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Die Baugeschichte Preßburgs (heute Bratislava, Slowakei) im 18. und 19. Jahrhundert wurde von drei Generationen der Architekten-Familie Feigler entscheidend beeinflusst. An der architektonischen Gestaltung der Stadt Preßburg im 19. Jahrhundert hatte sie einen maßgebenden Anteil.
Der Erste nennenswerte Vertreter der Familie war Franz Feigler. Er wurde als Sohn eines Steinmetzes im Jahre 1734 in Theben an der March geboren. Als junger Mann zog er bereits zur Zeit Maria Theresias nach Preßburg und absolvierte seine Lehre bei dem bekannten Preßburger Baumeister Franz Römisch. Es war die Zeit als die Kaiserin die Preßburger Stadtmauern niederreißen ließ, was einen ausgesprochenen Bauboom auslöste. Zwischen 1761 und 1766 wirkte er als Baupolier beim Umbau des Preßburger Schlosses mit. Im Februar 1784 heiratete Franz Feigler Elisabeth Kitl, die Tochter des Preßburger Bürgermeisters. Die Familie ließ sich am Preßburger Schlossberg nieder und aus dieser Ehe ging der Sohn Ignaz hervor, der später als Ignaz Feigler der Ältere in die Fußstapfen des Vaters trat.
Ignaz Feigler der Ältere (* 23. April 1791 in Preßburg, Königreich Ungarn; † 12. Februar 1847 ebd.)
Ignaz Feigler d. Ä. wurde in Preßburg in der elterlichen Wohnung am Schlossberg geboren. Ebenfalls wie sein Vater erlernte er zuerst das Maurerhandwerk. 1818 wurde er in die Maurerinnung aufgenommen und gleichzeitig erhielt er das Bürgerrecht der Stadt Preßburg. Die Ernennungsurkunde stammt vom 15. Dezember 1818. Die Praxis als Architekt eignete er sich in Wien an, wo er Schüler des bekannten Wiener klassizistischen Architekten Josef Kornhäusel wurde, der ihm entsprechenden Unterricht erteilte. Ignaz d. Ä. war ein guter Geschäftsmann, er verstand es den interessierten Bauherren neben den architektonischen Entwurf auch dessen Realisierung und Bauausführung anzubieten. Dieses Vorgehen sicherte ihm auch einen großen Kundenkreis. Er investierte (später auch mit seinen Söhnen) in ein Geschäft für Baumaterial, er kaufte kleinere Baufirmen auf und war Teilhaber auch an Steinmetzwerkstätten. Durch diese Verbindung wurde er nicht nur als Architekt, sondern auch als Bauunternehmer nicht nur in der Stadt Preßburg, sondern auch in dessen Umgebung bekannt.
Nach seinen Studien kehrte Ignaz d. Ä. nach Preßburg zurück und heiratete im Jahre 1820 Katharina Keckeis (* 31. Juli 1799, † 7. November 1868). Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor:
Ignaz Feigler d. Ä. starb am 12. Februar 1847 in Preßburg an Typhus. Er wurde im Andreas-Friedhof bestattet.
Ignaz Feigler d. Ä. war als Architekt und Baumeister vorwiegend in der Stadt Preßburg und dessen Umgebung tätig. Seine ersten Bauten weisen noch barocke Elemente auf, jedoch später baute er nahezu ausschließlich im Stil des Klassizismus.
Bedeutende Bauten:
Ignaz Feiger der Jüngere (* 20. November 1820 in Preßburg, Königreich Ungarn, † 16. November 1894 ebd.)
Ignaz Feiger der Jüngere ist wohl der Bedeutendste unter den Architekten der Dynastie. Nach dem Abitur studierte er Architektur zuerst in Deutschland (München, Berlin), seine Studien schloss er an dem k.k. Polytechnisches Institut (aus welchem die Technische Universität hervorging) in Wien ab. Nach Abschluss gewann er einen Preis von Kaiser Franz Joseph, welcher ihm einen einjährigen Aufenthalt in Rom ermöglichte. Nachdem er Studienreisen durch Italien und Frankreich absolviert hatte, kehrte er nach Preßburg zurück um in der Firma seines Vaters mitzuarbeiten. Drei Jahrzehnte hindurch war er in Preßburg der erfolgreichste Architekt und Baumeister. Im August 1850 heiratete er die Tochter eines Preßburger Geschäftsmannes und baute ein Haus auf der Nonnenbahn, wo er bis zu seinem Tod lebte. Seine Arbeiten kennzeichnen einen strengen symmetrischen Baustil; er war der bedeutendste Vertreter des Klassizismus in Preßburg. In den letzten Jahren beschäftigte er sich jedoch auch mit der Secession. Ignaz Feiger d. J. starb am 16. November 1894 in Preßburg und wurde im Andreas-Friedhof beigesetzt.
Franz war der mittlere Sohn von Ignaz d. Ä. Er erlernte das Steinmetzhandwerk und arbeitete in seinem Beruf. Aus der Ehe mit Karoline Prantner gingen die Kinder Karoline, Pauline und Alexander hervor. Alexander Feigler (* 1856, † 1932) war das jüngste Mitglied in der Feigler Dynastie. Er studierte in München und Paris Architektur. Nach seiner Rückkehr nach Preßburg trat er in die Firma seines Onkels Ignaz Feigler d. J. ein, die er nach dessen Tode erbte und selbständig weiterführte.
Karl Feigler (* 1824 in Preßburg, † 1896 ebd.)
Karl Feiger war der jüngste Bruder von Ignaz d. J. Er studierte ebenfalls Architektur und betätigte sich als Baumeister. Unabhängig von seinem Bruder, mit dem er sich nicht gut verstand, baute er eher bescheidene Häuser im romantischen Stil in den Vorstädten von Preßburg.
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