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Final Fantasy (jap.: ファイナルファンタジー Fainaru Fantajī) ist eine Computer-Rollenspiel-Serie des japanischen Unternehmens Square (später Square Enix). Neben den mittlerweile 16 Titeln der „Hauptserie“ hat sich die erfolgreiche Marke Final Fantasy auf zahlreiche Plattformen und Genres ausgedehnt, darunter Taktik-Rollenspiele, MMORPGs, Handy-Spiele, drei Anime-Produktionen und drei Animationsfilme. Bisher verkauften sich weltweit über 180 Millionen Einheiten der Marke (Stand 11. Juli 2023).[1]
Final Fantasy | |
Originaltitel | ファイナルファンタジー |
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Entwickler | Square Square Enix |
Publisher | Square Square Enix |
Leitende Entwickler | Hironobu Sakaguchi |
Plattform | diverse |
Genre | Computer-Rollenspiel, MMORPG |
Spiele | |
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(erster Teil, 1987) → Final Fantasy | |
(letzter Teil, 2023) → Final Fantasy XVI |
Obwohl es sich bei Final Fantasy um eine Serie handelt, gibt es keine durchgehende Handlung, die sich durch alle Teile hindurchzieht. Jeder (Haupt-)Teil der Serie bietet eine in sich geschlossene Geschichte mit eigenen Charakteren, eine eigene oder nur lose an andere Teile gekoppelte Welt (siehe Fabula Nova Crystallis) und auch ein eigenes Spielsystem. Final Fantasy X-2, Final Fantasy XIII-2 und einige Ableger-Titel knüpfen inhaltlich zwar an einen Hauptteil an, das Spielsystem weicht aber oftmals deutlich ab.
1987 stand der kleine japanische Spieleentwickler Square kurz vor dem Konkurs. Bislang hatte das Unternehmen sein Geld mit Videospielen für das Famicom Disk System von Nintendo verdient. Ein Jahr zuvor hatte Enix das populäre Rollenspiel Dragon Quest auf den Markt gebracht. Hironobu Sakaguchi hatte die Idee, ein Videospiel zu entwickeln, das zwar auf Dragon Quest basieren würde, aber dessen Konzepte maßgebend erweitern und ausbauen würde: Final Fantasy. Die Entwickler konzentrierten sich voll und ganz auf dieses Projekt, da das Schicksal der Firma von dem Erfolg des Spiels abhing. Der Name des Spiels hat jedoch nichts mit dem drohenden finanziellen Aus der Firma zu tun, sondern mit dem Plan Sakaguchis, bei einem Misserfolg wieder auf die Universität zu gehen.[2] Die F-Alliteration wurde laut Sakaguchi bewusst gewählt, da die Abkürzung FF im Japanischen wohlklingend sei. Ursprünglich sei geplant gewesen, das Spiel Fighting Fantasy zu nennen, was jedoch aufgrund eines gleichnamigen Brettspiels geändert wurde.[3] Die Ziele waren hoch gesteckt. Man wollte einen Meilenstein im Genre der computerbasierten Rollenspiele schaffen. Square traf den Nerv der Zeit und das Spiel wurde mit ca. 400.000 verkauften Einheiten in Japan zu einem Bestseller.[4]
Der übliche Konflikt in den älteren Teilen (I–V) bestand zwischen einer Heldentruppe und einem früh zu Beginn des Spiels ausgemachten Bösen, welches die friedliche Welt bedroht. Die Helden nehmen dabei in der Regel aus sehr persönlichem Interesse, wie auch aus Anteilnahme an dem Schicksal der Mitmenschen und vor allem der ganzen Welt, den Kampf auf. Das Böse ist in der Regel ein zunächst übermächtiger Feind, der meist im Sinn hat, die Welt zu zerstören oder mit sich im Mittelpunkt neu zu gestalten. In einer epischen Geschichte kommen die Protagonisten schließlich zum Endgegner und bis zum alles entscheidenden Endkampf, bei dem nur eine gut trainierte Truppe den Sieg davontragen kann. Das Training besteht Rollenspiel-typisch aus Kämpfen gegen allerlei Monster, humanoiden Widersachern und verschiedensten anderen Wesen.
Ab Teil VI wurden vor allem die Antagonisten vielschichtiger und deren Beweggründe komplexer. So war ihre Vorgehensweise oft durch persönliches Leid oder die Taten Vorheriger begründet. Ein Beispiel ist Sephiroth aus dem siebten Teil der Hauptreihe. Sephiroth ist das Ergebnis eines Experiments des Mega-Konzerns Shinra, in dem Zellen der außerirdischen Lebensform Jenova verwendet wurden.[5] Nachdem Sephiroth dies erfährt, entscheidet er, dass er besser als die Menschen sei und ein Gott werden wolle, um die Erde zu kontrollieren, da dies auch schon Jenovas Ziel war. Dies will er erreichen, indem er sich mit dem „Lebensstrom“ des Planeten verbindet. Dazu muss er mithilfe eines speziellen Zaubers einen Meteor aus dem Weltraum herbeirufen um den Planeten stark zu beschädigen, da dann der Lebensstrom – welcher den „verwundeten“ Planeten heilen soll – für ihn erreichbar wird.[5]
Weiterhin gab es auch im Setting einen Wandel beim Übergang von den früheren Teilen der Nintendo-Ära (I–VI) zu den PlayStation-Teilen. So bereiste die Heldentruppe zuvor noch mittelalterliche Welten mit einem gewissen Grad an fortschreitender Industrialisierung, während ab Teil VII der Großteil der Welt schon hochtechnisiert war, ähnlich unserer heutigen Zeit oder auch um einiges weiter.[6] Der anfängliche Mittelpunkt der elementaren Kristalle, die die Welt im Einklang halten und beschützt werden müssen, wich mit diesem Wandel viel komplexeren Handlungsabläufen, welche so keine übliche Struktur mehr aufwiesen. Lediglich der epische Kampf „Gut gegen Böse“ findet weiterhin klare Anwendung.[7]
Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Teile der Hauptreihe ab Final Fantasy II das Auftauchen des obligatorischen Cid, welcher in jedem Teil als jemand Anderes erscheint und unterschiedlichste Rollen spielt. Dabei handelt es sich nicht um eine bestimmte Person, ähnlich wie die bekannten Biggs und Wedge, deren Namen vermutlich von Star Wars inspiriert sind. Während die beiden Letztgenannten in der Regel nur Nebencharaktere sind, nimmt Cid teils eine sehr wichtige Rolle im jeweiligen Spiel ein. Im siebten Teil war er sogar einer der spielbaren Hauptcharaktere, der Mechaniker Cid Highwind. Im zwölften Teil nahm Cid zum ersten Mal die Rolle eines Antagonisten ein.[8][9]
Seit langem feste Begleiter der Serie sind die beliebten Chocobos und Mogrys. Chocobos sind niedliche, Straußen-ähnliche, meist gelbe Reitvögel, die den Spieler schneller an sein Ziel bringen und vor Feindkontakten schützen. Mogrys sind kleine weiße Wesen, welche gelegentlich zurückgezogen leben, da sie sehr menschenscheu sind. Oft haben sie für die Streiter jedoch einen guten Tipp parat oder unterstützen sie mit nützlichen Gegenständen.[7]
Auffallend ist die Namensgebung vieler Hauptfiguren, welche an Naturereignisse erinnern. So bedeutet Terra (Teil VI) so viel wie „Erde“, Cloud (VII) heißt „Wolke“, Aeris bedeutet im Lateinischen „Luft“ oder „Wind“, Squall (VIII) ist der englische Begriff für „Windböe“, Tidus (X) bedeutet in einer alten Sprache der Insel Okinawa so viel wie „Sonne“ und Yuna bedeutet „Nacht“. Lightning (XIII) ist das englische Wort für „Blitz“ und Snow (XIII) das für „Schnee“, und Stella Nox ist eine Inversion des zusammengesetzten lateinischen Wortes für „Nachtstern“.
Die Namen der mächtigen Beschwörungswesen wie auch diejenigen vieler Waffen, Rüstungen, Städte und anderer Orte, Luftschiffe und weiterer Personen sowie Monster stammen aus verschiedenen Mythologien, Sagen und Erzählungen aus allen Teilen der Welt. Vornehmlich bedient man sich dabei der nordischen wie auch der fernöstlichen Sagenwelt. Waffen und Rüstungen wie Excalibur, Masamune, Genji-Rüstung oder Scimitar beruhen auf legendären Waffen oder Schmieden der Menschheitsgeschichte. Wesen wie Leviathan, Shiva oder Odin haben ihre Namen aus den verschiedensten Mythologien und Religionen der Erde erhalten. Auch normale, in vielen Teilen immer wiederkehrende Monster wie Adaman Taimai (benannt nach einem fiktiven Supermetall) und Behemoth haben ihren Ursprung in der Mythologie.
Die meisten Final-Fantasy-Spiele besitzen im Gegensatz zu klassischen westlichen Rollenspielen einen sehr linearen Handlungsablauf und lassen kaum Raum für individuelle Schwerpunktsetzungen. Wie bei Rollenspielen üblich, sind Kämpfe ein zentrales Element der Spiele. Das für Final Fantasy bekannte Kampfsystem ist das sogenannte Active-Time-Battle-System (kurz ATB). Hierbei füllt sich innerhalb einer gewissen Zeit ein Balken. Sobald sich dieser vollständig gefüllt hat, kann eine Aktion ausgeführt werden und der Balken füllt sich erneut.
Final Fantasy X ersetzt das „Active-Time-Battle“-System durch das „Conditional-Turn-based-Battle“-System (CTB). Während das ATB-Konzept Elemente in Echtzeit aufweist, ist das CTB-System rundenbasiert und pausiert den Kampf bei jedem Zug des Spielers. Dadurch hat der Spieler unbegrenzt Zeit eine Aktion auszuwählen. Das System orientiert sich am ebenfalls rundenbasierten Kampfsystem der Teile I – III.
Die Art, wie man in Final Fantasy XI, XII, XIV und XV gegen die Monster und Bosse kämpft, unterscheidet sich deutlich von der der Vorgängerspiele, vornehmlich darin, dass es keinen „abgetrennten“ Kampfschauplatz mehr gibt, in dem der Spieler gegen die Gegner antritt, und somit keine Zufallskämpfe mehr. Stattdessen sind die Gegner bereits auf der Landkarte sichtbar und die Kämpfe beginnen umgehend, sobald sich Spieler und Gegner nahe genug sind. Trotzdem ist eine Flucht und damit die Vermeidung eines Kampfes weiterhin möglich. Ein sich auffüllender Balken wird aber auch hier eingesetzt, damit die Kämpfe weiterhin eine strategische Komponente beinhalten. Jede Spielfigur führt ihre Aktion aus, sobald der Aktionsbalken aufgeladen ist.[7]
Titel | Jahr | NES | PC | SNES | PS1 | PS2 | WSC | GBA | PSP | DS | Xbox 360 | PS3 | Wii | iOS | Android | WP | PS Vita | PS4 | Xbox One | Switch | PS5 |
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Final Fantasy | 1987 | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||||||
Final Fantasy II | 1988 | – | – | – | – | – | – | – | – | ||||||||||||
Final Fantasy III | 1990 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||
Final Fantasy IV | 1991 | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||||||
Final Fantasy V | 1992 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||||
Final Fantasy VI | 1994 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||||
Final Fantasy VII | 1997 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||||
Final Fantasy VIII | 1999 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||
Final Fantasy IX | 2000 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||||||
Final Fantasy X | 2001 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||
Final Fantasy X-2 | 2003 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||||
Final Fantasy XI | 2002 | – | – | – | ( )[28] | – | – | – | – | ( )[28] | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |
Final Fantasy XII | 2006 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||||
Final Fantasy XIII | 2009 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | ||||
Final Fantasy XIII-2 | 2012 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | ||||
Lightning Returns: Final Fantasy XIII | 2013 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | ||||
Final Fantasy XIV | 2013 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | ( )[19] | – | – | – | – | – | – | – | |||
Final Fantasy XV | 2016 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | |||
Final Fantasy XVI | 2023 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Aus Gründen der Vermarktung wurden Spiele mit dem Namen Final Fantasy versehen, ohne bedeutende Gemeinsamkeiten mit den Haupttiteln der Serie zu haben. So wurde unter anderen Mystic Quest Legend in Japan als Final Fantasy USA – Mystic Quest bzw. den USA als Final Fantasy Mystic Quest veröffentlicht. In den USA wurde außerdem Mystic Quest (Seiken Densetsu in Japan) als Final Fantasy Adventure veröffentlicht. Ebenso handelt es sich bei Final Fantasy Legend um eine Reihe, die wenige Gemeinsamkeiten mit der Final-Fantasy-Reihe besitzt.
Des Weiteren existieren einige Spiele, welche Charaktere aus den verschiedenen Final-Fantasy-Teilen verwenden. Dazu gehören unter anderem Ehrgeiz: God Bless the Ring mit Charakteren aus Final Fantasy VII, sowie das in Zusammenarbeit mit Disney entwickelte Kingdom Hearts, welches typische (und teils bekannte) Final-Fantasy-Figuren enthält.
Zum 25. Jubiläum der Spielserie hat der Hersteller die Final Fantasy Ultimate Box veröffentlicht, in der alle jemals erschienenen Titel der Hauptserie enthalten sind. Dazu kommen die gesammelten Soundtracks auf zwei Audio-CDs.[34]
Als erste Verfilmung der Spielereihe erschien 1994 der lose auf dem fünften Teil basierende Anime Final Fantasy. Als weitere Ableger der Spieleserie entstanden die vollständig computeranimierten Kinofilme Final Fantasy: Die Mächte in dir (2001), Final Fantasy VII: Advent Children (2005) und Kingsglaive: Final Fantasy XV (2016).
Neben den Spielfilmen erschienen außerdem die Zeichentrickfilme Final Fantasy Unlimited und Final Fantasy: Legend of the Crystals sowie als weiterer Teil des Final-Fantasy-VII-Universums der Anime Last Order – Final Fantasy VII, welcher den Zeitraum von fünf Jahren bis kurz vor der Handlung von Final Fantasy VII behandelt. 2016 erschien außerdem der Anime Brotherhood: Final Fantasy XV.
Mit Final Fantasy XIV: Vater des Lichts erschien 2017 eine Live-Action-Serie nach einer wahren Begebenheit auf Netflix[35]. In der ersten Staffel mit sieben Folgen à 25 min. wird die Verbindung zwischen dem Vater und seinem Sohn im Online-Rollenspiel Final Fantasy XIV wiederbelebt.
Neben den eigentlichen Soundtrack-Alben, die Musikstücke der Spiele enthalten, gibt es diverse Alben, die arrangierte Fassungen bestimmter Soundtracks enthalten, meistens in vollorchestrierter Form. Ebenso gibt es auch Compilations zu bestimmten Themen, so zum Beispiel zwei Alben, die speziell für den Zweck der Entspannung zusammengestellt wurden.
Darüber hinaus gab es mehrere Orchesterkonzerte, bei denen ausschließlich Musik aus ausgewählten Final-Fantasy-Soundtracks gespielt wurde. Im Mai 2004 wurde beispielsweise eine Aufführung mit dem Los Angeles Philharmonic in Anwesenheit von Nobuo Uematsu, dem Komponisten der meisten Titel der Serie, präsentiert. Andere Konzerte dieser Art fanden zuvor in Japan und erstmals 2003 außerhalb des Landes im Rahmen der Game-Concerts-Reihe im Gewandhaus Leipzig statt.
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