Die Jugendjahre von Christian Schaumburg sind bisher „nach teilweise unsicherer Familienüberlieferung“ geschildert: Er zeigt schon früh Talent zum Blumenzeichnen und besuchte in Wien die dortige Malerakademie. „Wahrscheinlich“ absolvierte Schaumburg eine Lehre als Gärtner in Wien-Schönbrunn. Anschließend widmete er sich in Kassel-Wilhelmshöhe bei Karl Steinhöfer der Gartenkunst.[1]
Zwischen 1809 und 1810 kam Christian Schaumburg nach Herrenhausen, um hier für Kassel Blumen zu malen. In den 1820er Jahren war er als Gartenmeister in der Hofgärtnerei in Linden, dem Küchengarten[1], und für das Altensche Gut tätig.[2]
Im Folgejahr wurde Franz Christian Schaumburg am 16. Februar 1826 unter der Matrikelnummer247 in die FreimaurerlogeZur Ceder aufgenommen, wo er von 1834 bis 1836 das Amt des stellvertretenden Sekretärs und Archivars innehatte, dann jeweils von 1836 bis 1840 und von 1848 bis 1850 das Amt des Zeremonienmeisters wahrnahm.[3]
1829 wurde, auf Schaumburgs Anregung hin, der Gartenbau-Verein für das Königreich Hannover gegründet.[1]
Das Hauptwerk von Schaumburg in Hannover ist die gemeinsam mit Heinrich Ludolph Wendland und Laves 1835 begonnene Umgestaltung und Erweiterung des Georgengartens zu einem großen Landschaftspark an der Herrenhäuser Allee.[1] Der Schaumburg dort gestattete gestalterische Freiraum schwand jedoch vorübergehend ab 1837.[4]
Nachdem Schaumburg schon seit 1838 den Plöner Schlosspark im Dienst des dänisch-norwegischen Königs Christian VIII. umgestaltet hatte, wurde er 1840 zum Hofgarteninspektor in Plön ernannt.[1]
1847 kehrte Schaumburg nach Hannover zurück, wo er als Leiter des Georgengartens diesen bis 1860 bedeutend erweiterte. Zu den weiteren Arbeiten Schaumburgs in Hannover zählt unter anderem auch die Umgestaltung des Berggartens.[1]
um 1830: Umgestaltung des Freiraums zwischen Friedrichswall und dem Nothelfergraben zu einem schmalen Landschaftspark; das Anfangsstadium des Maschparks[5]
ab 1835: Umgestaltung und Erweiterung des Georgengartens[1]
Über englische Gartenanlagen. In: Verhandlungen des Gartenbau-Vereins für das Königreich Hannover, 1833, S. 131–137
Über den jetzigen Zustand der Gartencultur in Hannover und in der Umgebung. In: Verhandlungen des Gartenbau-Vereins für das Königreich Hannover, 1834, S. 105–112, 131–135
1836: Charte von dem Königlichen Wallmodenschen Garten und den angrenzenden Grundstücken, gezeichnet von C. Schaumburg, 1836[2]
1859: General Plan der neuen Anlage zwischen Hannover und Herrenhausen, der die Zustimmung durch Königin Marie fand[2]
Zu Ehren des Königlichen Hofgarteninspektors wurde in Herrenhausen die historische Neustädter Straße 1892 umbenannt in Schaumburgstraße.[7]
Dieter Lange: Herrenhausen – Architektur im Gartenbezirk. In: Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert, hrsg. von Harold Hammer-Schenk und Günther Kokkelink (revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof...), Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 173–180
Ronald Clark: Christian Schaumburg. In: „Zurück zur Natur“. Idee und Geschichte des Georgengartens in Hannover-Herrenhausen, Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung, veranstaltet von der Wilhelm-Busch-Gesellschaft e.V. und dem Grünflächenamt der Landeshauptstadt Hannover, Wilhelm-Busch-Museum Hannover, Deutsches Museum für Karikatur und Kritische Grafik 18. Mai – 27. Juli 1997, hrsg. von der Wilhelm-Busch-Gesellschaft e.V. und dem Grünflächenamt der Landeshauptstadt Hannover 1997, Göttingen: Wallstein-Verlag, ISBN 3-89244-250-9, S. 51–55
Ronald Clark: Die Entstehung des Georgengartens, Diplomarbeit am Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur an der Universität Hannover, 1986
Ronald Clark, Dieter Hennebo: Vom Wallmodengarten zum Georgengarten. Anmerkungen zu den ersten Entwürfen von Ch. Schaumburg. In: Festschrift für Georg Hoeltje, hrsg. vom Institut für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover, Hannover 1988, S. 79ff.
Hermann Wendland: Die Königlichen Gärten zu Herrenhausen bei Hannover. Ein Führer durch dieselben, Hannover 1852
Rainer Schomann (Hrsg.), Urs Boeck: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Landesausstellung, Eröffnung am 9. Juni 2000 im Foyer des Niedersächsischen Landtages, anlässlich der Landesausstellung "Historische Gärten in Niedersachsen". Hannover, 2000, S. 92–94
Helmut Knocke: Schaumburg, Franz Christian. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 310f.
Helmut Knocke: Schaumburg, Franz Christian. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u.a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 538.
Siegfried Schildmacher, Winfried Brinkmann, Edzard Bakker, Peter Rosenstein (Red.): Franz Christian Schaumburg. In Siegfried Schildmacher (Hrsg.): Auf den Spuren der Freimaurer - ein Spaziergang durch Hannovers Straßen. Selbstverlag, Hannover 2015, S. 120
Stefan Amt: 1852 - 2002 - 150 Jahre Opernhaus in Hannover, online (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bhb-hannover.de als PDF-Dokument