsmacht mit dem Wiederaufbau des Schulwesens im Landkreis Fulda. Von 1947 bis 1949 arbeitete er als Oberregierungsrat im hessischen Bildungsministerium. Außerdem gründete er 1947 die Pädagogische Arbeitsstelle in Wiesbaden, ein pädagogisches Dokumentationszentrum, und übernahm deren Leitung. Sie wurde ab 1954 von der Kultusministerkonferenz (KMK) finanziert. 1957 erhielt sie den Namen Dokumentations- und Auskunftsdienst der Kultusministerkonferenz und wurde unter der Leitung Hilkers nach Bonn verlegt.
1948 gründete Hilker die Fachzeitschrift Bildung und Erziehung, deren Herausgeber bis zu seinem Tode blieb. 1951 gründete er den Weltbund für Erneuerung der Erziehung in Deutschland neu. 1962 veröffentlichte er ein grundlegendes Werk zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft, das Methoden entwickelte, um unterschiedliche Bildungssysteme unter quantitativen und normativen Gesichtspunkten zu vergleichen. Durch die Beschäftigung mit ausländischen Bildungssystemen hoffte er während der Adenauer-Ära vergeblich, Reformimpulse für Deutschland zu gewinnen.
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