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Befestigung in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Festung Warschau (polnisch „Twierdza Warszawa“; russisch „крепость Варшава“) wurde im 19. Jahrhundert in Warschau errichtet. Die Verteidigungsanlagen, die überwiegend auf der Westseite der Weichsel angelegt wurden, entstanden während der Zeit, in der Warschau zum Russischen Reich gehörte. Sie dienten der Absicherung des russischen Imperiums gegen die westlichen Großmächte und dem Machterhalt gegenüber polnischen Unabhängigkeitsbestrebungen, die im Novemberaufstand 1830/31 und im Januaraufstand 1863/64 erkennbar wurden.
Die Festung bestand aus der ab 1832 gebauten Zitadelle mit den sie umgebenden fünf Forts auf der Westseite sowie dem Fort Śliwickiego auf dem Ostufer der Weichsel. Analog der Struktur der Festung Antwerpen, die als Vorbild galt, gab es außerdem einen inneren Verteidigungsgürtel, der aus acht Forts bestand. Der äußere Verteidigungsring bestand aus weiteren 19 Forts.
Bereits 1840 begannen die russischen Machthaber, die Zitadelle zu modernisieren und durch angebundene Forts (so auch eines Brückenkopf-Forts auf der ostwärtigen Weichselseite) zu verstärken. Im Jahr 1871 wurde entschieden, die bestehenden Festungsanlagen in Warschau und Modlin (Festung Modlin) mit einer zu errichtenden Festung in Zegrze mit zwischenliegenden Artillerieforts zu einer Warschauer Großraum-Befestigung auszubauen. Ab 1882 wurde der äußere Fortgürtel in Warschau gebaut. Diese Forts wurden in einer Entfernung von etwa sechs bis zwölf Kilometern von der Zitadelle angelegt. Von 1886 bis 1890 entstand dann der innere Fortgürtel in einer Entfernung von etwa vier bis zehn Kilometern zur Zitadelle und damit etwa zwei Kilometer vor den Forts des Außengürtels. In den Jahren 1890 bis 1892 wurde die Zitadelle durch betonierte Zwischenwerke und Kaponnieren verstärkt. Auch die Kasematten und Lager der Außenforts erhielten teilweise Betondecken. Zwischenzeitlich war nämlich die Brisanzgranate erfunden; sie hatte eine mehrfach stärkere Sprengwirkung als die herkömmlichen Granaten und erlaubte es, gemauerte Festungen "zusammenzuschießen". Letzte Bauarbeiten an den Forts endeten 1913 – zu einem Zeitpunkt, als die Anlage wegen Weiterentwicklung der Artillerietechnik militärisch stark an Bedeutung verloren hatte. Im Jahr 1915 wurde die Festung von den sich zurückziehenden russischen Truppen aufgegeben, besetzende deutsche Truppen zerstörten Teile der Festung. Nach Übernahme durch die polnische Armee im Jahr 1918 wurden einige der Forts ganz oder teilweise gesprengt oder umgewidmet.
Beim deutschen Überfall auf Polen, der am 1. September 1939 begonnen hatte, kämpfte die 18. Infanterie-Division der Wehrmacht vom 9. bis zum 19. September in der Schlacht an der Bzura, der Entscheidungsschlacht um Polen. Ab dem 19. ging die Artillerie der 18. Infanterie-Division gegen Warschau in Stellung. Am 26. September nahmen die 1., 2. und 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 51 das Fort II (Fort „Wawrzyszew“) am Westrand von Warschau ein. Oberleutnant Dietrich Steinhardt (Chef 2.)[1] und Leutnant Josef Stolz (Chef 10.) erhielten für die entscheidende Einnahme des Forts als Erste des deutschen Heeres das Ritterkreuz.[2]
von Norden (über Westen) nach Süden:
von Norden (über Westen) nach Süden:
Zwei der realisierten vier (von geplanten sieben) Forts der Verteidigungslinien zwischen den Festungen Warschau, Modlin und Zegrze waren der Festung Warschau angegliedert:
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