1924 als symmetrische Anlage aus höheren Pavillon- und niedrigen Flügelbauten für den Lagerplatz an der Hansastraße errichtet; Nr. 39 Bürogebäude, nach Nordwesten mit Magazin und Montagehalle; Nr. 41 Pförtnergebäude und Kantine, nach Südoste Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Feierwerk ist ein Jugend- und Kulturzentrum im Münchner Stadtteil Sendling-Westpark. Es befindet sich an der Hansastraße in den ehemaligen, heute teils denkmalgeschützten Gebäuden der Leonhard Moll AG.[1] In den beiden Gebäudeteilen befinden sich mehrere Konzertlocations (Orangehouse, Hansa 39 und Kranhalle), ein Club (Sunny Red) und ein Mehrgenerationenhaus (Dschungelpalast).[2] Außerdem auf dem Gelände angesiedelt sind die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus (FIRM), die Fachstelle Pop und der lokale Szeneradiosender Radio Feierwerk.|[3] In unmittelbarer Nähe befinden sich außerdem ein Ausstellungsraum für junge Künstler (Farbenladen) und ein Skateplatz. Der Feierwerk e.V. betreut außerdem zahlreiche weitere soziale Projekte und Einrichtungen in den Münchner Stadtteilen, u.a. das Kulturzentrum Funkstation im Domagkpark, ein Jugendzentrum in Obersendling, ein Nachbarschaftszentrum in Sendling-Westpark, das Kulturzentrum Südpolstation in Neuperlach, sowie ein Mehrgenerationenhaus.
Feierwerk wurde 1982 als studentische Projektgruppe gegründet. Im Januar 1983 folgte die Gründung als Verein.
„Feierwerk unterstützt junge Münchner Kunst, Musik und Kultur – und das seit nunmehr über 30 Jahren! Unsere Grundhaltung ist, ohne Dogma und Ideologie verschiedenartige Kulturen in ihrer Eigenständigkeit und Dynamik zu unterstützen und dabei ständig neue Anregungen aufzunehmen. Wir ermöglichen und fördern Zugehörigkeit, auch unabhängig von Alters- und Generationsgrenzen. Darum sind alle unsere Veranstaltungen und Angebote offen für verschiedene Milieus, Kulturszenen und Altersgruppen.“
1984 folgte der erste „Rock Feierwerk“-Bandwettbewerb[5] und 1986 erste Versuche eines Alternativen Radiosenders. In den folgenden Jahrzehnten veranstaltete Feierwerk jährlich Subkultur-, Kleinkunst-, Jazz- und Kinderfestivals und engagiert sich gegen Rassismus und für die lebendige Integration aller Gesellschaftsschichten.[6] Der Trägerverein des Feierwerks ist Teil der ARGE Theatron Musik-Sommer und Mitveranstalter des Theatron-Festivals.
Schwerpunktmäßig finden im Feierwerk Konzerte, Tanzveranstaltungen, Festivals, Diskussions- und gesellschaftliche Veranstaltungen, Ausstellungen und Märkte statt. Durch die unterschiedlichen Räume ist es möglich, dass mehrere Konzerte verschiedener Genres zeitgleich stattfinden. Dies findet jährlich beispielsweise im Rahmen des Sound of Munich now statt, einem Festival, bei dem sowohl Münchner Musiker, als auch internationale Künstler und Gäste aus wechselnden Partnerstädten auftreten.[8] Seit 2009 veranstaltet der Musiker und Labelbetreiber Amadeus Böhm jährlich das szenebekannte „Flowerstreet Festival“ auf dem Gelände.[9]
Durch die relativ kleinen Konzerträume (zwischen 50 und 400 Besuchern pro Konzert[10]) ist das Feierwerk ein beliebter Auftrittsort für unbekanntere überregionale und internationale Bands.[11] Am 26. Mai 2020 führte beispielsweise der Musiker Rainer Bartesch seine anlässlich der COVID-19-Krise komponierte „Kulturhymne 2020“ gemeinsam mit weiteren freischaffenden Solo-Musikern auf dem Feierwerk-Gelände urauf.[12]
Bob Läßig, Ulla Kart, Heiner Schmittmer, Hans Ernst: „Room to move“ – Musikerinitiativen organisieren sich!; In: W. Hering / B. Hill / G. Pleiner (Hrsg.): Praxishandbuch Rockmusik in der Jugendarbeit. Springer-Verlag, 2013, S. 66–68. ISBN 3-322-97243-7 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche)