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italienischer Barockkomponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Francesco Gasparini (* 19. März 1661 in Camaiore bei Lucca, Toskana; † 22. März 1727 in Rom) war ein italienischer Komponist des Barocks.
Gasparini wurde als zweites von fünf Kindern des Nicolao Gasparini und der Elisabetta geb. Belfiore geboren. Über sein Leben in Camaiore und seine frühe musikalische Ausbildung ist wenig bekannt. Vermutlich studierte er in Rom unter Bernardo Pasquini und Arcangelo Corelli. Ab 1682 jedoch war er Organist in der Kirche Madonna dei Monti in Rom. 1684 wurde er von der Accademia Filarmonica di Bologna als Sänger aufgenommen, im folgenden Jahr auch als Komponist.
Sein Operndebüt feierte Gasparini 1686 mit Olimpia vendicata in Livorno. Sein Werk umfasst insgesamt beinahe 60 Opern. Sein erfolgreichstes Stück war Ambleto (auch: Amleto), eine Variation der Hamletthematik, die jedoch nicht auf Shakespeare basiert.
1701 ging Gasparini als Kapellmeister des Ospedale della Pietà nach Venedig. Bis 1713 führte er dort 24 Werke auf, vor allem im Teatro San Cassiano. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Città di Castello kehrte er 1716 nach Rom zurück und arbeitete dort als Komponist und Dirigent im Auftrag des Marchese Francesco Maria Ruspoli. In den Jahren 1718 bis 1724 widmete sich Gasparini wieder ganz dem Komponieren, seine Opern wurden in allen wichtigen Opernhäusern Italiens von Rom bis Turin aufgeführt.
Seine letzte Stelle nahm er 1725 als Kapellmeister von San Giovanni in Laterano an, die er bis zu seinem Tod 1727 innehatte.
Neben seiner Tätigkeit als Komponist wirkte Gasparini auch immer als Lehrer. Seine bekanntesten Schüler waren Domenico Scarlatti und Benedetto Marcello. 1708 schrieb er in Venedig eine Generalbassschule, die bis 1839 nachgedruckt wurde.
Seine 1705 komponierte Missa Canonica existiert in einer Abschrift von Johann Sebastian Bach, der das Werk auch mehrmals aufgeführt zu haben scheint. Sie gilt manchen Forschern als ein Vorbild für Bachs späte polyphone Kompositionen.[3]
Alberto Iesuè: Gasparini, Francesco. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 52: Gambacorta–Gelasio II. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1999.
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