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Radarsystem in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
FLORAKO ist ein Schweizer Radarsystem für die Luftraumüberwachung der Militär- und Zivilluftfahrt. Das Akronym steht heute für Florida Radarersatz Radarluftlagesystem Kommunikationssystem, in der Anfangsphase des Projekts bedeutete der Namen FLORES RALUS KOMSYS und entstand aus den Projektnamen von den Teilsystemen.[1]
Mit dem Rüstungsprogramm 1998 begann die Beschaffung des FLORAKO Systems.[2] Das FLORAKO-System wurde am 2. Februar 2004 bei der Schweizer Luftwaffe eingeführt. Es ersetzt das ältere FLORIDA-Luftraumüberwachungssystem, welches noch aus den 1970er Jahren stammte. Die Anschaffungskosten beliefen sich auf ungefähr 728 Millionen Schweizer Franken. Die vier Radar-Standorte[3] auf Pilatus,[4][5] Scopí,[6] Weisshorn und Weissflue[7] sind klassifiziert und deshalb nicht öffentlich zugänglich. Lieferant des Systems war ThalesRaytheonSystems,[8] ein Joint-Venture der Raytheon Company und der Thales S.A. Von ThalesRaytheonSystems wurde auch der weitere Ausbau des Systems bis 2008 geliefert[9] und auch weitere Aktualisierungen des Systems durchgeführt.[10]
Das FLORAKO-Radarsystem dient zur Luftverteidigung. Es besteht aus einem Primärradar in Halbleitertechnik, einem Sekundärradar und Subsystemen zur Simulation. Das FLORAKO liefert 3D-Zielinformationen in Echtzeit, korreliert mit Sekundärradar-Daten, über einen grossen Erfassungsraum. Das FLORAKO arbeitet mit einer sich ständig mit 15 Umdrehungen pro Minute drehenden Phased-Array-Antenne. Das FLORAKO ist eine für Schweizer Anforderungen veränderte Version der Radarsysteme Master-A und Master-M der Firma Thales. Neben den Daten der FLORAKO-Radarstationen können auch die Daten der mobilen TAFLIR-Radaranlagen und die zivilen Skyguide-Radardaten in das FLORAKO-System eingespeist werden.
Das FLORAKO-System enthält auch das MIDS Link 16 mit dem Daten ausgetauscht werden können, so kann ein mit Link-16 ausgerüstetes Flugzeug mit seinem Radar Täler, die für das FLORAKO nicht einsehbar sind, abtasten und die Radartracks direkt auf die FLORAKO-Anzeigen einspeisen. Umgekehrt wird dank der FLORAKO-Daten in einem mit Link-16 ausgerüsteten Flugzeug die Luftlage im 360° Umkreis angezeigt. Auch weitere Daten wie Treibstoffstand oder Luftabwehrstellungen können so ausgetauscht werden. Das Link-16 des FLORAKO ist so konzipiert, dass jedes Flugzeug mit dem korrekten MIDS-Key eingebunden werden kann. Somit können bei einer gemeinsamen Mission auch Daten z. B. mit französischen AWACS-Flugzeugen (Boeing E-3) ausgetauscht werden.[11] Zur Kalibrierung des FLORAKO-Systems (RADAR, MIDS Link16, Flugfunk) verfügt die armasuisse über eine mit den entsprechenden Systemen ausgerüstete Pilatus PC-12 mit der zivilen Immatrikulation HB-FOG.
Technische Daten Master-M | |
---|---|
Frequenzbereich | 2–4 GHz |
Pulswiederholzeit | klassifiziert |
Pulswiederholfrequenz | klassifiziert |
Sendezeit (PW) | klassifiziert |
Empfangszeit | klassifiziert |
Totzeit | klassifiziert |
Pulsleistung | klassifiziert |
Durchschnittsleistung | klassifiziert |
angezeigte Entfernung | bis 470 km |
Entfernungsauflösung | 200 m |
Öffnungswinkel | 3° |
Trefferzahl | Monopulsradar |
Antennenumlaufzeit | 4 s |
Technische Daten Master-A | |
---|---|
Frequenzbereich | 2–4 GHz |
Pulswiederholzeit | klassifiziert |
Pulswiederholfrequenz | |
Sendezeit (PW) | klassifiziert |
Empfangszeit | klassifiziert |
Totzeit | klassifiziert |
Pulsleistung | klassifiziert |
Durchschnittsleistung | klassifiziert |
angezeigte Entfernung | bis 370 km |
Entfernungsauflösung | 220 m |
Öffnungswinkel | klassifiziert |
Trefferzahl | Monopulsradar |
Antennenumlaufzeit | 4 s |
Mit dem Programm Air2030 wird eine Modernisierung der Schweizer Luftwaffe angestrebt. Dies beinhaltet nebst bodengebundener Luftabwehr und neuen Kampfflugzeugen auch ein Nachfolgesystem für das FLORAKO. Als erste Etappe des FLORAKO-Ersatzes wurden Anfang Oktober 2018 in Dübendorf Container zur Systemdemonstration und Prüfung durch die armasuisse von den Anbietern Thales (Frankreich), SAAB (Schweden) und Raytheon (USA), aufgestellt.[12][13] Im September 2019 gab das Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bekannt, dass das System Skyview von Thales FLORAKO ablösen soll.[14] Laut Medienberichten wurde die Beschaffung des Nachfolgesystems wegen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen suspendiert. Die Armee ging am 10. Oktober 2024 von einem Projektende 2030 aus.[15]
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