Loading AI tools
US-amerikanischer Literaturwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Francis Otto Matthiessen (geboren am 19. Februar 1902 in Pasadena, Kalifornien; gestorben am 1. April 1950 in Boston, Massachusetts) war ein amerikanischer Literaturwissenschaftler. Er definierte 1941 den Begriff der American Renaissance im gleichnamigen Werk.
Nach der Scheidung seiner Eltern wuchs er auf der Farm seiner Großeltern in Illinois auf. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat er in die Dienste der kanadischen Luftwaffe, kam aber nicht zum Einsatz in Europa. Er studierte und lehrte zunächst an der Yale University. 1929 wurde er auf den Lehrstuhl für amerikanische Literatur der Harvard University berufen. Obwohl er tief religiös war, stand er politisch dem Sozialismus nahe. Eine Erbschaft ließ er in den 1940er Jahren dem marxistischen Ökonomen Paul Sweezy zukommen, der mit diesem Geld zusammen mit Leo Huberman das marxistische Monatsblatt Monthly Review gründete.
1941 veröffentlichte er sein bekanntestes Werk American Renaissance, das die Werke Ralph Waldo Emersons, Henry David Thoreaus, Nathaniel Hawthornes, Herman Melvilles und Walt Whitmans zum Gegenstand hatte. Es ist bis heute neben Vernon Louis Parringtons Main Currents in American Thought das wohl einflussreichste Werk der amerikanischen Literaturwissenschaft. Die Epoche der amerikanischen Romantik wird heute nach Matthiessens Werk häufig als American Renaissance bezeichnet. Von der neueren Forschung wird diese Einteilung als zu exklusiv abgelehnt. Matthiessen schrieb zudem Standardwerke zum Werk von Sarah Orne Jewett, Henry James und Theodore Dreiser.
Matthiessen war homosexuell und war lange Jahre mit dem Maler Russell Cheney (1881–1945) liiert. 1950 nahm er sich – wohl aus Verzweiflung über den Tod seines Partners und die Homophobie der Zeit – das Leben, indem er sich aus dem zwölften Stock des Hotel Manger stürzte, kurz bevor er vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe über seine politische Vergangenheit aussagen sollte.
1948 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[1]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.