Fokale epitheliale Hyperplasie

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Fokale epitheliale Hyperplasie

Die Fokale epitheliale Hyperplasie (Morbus Heck) ist eine seltene, durch humane Papillomaviren hervorgerufene Veränderung der Mundschleimhaut mit schmerzlosen, warzenartigen Papeln und Plaques, die hauptsächlich bei indianischer Bevölkerung in Südamerika und bei Inuits vorkommt.[1][2]

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Fokale epitheliale Hyperplasie
Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...
Klassifikation nach ICD-10
B07 Viruswarzen
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Synonyme sind: Fokale epitheliale Hyperplasie; Hyperplasia multilocularis mucosae oris Heck; Morbus Heck

Die Erstbeobachtung stammt aus dem Jahre 1961 durch den US-amerikanischen Zahnarzt John W. Heck an Navajos in der Region Gallup, New Mexico, publiziert im Jahre 1965 zusammen mit H. O. Archard und H. R. Stanley.[3]

Verbreitung

Die Erkrankung tritt bevorzugt bei HIV-positiven Personen und regional stark gehäuft auf, bei einigen Populationen bei bis zu 40 % der Kinder.[4]

Es gibt auch eine familiäre Form mit autosomal-rezessiver Vererbung.[5][6]

Ursache

Haupterreger sind die humanen Papillomaviren Typ 13 und 32 („low risk“), seltener Typ 1, 6 oder 11.[1][2]

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:[2][7]

  • benigne hyperplastische Viruserkrankung der Mundschleimhaut
  • Auftreten meist im Kindes- oder Jugendalter
  • Hauptsächlich Lippen, meist an der Schleimhautseite der Unterlippe, Mundschleimhaut, Mundwinkel, Wangenschleimhaut, Zunge und Zahnfleisch, nur selten Mundboden oder Gaumen
  • multiple, schmerzlose, leicht erhabene weiche Knoten von 1–10 mm Durchmesser, glatte Oberfläche mit normaler bis weißlicher Färbung
  • Bei Dehnung der Schleimhaut teilweise verschwindend
  • über Monate bis Jahre persistierend

Diagnose

Die Diagnose ergibt sich aus den klinischer Befunden. Über 85 % der Betroffenen sind HPV-positiv.[1][2]

Differentialdiagnostik

Abzugrenzen sind:[7]

Therapie

Eine Behandlung ist meist nicht erforderlich, da es in mehr als 50 % zur Spontanregression kommt. Bei hartnäckiger Infektion kommen neben der Exzision oder Kauterisation auch Einsatz eines CO2-Lasers infrage. Nichtinvasiv kann Interferon Alpha 2a/b systemisch, oder experimentell lokal Interferon Beta (Fiblaferon) versucht werden.[2][7]

Veterinärmedizin

Das Krankheitsbild gibt es auch in der Tiermedizin, beispielsweise bei Brüllaffen.[8]

Literatur

  • R. Thangaraj, S. Misra: Heck's Disease. In: Indian pediatrics. Band 60, Nummer 3, März 2023, S. 243, PMID 36916368.
  • Simone K. Bendtsen, Kathrine Kronberg Jakobsen, Amanda‐Louise Fenger Carlander, Christian von Buchwald, Christian von Buchwald: Focal Epithelial Hyperplasia. In: Viruses. 2021, Band 13, Nummer 8, S. 1529 doi:10.3390/v13081529.
  • P. Rechmann, M. Florack: [Focal epithelial hyperplasia (Heck's disease) of oral mucosa in a three-year-old German girl]. In: Deutsche zahnärztliche Zeitschrift. Band 43, Nummer 3, März 1988, S. 379–382, PMID 3165827.
  • T. Nasemann, G. Schaeg: Morbus Heck. In: Zeitschrift für Hautkrankheiten. Band 60, Nummer 22, November 1985, S. 1750, 1755–1750, 1757, PMID 3002054.

Einzelnachweise

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