Frank-Markus Barwasser (* 16. Februar 1960 in Würzburg) ist ein deutscher Journalist und Kabarettist. Er ist Schöpfer und Darsteller der Figur des Erwin Pelzig.

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Frank-Markus Barwasser, 2006
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Frank-Markus Barwasser als Erwin Pelzig

Leben

Frank-Markus Barwasser kam als viertes von fünf Kindern[1] des späteren Direktor des Arbeitsgerichts Franz H. Barwasser (1919–2018)[2] in Würzburg zur Welt. Sein Großvater war Heinrich Barwasser, der Leiter des Würzburger Arbeitsamtes war und in der NS-Zeit nach Köln strafversetzt wurde.[3] Frank-Markus Barwasser studierte nach einem zweijährigen Zeitungsvolontariat bei der Main-Post[4] Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Ethnologie an den Universitäten München und Salamanca. Zu Beginn der 1980er Jahre sammelte er erste Bühnenerfahrungen an einem Marionettentheater, 1985 begann dann seine kabarettistische Laufbahn.

Anfang der 1990er Jahre arbeitete Barwasser als Radioreporter beim Bayerischen Rundfunk und wurde bald bekannt für seine Glossen. 1993 stand er im Würzburger Theater am Neunerplatz[5] erstmals als Erwin Pelzig auf der Bühne, jener Kunstfigur, deren äußere Markenzeichen „Cord-Hüdli“ (Cordhut), rot-weiß-kariertes Hemd und Herrenhandtasche sind. Charakteristisch für die Figur ist auch der Würzburger Dialekt. Seit 1993 sind mehrere Kabarettprogramme und diverse Tonträger mit Erwin Pelzig und dessen ungleichen Freunden, dem protestantisch-konservativen Dr. Göbel und dem eher einfach gestrickten Hartmut, die beide ebenfalls von Barwasser verkörpert werden, entstanden. Das Hörfunk-Programm Bayern 3 sendete bis April 2009 auch einmal wöchentlich eine aktuelle Radiosatire mit Erwin Pelzig und seinen beiden Gefährten.

Von 1998 bis 2010 produzierte das Bayerische Fernsehen mehrmals jährlich die kabarettistische Talksendung Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich, die 2006 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet und ab Oktober 2007 auch im Ersten ausgestrahlt wurde. 2007 entstand in Zusammenarbeit mit Thomas Heinemann der erste Kinofilm mit Erwin Pelzig, die Gesellschaftssatire Vorne ist verdammt weit weg. Im April 2010 feierte im Münchner Residenztheater das Stück Alkaid – Pelzig hat den Staat im Bett unter der Regie von Josef Rödl Premiere. Alkaid bezieht sich dabei offiziell auf den Stern, als Anspielung auch auf al-Qaida.

Im Oktober 2010 übernahm Barwasser in der Kabarett-Sendung Neues aus der Anstalt (ZDF), in der er bereits zuvor regelmäßig einen Gastauftritt hatte, die Rolle von Georg Schramm als Gegenpart von Urban Priol.[6] Zusammen mit Priol verließ er die Anstalt mit der letzten Sendung am 1. Oktober 2013.

Ab dem 15. Februar 2011 war Barwasser Gastgeber der Sendung Pelzig hält sich (ZDF).[7] Am 15. Oktober 2015 gab Pelzig auf seiner Internet-Präsenz das Ende der Sendung zum Jahresende bekannt, um sich „neuen Ideen und Projekten zuzuwenden“; die letzte Ausgabe wurde am 1. Dezember 2015 im ZDF ausgestrahlt.[8]

Ende 2014 sollte Barwasser im neuen Franken-Tatort des Bayerischen Rundfunks die Rolle des Leiters der Spurensicherung, Michael Schatz, übernehmen.[9] Aus Termingründen wurde die Figur allerdings kurzfristig umbesetzt und wird nun von Matthias Egersdörfer verkörpert.

Gemeinsam mit Urban Priol, Georg Schramm und Jochen Malmsheimer war er am 17. Oktober 2017 in der 30. Folge der Anstalt zu sehen.[10]

Barwasser lebte in München und Würzburg, zuletzt in Mainz. In seiner „kreativen Pause“ wurde er Vater eines Sohnes. 2017 ist er mit dem Bühnenprogramm Weg von hier auf Tournee.[11]

In der 40. und 45. Folge von Die Anstalt vertrat er Claus von Wagner.[12]

Fernsehsendungen

Kabarettprogramme

  • 1993: Nüssleins Fügung
  • 1995: Leih mir a Mark
  • 1998: Das Superwahljahr
  • 1999: Aufgemerkt!
  • 2001: Worte statt Taten
  • 2004: Vertrauen auf Verdacht
  • 2012: Pelzig stellt sich
  • 2017: Weg von hier
  • 2021: Der wunde Punkt

Theaterstücke

  • 2010: Alkaid – Pelzig hat den Staat im Bett

Diskografie

  • 1995: Erwin Pelzig 1 (Leih mir a Mark)
  • 1996: Erwin Pelzig 2 (Leih mir no a Mark)
  • 1996: Herbstdepression
  • 1997: Rentnerschwemme
  • 1998: Parteiverkehr (featuring Der Günner vom Amt)
  • 1999: Deutsche Einheit
  • 2000: Erwin Pelzig – des Besde
  • 2000: Erwin Pelzig Live – die Erste – Aufgemerkt!
  • 2002: Erwin Pelzig Live – die Zweite – Worte statt Taten
  • 2003: Erwin Pelzig P.I.S.A. – Pelzig in Sachen Abitur
  • 2005: Erwin Pelzig Live – die Dritte – Vertrauen auf Verdacht
  • 2015: Pelzig stellt sich
  • 2018: Kreative Pause – das Beste
  • 2019: Weg von hier

Filmografie

Über Barwasser:

  • Claudia Wörner, Regie: Frank-Markus Barwasser – Der Pelzig und ich. Reihe Lebenslinien, Dokumentation, BR, 2017.[15]

Auszeichnungen

Commons: Frank-Markus Barwasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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