Fischereihafen Cuxhaven
Fischereihafen in Cuxhaven Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Fischereihafen Cuxhaven in Cuxhaven entstand ab 1908. Er zählt zu den größten Fischereihäfen Deutschlands. Der Alte Hafen und einige Gebäude stehen unter niedersächsischem Denkmalschutz und sind in der Liste der Baudenkmale in Cuxhaven enthalten.
Alter Fischereihafen
Ein Wirtschaftsschwerpunkte in Cuxhaven war und ist die Fischerei und die Fischindustrie. 1816 liefen Cuxhaven 18 in Blankenese beheimatete Ewer (Segelschiffe mit Plattboden und einem oder zwei Masten) an. Der Hamburger Senat beschloss für Cuxhaven nördlich der Fährstraße den Bau eines kleinen Fischereihafens mit einer hölzernen Einfassung und einer Größe von um 220 m × 140 m sowie einer Ausfahrt zur Elbe. Den Hafen liefen 1892 die ersten Fischdampfer an und die angelandeten Fische wurden zunächst in einer kleinen hölzernen Versteigerungshalle veräußert. Der Hafen diente bald darauf nur noch als Schutzhafen.
Um 1906/07 beschloss Hamburg der Bau des Alten Fischereihafens mit festen Kaimauern, der Hafen ging 1907 in Betrieb. 1906 beauftragte Hamburg Friedrich Duge auch mit einem Gutachten über einen Seefischmarkt in Cuxhaven. 1907 entstand nach Plänen von Duge der Seefischmarkt, der u. a. von Hans Lübbert gegründet wurde. Duge war bis 1919 dort Fischerei-Inspektor. Die Hallen I und II entstanden. 1908 fand die erste Auktion auf dem Seefischmarkt statt, nachdem die Reederei Cuxhavener Hochseefischerei AG mit 13 Fischdampfern ihre Waren anlandeten, das waren 1908 rund 3500 Tonnen Fisch. 1908 gründete der Kaufmann und Reeder Diedrich Hahn die bis 2000 bestehende Seefischhandlung Hussmann & Hahn im Fischereihafen.
Die Hafenanlagen wurden danach immer weiter vergrößert, 1910 durch die Halle II, 1912 kamen das Steubenhöft und 1914 der Amerikahafen. Im Ersten Weltkrieg war der Hafenbetrieb sehr stark rückläufig.
Nach dem Krieg wurde der Hafenbetrieb 1918/19 zügig wieder aufgenommen. Der Hafen erweiterte sich von 1919 bis 1923 um 650 Meter nach Süden und 1922 entstanden auf der östlichen Hafenseite die Hallen IV bis VI mit den Auktions- und Packhallen. Dahinter schlossen sich der Bereich der Verarbeiter, Zulieferer und Großhändler sowie der Versandbahnhof an. Auf der anderen Seite kamen am Ausrüsterkai die inzwischen sanierte Netzhalle und das Eiswerk. 1935 eröffnet der neue Fischversandbahnhof. Anfang der 1930er Jahre wurden jährlich rund 100.000 Tonnen Fisch angelandet. Das Straßennetz über den Schleusenpriel zwischen Deich- und Fährstraße verband eine Drehbrücke, welche 1955 durch die denkmalgeschützte Klappbrücke ersetzt wurde. Cuxhaven wurde 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz an die preußische Provinz Hannover angegliedert.
Neuer Fischereihafen
Ab 1938/39 wurde unterhalb des benachbarten Auswandererhafens mit dem Bau des Neuen Fischereihafens begonnen. Kriegsbedingt mussten die Ausbaupläne gestoppt werden. Die Marine nutzte den Hafen, Fischdampfer wurden zu Vorpostenbooten und es war nur die Küstenfischerei möglich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Hochseefischerei langsam wieder aufgenommen werden und Cuxhaven hatte einen Anfangsvorteil, da der Fischereihafen Bremerhaven und der Hafen in Hamburg schwer zerstört waren. In den 1950er Jahren gab es 72 Seefisch- und Heringsgroßhandlungen und in den Häfen entstand Arbeit für 7000 Menschen. Seit den 1970er Jahren wurde der Fischfang durch Fangquoten im internationalen Recht beschränkt; die Fischwirtschaft in Cuxhaven verlor an Bedeutung.
In den 1950er Jahren erfolgte der weitere Bau und später der Ausbau des Neuen Fischereihafens. Der Alte Hafen verlor zunehmend an Bedeutung. Der westliche Nordseekai wurde in den 1960er Jahren erneuert. Es wurden Verladerampen mit Gleisanschluss für Fahrzeugtransporte mit der Bahn geschaffen.
1969 regelten im Cuxhaven-Vertrag die Länder Niedersachsen und Hamburg durch den Staatsvertrag den Tausch von Gebieten: Cuxhaven erhielt Hafengebiete und Hamburg das Wattgebiet um Neuwerk.
Seit 2007 ist am Meinkenkai die Wasserschutzpolizei beheimatet.
Der südliche Dugekai und der östliche Meinkenkai mussten um 2007 und 2011 teilweise wegen vermeintlicher Einsturzgefahr gesperrt werden, was zu Bürgerprotesten führte. 2012 konnten die Absperrmaßnahmen wieder entfernt werden.
Der Alte Fischereihafen wurde Anfang 2017 vom niedersächsischen Hafenbetreiber Niedersachsen Ports an die Cuxhavener Plambeck Holding verkauft. Am Nordseekai werden weiterhin 400 m Kaianlagen mit Strom versorgt und die Krabbenkutter dürfen am Kai anlegen. Dieser Hafenbereich soll für touristische und gastronomische Zwecke genutzt und ausgebaut werden; neue Hotels werden geplant (2020) und gewerbliche Bauten sind vorgesehen. Auch am neuen Fischereihafen haben sich viele Geschäfte und Restaurants angesiedelt.
Bis heute hat sich Cuxhaven neben Bremerhaven mit seinem Neuen Fischereihafen als bedeutender Fischereistandort in Deutschland gehalten. Trotz des Rückgangs der Fischerei sind 35 Fischverarbeitungsbetriebe mit ca. 1000 Beschäftigten in Cuxhaven beheimatet (2019).
Es gab folgende zweigeschossige Fischhallen, die heute zumeist von um die 40 Betriebe genutzt werden
Für den schnellen Versand von Frischfisch gab es die Fischversandbahnhöfe von
Das städtische Windstärke 10 – Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven befindet sich im historischen Umfeld des Fischumschlags des Fischereihafens. Auf ca. 4000 m² Gesamtfläche werden die Herausforderungen und Gefahren der Seefahrt sowie das Leben und die Arbeit an Bord von Fischereifahrzeugen gezeigt.
Als regelmäßige Veranstaltung finden die Cuxhavener Hafentage – Alter Fischereihafen statt.
Das Fischen per Angel ist an einigen Stellen im Cuxhavener Hafen möglich.
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