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Farbseparation (wörtlich Farbtrennung) bezeichnet das Errechnen einzelner (separierter) Druckfarben, meist in der Druckvorstufe. Vor der Digitalisierung wurden Farbauszüge mit Farbfiltern auf fotografischem Wege hergestellt. Die Farbseparation ist notwendig, weil Farbinformationen meist nicht in der Form vorliegen, wie sie für den Druck benötigt werden. Der Vierfarbdruck erfolgt meist im CMYK-Farbmodell (Farbmischung aus den einzelnen Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz). Die Farbdaten können hingegen als zusammengesetzte Farbkanäle, im RGB-Modell, als Sonderfarben (wie Pantone, HKS, RAL), andere Farbdefinitionen oder als nicht-digitalisiertes Bild vorliegen.
Das RGB-Modell (Rot, Grün und Blau) und das CMY-Modell (Cyan, Magenta und Yellow) bilden würfelförmige Körper. Innerhalb dieser Körper werden Millionen von Farben dargestellt. Dabei muss jede dieser Millionen Farben aus nur drei Grundfarben (Rot, Grün und Blau beziehungsweise Cyan, Magenta und Gelb) gemischt werden.
Durch die verschiedenen Arten Farben zu mischen entstehen Dateien mit unterschiedlichen Farbinformationen.
Das Übertragen von Additiv zu Subtraktiv ist relativ einfach. Kompliziert wird diese Farbseparation nur durch die Verwendung von Schwarz im CMYK-Farbmodell.
Schwarz wird als zusätzliche Farbe im Druck eingesetzt, um Kosten zu sparen und – durch den damit verbundenen Qualitätsverlust – den Schärfeeindruck zu erhöhen:
Durch die Verwendung von Schwarz soll der preiswerte Druck eines reinen Schwarztones realisiert werden.
Die genannten Probleme machen die Farbseparation zu einem sehr anspruchsvollen Verfahren.
Zur Verbesserung aller genannten Probleme (Kosten, Druckqualität …) sind in der Drucktechnik verschiedene Methoden entwickelt worden:
Jede der beschriebenen Methoden benötigt eine spezielle Farbseparation.
Die Farbseparation wird von Programmen wie Adobe Photoshop oder Layoutprogrammen wie QuarkXPress oder Adobe InDesign anhand der Farbeinstellungen der Programme automatisch vorgenommen. Diese Separation kann auch mit speziellen Programmen im PDF vorgenommen werden. Die vorhandenen Standardeinstellungen dieser Programme genügen durchschnittlichen Qualitätserwartungen. Bei besonders anspruchsvollen Druckdateien kann nur die Erfahrung von Fachleuten die nötige Qualität garantieren.
Vor der Erfindung des Glasgravurrasters 1881 wurden Farbauszüge manuell hergestellt. 1837 ließ sich der deutsch-französische Lithograf Godefroy Engelmann eine farbige Variante der Lithografie unter dem Namen Chromolithografie (Farbsteindruck, Farblithografie) patentieren, die bis in die 1930er Jahre das verbreitetste Verfahren für farbige Illustrationen hoher Qualität sein sollte. Aus bis zu 12, 16 und sogar 25 Farben bestehende Chromolithografien waren keine Seltenheit. Der erfahrene Chromolithograf begann mit den hellen Farben und ließ sie in der Andruckpresse drucken. Je nach Fortschritt der Arbeit erkannte er im Vergleich mit dem Originalbild, wie die nächste dunklere Farbplatte, also der Farbauszug aussehen musste. Eine 12-farbige Chromolithografie konnte beispielsweise aus den folgenden Farbauszügen bestehen: Blau I, Rot I, Gelb, Blau II, Rot II, Braun I, Braun II, Blau III, Rot III, Grau I, Grau II, Schwarz. Die niedrigen Ziffern geben jeweils die hellsten Farben an.[1]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von der Firma Klimsch & Co eine Reproduktionskamera entwickelt, mit der zweidimensionale Vorlagen exakt reproduziert werden konnten. Diese Kamera war erheblich größer als die herkömmlichen Atelier- oder Handkameras und konnte einen großen Raum ausfüllen. Schon 1861 hatte Maxwell die Filtertechnik für Farbauszüge entwickelt und 1881 folgte Georg Meisenbach mit der Erfindung des Glasgravurrasters. Damit waren die Voraussetzungen für den Einsatz der Fotografie in der Reprotechnik geschaffen.[2]
Von einer farbigen Vorlage erstellte der Reprofotograf mit Hilfe von Farbfiltern Farbauszüge. Ein Vierfarbdruck erfordert je einen Farbauszug für Gelb, Rot, Blau und Schwarz. Der Reprofachmann nennt diese Farben Gelb oder Yellow, Magenta, Cyan und Tiefe oder Schwarz. Bei der Belichtung wird im Objektiv ein Farbfilter vorgeschaltet, der der Komplementärfarbe des Farbauszugs entspricht, also ein Violettfilter für Gelb, ein Grünfilter für Rot und ein Orangefilter für Blau. Schwarz, das lediglich zur Erhöhung des Kontrasts dient, wird ohne Filter aufgenommen. Um die Farbauszüge drucken zu können, ist eine Zerlegung in Rasterpunkte notwendig. Diese Aufrasterung erfolgt ebenfalls in der Reproduktionskamera, indem vor die zu belichtende fotografischen Platte oder den Film der Glasgravurraster geschaltet wird.
Beim Vierfarbdruck, bei dem zur Darstellung eines Farbbildes mehrere Raster übereinander gedruckt werden, versucht man den Moiré-Effekt durch einen Winkelabstand von 30° je Farbauszug zu vermeiden. Gelb ist davon ausgenommen, weil das entstehende Moiré kaum sichtbar ist. Gebräuchliche Rasterwinkel beim vierfarbigen Druck sind nach DIN 16 547: Gelb = 0°, Cyan = 75°, Schwarz = 135°, Magenta = 15° oder Gelb = 0°, Cyan = 15°, Schwarz = 45°, Magenta = 75°.[3]
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