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Schweizer Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fleur Jaeggy (* 30. Juli 1940 in Zürich) ist eine italienischsprachige Schweizer Schriftstellerin.
Jaeggy hat einen Schweizer Vater und eine italienische Mutter. Sie wuchs jedoch nicht bei ihren Eltern, sondern der Reihe nach bei einer Verwandten im Tessin, in einer Klosterschule, im Voralpinen Töchterinstitut Buser in Teufen, in einem Internat am Bodensee und schliesslich in einem römischen Institut auf.[1] In Rom lernte sie unter anderem Ingeborg Bachmann kennen, die sie zum Schreiben ermutigte.[2] Sie lebt seit 1968 in Mailand und war mit dem italienischen Schriftsteller und Verleger Roberto Calasso (1941–2021) verheiratet. Jaeggys Sprache ist dicht, knapp, überzeugt durch Reduktion und den Kunstgriff des scheinbar nicht reflektierenden «Eins-zu-eins»-Erzählens. Sie schreibt zwar italienisch, doch ihre Bücher werden ins Deutsche übersetzt und ihre Stoffe sind schweizerisch: Das Bürgertum wird kritisiert, die Enge und Kälte. Es wird ein gelähmtes Land beschrieben. In manchem fühlt man sich diesbezüglich erinnert an Robert Walsers Werke oder Fritz Zorns Kultbuch Mars.
Die Novelle Die seligen Jahre der Züchtigung, in der das Leben in einem Mädchenpensionat im Appenzellerland der 1960er Jahre seziert wird, ist 2006 in die zwanzigbändige Buchreihe «Schweizer Bibliothek» aufgenommen worden.
Daneben hat sie 1972 Marcel Schwobs Vies imaginaires und 1983 von Thomas De Quincey The Last Days of Immanuel Kant sowie Robert Schumanns Musikalische Haus- und Lebensregeln ins Italienische übersetzt.
Neben dem Schreiben war Jaeggy auch als Texterin und Diseuse für den Cantautore Franco Battiato, als Fotomodell für die Frauenzeitschrift Grazia und unter dem Pseudonym Fleur Mombelli als Malerin tätig.[2]
Seit 2024 erscheint im Suhrkamp Verlag eine Gesamtausgabe ihres Werks. Im selben Jahr erhielt sie den Gottfried-Keller-Preis zugesprochen.[3]
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