Fondi
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fondi ist eine italienische Stadt in der Provinz Latina in der Region Latium mit 39.507 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Der antike Name der Stadt war Fundi.
Fondi | ||
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Staat | Italien | |
Region | Latium | |
Provinz | Latina (LT) | |
Koordinaten | 41° 21′ N, 13° 26′ O | |
Höhe | 8 m s.l.m. | |
Fläche | 142 km² | |
Einwohner | 39.507 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 04022 | |
Vorwahl | 0771 | |
ISTAT-Nummer | 059007 | |
Bezeichnung der Bewohner | Fondani | |
Schutzpatron | Sant'Onorato | |
Website | Fondi | |
Das Fondi-Tal vom Tempel des Jupiter Anxur in Terracina aus gesehen |
Fondi liegt 117 km südöstlich von Rom, 104 km nordwestlich von Neapel und 57 km östlich von Latina.
Die Stadt Fondi liegt in einem Tal zu Füßen der Aurunker Berge und der Ausoni-Berge, die das Tal zu drei Seiten schließen. Offen ist das Tal zur vierten Seite in Richtung des Tyrrhenischen Meers. Die Stadtteile von Fondi sind Capratica, Cocuruzzo, Curtignano, Fasana, Gegni, Passignano, Querce di Fondi, Rene, Rio Claro, Salto di Fondi, San Magno, San Raffaele, Sant'Andrea, Sant'Oliva, Selva Vetere und Vardito. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von −2 bis 956 m s.l.m.
Die zwei Berge Monte delle Fate (1090 m) und Monte Calvilli (1102 m) speisen die zahlreichen Quellen des somit wasserreichen Tals. Dieser Wasserüberschuss machte vor allem vom 17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Trockenlegung von Sümpfen, die das Fondi-Tal unfruchtbar machten, nötig. Heute ist Fondi Zentrum intensiver Landwirtschaft.
Der Lago di Fondi (Fondi-See) mit einer Oberfläche von ca. 3,8 km² ist ein gutes Beispiel für einen Küstensee. Dank der zwei Verbindungen zum Meer, dem Canale di Sant’Anastasia und dem Canneto, erzeugen Ebbe und Flut des Meers im Lago di Fondi abwechselnd Süß- und Salzwasser. Die anderen zwei Küstenseen im Fondi-Tal sind der Lago Lungo und der Lago di San Puoto.
Die Küste, die sich ca. 13 km zwischen Terracina und Sperlonga an Fondi entlangzieht, ist berühmt für ihren feinen Sand. Zum größten Teil ist der Strand von Dünen begrenzt, die noch erhalten sind, doch immer mehr mit Hotels und Strandbars bebaut werden.
Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 3 (wenig gefährdet).[2]
Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Terracina, Monte San Biagio, Vallecorsa (FR), Lenola, Campodimele, Itri und Sperlonga.
Das antike Fundi wurde nach der Mythologie von Herkules als Erinnerung an den Sieg über Cacus gegründet. Porphyrios nennt einen Tempel des Hercules Fundanus, was auf einen besonderen Herkuleskult in Fundi schließen lässt.[4] Die Stadt war möglicherweise von den Aurunkern bewohnt und stand unter Kontrolle der Volsker.
In der Nähe von Fundi bestand die griechische Stadt Amyclae oder Amunclae. Reste von Zyklopenmauerwerk auf dem Hochplateau Pianara östlich von Fondi wurden 2006 von den Archäologen der Universität Bologna Stefania und Lorenzo Quilici als ihre Reste identifiziert.[5] Amyclae wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. verlassen. Der Legende nach wegen einer Schlangenplage.[6]
Das erste Mal in der Geschichte erwähnt wird Fundi während des latinischen Kriegs, als seine Einwohner das eingeschränkte römische Bürgerrecht als civitas sine suffragio erhielten. Dies wird von Titus Livius auf das Jahr 338 v. Chr., von Velleius Paterculus auf das Jahr 332 v. Chr. datiert. Nach einem gescheiterten Aufstandsversuch, geleitet von Vitruvius Vaccus (330 v. Chr.), blieb Fundi eine römische Präfektur. Um 188 v. Chr. erhielt die Stadt das vollständige römische Bürgerrecht und wurde fortan von drei Ädilen geleitet.[7] Durch den Bau der Via Appia ab 312 v. Chr. erlebte Fundi einen Aufschwung.
Im 6. Jahrhundert wurde Fondi von den Langobarden verwüstet. 846 bis 877 errichteten die Sarazenen in Fondi einen Stützpunkt, bis sie 877 durch Johannes VIII. nach der Seeschlacht beim Monte Circeo zurückgeschlagen wurden. Johannes übertrug Docibilis I. aus der Familie Caetani, Fürst von Gaeta, der ihn dabei unterstützt hatte, darauf die Herrschaft über Fondi. Johannes II. Caetani teilte sein Fürstentum unter seinen drei Söhnen auf. Fondi blieb bis 1504 im Besitz der Caetani, später der Gaetani Dell’Aquila. Im Jahre 1378 vereinte Onorato I. Caetani in Fondi das Konklave, das Clemens VII. als Gegenpapst zum legitimen Papst Urban VI. wählte.
1503 besiegten die Franzosen die Spanier bei der zweiten Schlacht am Garigliano. Prospero Colonna, der auf Seiten der Franzosen gekämpft hatte, bekam dafür 1504 das Fürstentum Fondi. Seine Schwiegertochter Giulia Gonzaga, die von 1526 bis 1534 regierte, machte Fondi zu einem kulturellen Zentrum. 1534 überfiel der Korsar Barbarossa um sie zu entführen und Sultan Süleyman I. als Frau zuzuführen. Giulia Gonzaga konnte fliehen, doch Fondi wurde verwüstet. Sie ging darauf in Neapel in ein Kloster. 1584 fiel Fondi durch Heirat an die Familie Carafa. 1690 wurde Heinrich Franz von Mansfeld für eine diplomatische Mission mit dem Fürstentum Fondi belehnt. 1751 erwarb die Familie Di Sangro das Fürstentum für 200.000 Taler, die dem vernehmen nach aber nie gezahlt wurden.[8]
1861 wurde Fondi Teil der Provinz Terra di Lavoro des Königreich Italien, bis es 1934 zur neu gegründeten Provinz Latina kam
Bis 1870 bestimmte die Lage an der Grenze zwischen dem Kirchenstaat und dem Königreich Neapel die Geschichte Fondis.
Jahr | 1861 | 1881 | 1901 | 1921 | 1936 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 | 2011 |
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Einwohner | 6.577 | 7.447 | 9.669 | 10.896 | 15.456 | 19.212 | 23.197 | 31.169 | 31.023 | 37.202 |
Quelle ISTAT[10]
Beniamino Maschietto (Forza Italia) wurde am 6. Oktober 2020 zum neuen Bürgermeister bestimmt.
Bürgermeister von Fondi:
Fondi ist Gastgeber verschiedener Festivals, unter anderem des internationalen Folklore-Fests "Città di Fondi", das seit 1986 jedes Jahr im August stattfindet, dem "Fondi-Art-Festival", einem Kultur-Festival (jedes Jahr im Juli, seit 1998) und dem seit 2002 im Juli oder September stattfindenden FondiFilmFestival.
Die Stadt verleiht seit 1974 den "Fondi La Pastora"-Preis für dramatische Literatur und seit 2001 jährlich im September den Nationalpreis für Malerei.
Außerdem veranstaltet Fondi seit 2001 im Juni die Landwirtschafts-, Tier- und Technikmesse "Città di Fondi" sowie jährlich einen großen Stadtmarkt anlässlich des Festes des Stadtpatrons Honoratus[11] am 10. Oktober.
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