Feneberg Lebensmittel
deutsche Lebensmittelkette Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Feneberg Lebensmittel GmbH ist eine deutsche Lebensmittelkette mit Firmenzentrale in Kempten (Allgäu). Sie ist regional in Schwaben, Oberschwaben, Oberbayern sowie im österreichischen Kleinwalsertal tätig.
Feneberg Lebensmittel | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1947 |
Sitz | Kempten (Allgäu) |
Leitung | Christof Feneberg Hannes Feneberg[1] |
Mitarbeiterzahl | 3600 (2023)[2] |
Umsatz | 531 Mio. Euro (2023)[2] |
Branche | Lebensmitteleinzelhandel |
Website | feneberg.de |



Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Unternehmensgründer Theodor Feneberg betrieb einen Käsegroßhandel, den er von seinem Vater übernommen hatte. 1933 kaufte er in der Zwingerstraße in Kempten ein Lebensmittelgeschäft, drei Jahre später eröffnete er ein Süßwarengeschäft in der Bahnhofstraße. Die Feneberg Lebensmittel GmbH wurde 1947 von ihm gegründet und ins Handelsregister eingetragen; seitdem wird sie von der Familie Feneberg geführt. Der Käsegroßhandel wurde 1950 aufgegeben, um stattdessen ein Filialnetz aufzubauen.[3]
1955 wurde die Filiale in der Fischerstraße stark erweitert. Nach Angaben des Unternehmens entstand dort der erste Supermarkt Schwabens. Eigene Fleisch- und Wurstwaren kamen 1959 ins Sortiment, als die Firma eine Kemptener Metzgerei übernommen hatte. 1969 wurde am Stadtrand von Kempten das Warenhaus Kaufmarkt mit ca. 7000 m² Verkaufsfläche eröffnet.[3]
Im Laufe der Jahre übernahm Feneberg einige Unternehmen wie die Philipp Reiter GmbH, die Landbäckerei Durach und die Bäckerei Sinz, die inzwischen zusammengeführt unter Feneberg Bäckerei firmiert, sowie die Metzgerei Bühler, die bis dahin Bioware für die Feneberg Metzgerei hergestellt hatte. 2012 kamen Anteile an der Metzgerei Dietz hinzu.
Im Jahr 2019 betrieb Feneberg 76 Filialen. Die Verbrauchermärkte firmieren unter der Bezeichnung Kaufmarkt und verfügen auch über eine große Auswahl an Textilien, Spielwaren, Haushaltswaren und anderen Artikeln. Daneben betreibt Feneberg eine eigene zentrale Metzgerei und Bäckerei und vertreibt einige Eigenmarken. Besonders herausgestellt wird die Marke VonHier für Produkte aus regionalem, kontrolliert biologischen Anbau bzw. biologischer Erzeugung (seit 1998). VonHier-Produkte werden innerhalb von 100 Kilometern um den Firmensitz in Kempten von über 600 Vertragspartnern hergestellt. Seit Herbst 2008 wird versucht, durch die Eigenmarke FeBio (Bio-Produkte jenseits der 100-Kilometer-Grenze) die Produktpalette von Alnatura im Bereich der günstigen Bioprodukte zu ersetzen. Zudem werden unter dem Namen Die Küche Selbstbedienungsrestaurants betrieben.[4]
Die Feneberg Lebensmittel GmbH ist auch Hersteller von Convenience Food. Diese Produkte werden im Einzelhandel sowohl in den eigenen Filialen unter dem Markennamen Gourmella und in den Filialen der Philipp Reiter GmbH (hier unter dem Namen Reiter Bonvenience) vertrieben. Den Großmarktabsatz übernahm die Philipp Reiter GmbH.
Feneberg war auch im Online-Lebensmittelhandel engagiert. Ende Juli 2017 startete Feneberg Deutschlands ersten Supermarkt bei Amazon Prime Now mit einer Stunde Lieferzeit.[5] Zum Online-Zweig gehörte auch das 2012 gegründete Lebensmittel-Startup Freshfoods, eine hundertprozentige Tochter mit dem Namen „Freshfoods by Feneberg“,[6] das Ende Oktober 2018 eingestellt wurde. Seither werden die Produkte über Bringmeister vertrieben.[7] Das Unternehmen hat derzeit nicht vor, erneut in den Handel im Onlinebereich einzusteigen.[8]
2019 war Feneberg durch hohe Pensionsrückstellungen und große Investitionen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Daraufhin wurde ein Sanierungskonzept für vier Jahre ausgearbeitet. Unter anderem sollen unternehmensinterne Leistungen ausgelagert und Stellen abgebaut werden. Zudem hat die Belegschaft vorübergehend auf Teile der Vergütung verzichtet.[9]
Feneberg hat im Rahmen seines Sanierungskonzepts eine Partnerschaft mit Edeka begonnen, um Synergien im Einkauf und der Logistik zu nutzen. Trotz dieser Kooperation ist Feneberg eine eigenständige GmbH geblieben und trifft unternehmerische Entscheidungen weiterhin unabhängig. Das Unternehmen setzt bewusst auf Regionalität und Eigenständigkeit – sichtbar unter anderem an den eigenen Marken „VonHier“ und „Feneberg Bio (FEBIO)“, die weiterhin exklusiv in den Feneberg-Märkten angeboten werden.[10]
Das Sanierungskonzept der Feneberg Lebensmittel GmbH wurde im Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Mit der wirtschaftlichen Stabilisierung wurde auch die Vergütungsstruktur im Zuge dessen sorgfältig überprüft und angepasst.[11]
Die Zusammenarbeit mit Edeka in den Bereichen Einkauf und Logistik bleibt bestehen und soll stabile Abläufe sichern. In den kommenden Jahren soll die Geschäftsleitung mit Amelie Feneberg, der Tochter von Hannes Feneberg, in die vierte Generation übergehen.
Auszeichnungen
- Bundesehrenpreisträger 2015 für Wurst- und Fleischwaren (30 × Gold)[12]
Sonstiges
Die Eigentümerfamilie Feneberg agierte unter anderem bei der Bigbox Allgäu, dem Forum Allgäu und dem Lindaupark als Investor.
Weblinks
Commons: Feneberg Lebensmittel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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