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Ehemaliger Großverband der Bundeswehr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Luftlandebrigade 25 „Schwarzwald“ mit Sitz des Stabes zuletzt in Calw war ein luftlandefähiger Großverband der 1. Luftlandedivision der Bundeswehr, der von der Gründung der Bundeswehr bis 1996 bestand. Stationierungsraum war der Schwarzwald.
Verbandsabzeichen | |
Aktiv | März 1959 bis Sep. 1996[1] |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Luftlandebrigade |
letzter Stabssitz | Calw (Graf-Zeppelin-Kaserne)[1] |
Zur Einnahme der Heeresstruktur 1 wurde die Luftlandekampfgruppe A 9 zum 1. Mai 1957 mit Standort des Stabes in der Becelaere-Kaserne in Eßlingen am Neckar neu aufgestellt.[2][1] Der Stab der Luftlandekampfgruppe A 9 verlegte 1958 in die Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen.[1] Die Luftlandekampfgruppe A 9 unterstand der 1. Luftlandedivision.[3]
Zur Einnahme der Heeresstruktur 2 wurde im März 1959 die Luftlandekampfgruppe A 9 in die Fallschirmjägerbrigade 25 umgegliedert.[2][1] Die Fallschirmjägerbrigade 25 war der 1. Luftlandedivision unterstellt. Das Stationierungskonzept der Heeresstruktur 2 sah eine räumlich nähere Stationierung der Fallschirmjägerbrigaden 25 und 26 vor, so dass die Fallschirmjägerbrigaden 25 im Juni 1961 ihren Stabssitz nach Calw und unterstellte Truppenteile auch nach Nagold im Schwarzwald verlegten. Hinzu kam das FschArtBtl 255, das von März 1959 bis Oktober 1961 in Großengstingen stationiert war, von wo aus es nach Calw verlegte und im April 1970 als GebArtBtl 81 aus der Brigade ausgegliedert wurde. In der Heeresstruktur 2 (1959–1969) unterstand der Brigade zudem noch das Fallschirm-Versorgungsbataillon 256.
Im Juli 1971 erhielt die Brigade ihren endgültigen Namen Luftlandebrigade 25 (LLBrig 25). Das Fallschirm-Versorgungsbataillon 256 wurde Oktober 1971 aufgelöst und zur Luftlandeversorgungskompanie 250 in Calw umgegliedert.
Die Brigade gab im April 1982 in der Heeresstruktur 4 im Frieden ihre Luftlandepionierkompanie 250 ab, die direkt dem Pionierbataillon 240 des Pionierkommandos 2 unterstellt wurde. Gleichzeitig wurde aus Personal der 3./ leichtes Pionierbataillon 240 eine neue Luftlandepionierkompanie 250 am 1. Juli 1982 in Passau in Dienst gestellt, die jedoch truppendienstlich im Frieden weiterhin dem leichten Pionierbataillon 240 unterstellt blieb. Die Verleihung des Beinamens „Schwarzwald“ erfolgte am 24. August 1989 durch den Inspekteur des Heeres Generalleutnant Henning von Ondarza.
Die Brigade umfasste im Herbst 1989 in der Friedensgliederung etwa 3000 Soldaten.[4] Die geplante Aufwuchsstärke im Verteidigungsfall lag noch darüber.[4] Zum Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung von nicht aktiven Truppenteilen vorgesehen.[4] Im Herbst 1989 wurde die Brigade truppendienstlich weiter durch den Stab der 1. Luftlandedivision geführt.[4] Für den Einsatz war die Brigade dem Befehlshaber des II. Korps als Reserve direkt unterstellt.[4] Die Brigade gliederte sich zum Ende der Heeresstruktur 4 im Herbst 1989 grob in folgende Truppenteile:[4][5][A 1]
Die Luftlandepionierkompanie 250 verlegt am 1. März 1993 von Passau nach Nagold. In der Heeresstruktur 5 gehörte das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 283 zur Brigade. Im September 1996 wurde die Brigade aufgelöst. 1991 führte die Brigade die Operation Kurdenhilfe im Irak durch. Beteiligt waren etwa 500 Mann aus dem Bereich des Korps. Im Februar und März 1994 unterstützte die Luftlandebrigade 25 die humanitäre Hilfsaktion Operation Provide Promise in Bosnien auf der Rhein-Main Air Base der US-Luftwaffe. Beteiligt war logistisches und unterstützendes Fachpersonal in geringer Stärke. Diese beiden humanitären Aktionen sollten die letzten in der Geschichte der Brigade sein und mithin die einzigen mit einem Auslandsbezug.
Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübergabe):[2]
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|---|
13 | Brigadegeneral Fred Schulz | Februar 1993 | September 1996 |
12 | Oberst Manfred Reinig | August 1992 | Februar 1993 |
11 | Brigadegeneral Alexander Bergenthal | September 1990 | August 1992 |
10 | Brigadegeneral Godehard Schell | 1. Oktober 1984 | September 1990 |
9 | Brigadegeneral Otto Biemann | 1. Oktober 1979 | 1. Oktober 1984 |
8 | Oberst Wolfgang Odendahl | 1. Oktober 1977 | 1. Oktober 1979 |
7 | Oberst Dr. Harro Tiedgen | September 1975 | 1. Oktober 1977 |
6 | Oberst Gerhard Deckert | 1. Oktober 1972 | September 1975 |
5 | Brigadegeneral Dr. Hans Spiegel | Dezember 1969 | 1. Oktober 1972 |
4 | Oberst Hans Duijkers | September 1969 | Dezember 1969 |
3 | Oberst Hans Teusen | April 1965 | September 1969 |
2 | Oberst Hans-Gotthard Pestke | Dezember 1962 | April 1965 |
1 | Oberst Gerhart Schirmer | Mai 1957 | Dezember 1962 |
Das Fallschirmjägerbataillon 251 wurde 1957 als Luftlandejägerbataillon 29 in Altenstadt bei Schongau aufgestellt und am 1. April 1959 in Fallschirmjägerbataillon 251 umbenannt.
Von 1982 bis ca. 1988 wurden in diesem Bataillon große Teile der Unteroffizierausbildung der Luftlandebrigade 25 durchgeführt (Lehrgang „Unteroffizier-Lehrgang Teil A“). Dazu wurde jeweils in den Fallschirmjägerkompanien quartalsweise ein Spezialzug „Unteroffiziersausbildung“ aufgestellt.
Das interne Verbandsabzeichen leitete sich aus dem Divisionsabzeichen der 78. Infanterie-Division der Wehrmacht ab, zu deren Ehemaligen das Bataillon Kontakte unterhielt.
Das Bataillon bestand bei seiner Auflösung 1996 aus
ab 1992 war die 5./ zusätzlich zur Bewaffnung einer Fallschirmjägerkompanie ausgestattet mit:
und Fremdwaffen aus Ost-Produktion wie z. B. AK-47 und AK-74, Wieger STG 941, Dragunow-Scharfschützengewehr, Skorpion, Makarow und deren Versionen.
Die 5./FschJgBtl 252 (B1 Kommando) stellte einen Sicherungszug im Rahmen des UN-Einsatzes für die deutschen Truppen im Feldlazarett.
Das Btl. wurde in Clausthal-Zellerfeld (Harz) aufgestellt und verlegte nach Bau einer neuen Kaserne nach Nagold, in die Eisberg-Kaserne – der Kommandeur FschJgBtl 252 war gleichzeitig Standortältester.
Das Fallschirmjägerbataillon 253 wurde am 1. April 1982 als drittes Bataillon der Brigade aufgestellt.
Das Bataillon wurde ab Oktober 1990 im Rahmen der vorgezogenen Organisationsmaßnahmen der Heeresstruktur IV zur Aufstellung des Fallschirmpanzerabwehrbataillons 283 herangezogen und 1991 aufgelöst.
Das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 283 (FschPzAbwBtl 283) wurde ab Oktober 1990 im Rahmen der vorgezogenen Organisationsmaßnahme zur Heeresstruktur 5 aufgestellt. Es wurde aus dem aufzulösenden Fallschirmjägerbataillon 253 und dem aufzulösenden Panzerbataillon 283, bisher Panzerbrigade 28, gebildet und am 10. Februar 1992 in Münsingen in Dienst gestellt. Der Teil Fallschirm im Namen bedeutete nicht, dass die Kräfte des Bataillons mit Fallschirmen abgesetzt werden sollten, sondern war traditionell Bestandteil der Namen der Verbände einer Luftlandebrigade.
In der Heeresstruktur 5 der Bundeswehr sollte u. a. die Fähigkeit der Luftlandebrigaden, massierte Panzerangriffe abwehren zu können, verstärkt werden. Daher wurde ein Bataillon dieser Brigaden in ein Panzerabwehrbataillon umgegliedert. Die Fallschirmjägerbataillone verfügten zwar bereits mit den Luftlandepanzerabwehrkompanien (4. und 5. Kompanie) über entsprechende Fähigkeiten mit KRAKA /Milan, doch hatte deren Besatzung im Kampf keinerlei Schutz, da das Fahrzeug ungepanzert war. Dieser Mangel sollte durch die Ausrüstung der neuen Bataillone behoben werden. In der Bundeswehr gab es drei reine Panzerabwehrbataillone in dieser Form nur wenige Jahre.
Das Bataillon hatte mit der "1st Bn 10th Special Forces Group" in Böblingen eine Patenschaft. Obwohl die bevorstehende Auflösung seit März 1995 bekannt war, führte das Bataillon im November 1995 noch eine Truppenwehrübung mit Reservisten durch. Die letzten Rekruten kamen am 2. Januar 1996 ins Bataillon.
Das Bataillon wurde mit Auflösungsappell am 19. September 1996 zum 30. September 1996 aufgelöst.
Das Bataillon bestand aus
Das Bataillon verfügte mit dem Waffenträger Wiesel 1 mit TOW-Panzerabwehrraketen in je zwei Zügen der Panzerabwehrkompanien über ein leichtgepanzertes, nachtkampffähiges Waffensystem. Ein dritter Zug in den Kompanien war mit dem Waffenträger Wiesel 1 MK 20 ausgestattet.
Obwohl ein Absetzen mit Fallschirmen möglich gewesen wäre, sollte der Einsatz durch Luftlandungen mittels Hubschraubern oder Transportflugzeugen erfolgen.
Nach Auflösung der Fallschirmpanzerabwehrbataillone wurden die schweren Kompanien der Jäger- und Gebirgsjägerbataillone mit den vorhandenen Waffenträgern Wiesel 1 ausgestattet.
Das Fallschirmjägerbataillon 254 war ein nichtaktiver Truppenteil der ehemaligen Reserveplanung der Bundeswehr. Das Bataillon wäre erst im Verteidigungsfall auf die volle Stärke aufgewachsen. Das Fallschirmjägerbataillon 254 war, anders als die Heimatschutzbataillone, Teil des Feldheeres und war somit der NATO unterstellt.
Die Blasonierung des Verbandsabzeichens für den Dienstanzug der Angehörigen der Luftlandebrigade 25 lautete:
Das Verbandsabzeichen zeigte einen Fallschirm, der stilisiert das Hauptmotiv im taktischen Zeichen der Fallschirmjägertruppe. Die Fallschirmjägertruppe war der infanteristische Kern der Luftlandetruppen. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Luftlandebrigade 25 als „erste“ Brigade[A 2] der Division einen weißen Bord. Das Verbandsabzeichen der Luftlandebrigade 25 wurde vom Kommando Spezialkräfte hinsichtlich der Nummerierungssystematik des Heeres als die erste Brigade der Luftlandedivision zunächst weitergeführt.
Da sich die Verbandsabzeichen der Brigaden der Division nur geringfügig unterschieden, wurde stattdessen gelegentlich auch das interne Verbandsabzeichen des Stabes bzw. der Stabskompanie pars pro toto als „Abzeichen“ der Brigade genutzt. Es zeigte den aus dem Verbandsabzeichen bekannten Fallschirm und stilisierte Rotorblätter einen Hubschraubers. Als „Luftkavallerie“ konnten Teile der Brigade auch mit Helikoptern verlegen.
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