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Fürst-Bismarck-Quelle

deutsches Mineralwasser Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fürst-Bismarck-Quelle
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Die Fürst-Bismarck-Quelle ist eine norddeutsche Mineralwassermarke, die bis zum 30. Juni 2017 zum Nestlé-Konzern gehörte. Der Erfrischungsgetränke-Hersteller Hansa-Heemann (Hella Mineralbrunnen) aus Rellingen (Kreis Pinneberg) übernahm den Betrieb zum 1. Juli 2017.[1] Seit dessen Übernahme im Juli 2021 gehört die Marke zur niederländischen Gruppe Refresco. Die Brunnen- und Abfüllanlagen der Fürst-Bismarck-Quelle befinden sich in Reinbek-Krabbenkamp.[2] Lange Zeit versuchte das Unternehmen den Eindruck zu erwecken, die Wasserförderung und -abfüllung würde aber in Aumühle (Kreis Herzogtum Lauenburg) stattfinden. So wurde es von Nestlé entgegen der Mineralwasserverordnung auch auf den Flaschenetiketten falsch angegeben.[3] Hansa-Heemann nannte auf den Flaschenetiketten als Quellort Aumühle/Reinbek, was der Wahrheit aber auch nur zum Teil entsprach. Der aktuelle Eigentümer schreibt auf den Flaschenetiketten „Aus der Fürst Bismarck Quelle, Reinbek“.

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Aus der Fürst-Bismarck-Quelle kommen neben dem gleichnamigen Sprudel auch die Flaschen der Reinbeker Klosterquelle, die vormals Reinbeker Schloßquelle hieß. Inzwischen werden für den Bismarcksprudel aber individuelle Flaschen verwendet, die nicht mehr markenübergreifend nutzbar sind
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Quelle

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Die Fürst-Bismarck-Quelle liegt unmittelbar an der Kreisgrenze zwischen dem Kreis Herzogtum Lauenburg und Stormarn auf Reinbeker Gebiet

Das Fürst Bismarck Wasser wird in Reinbek am Rande des Sachsenwaldes im Werk Aumühle der Refresco Group auf Stormarner Seite der Bille aus 120 Meter Tiefe gewonnen.[4] Rund 100 festangestellte Mitarbeiter füllen im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr sieben Tage die Woche in jeder Stunde 84.000 Flaschen des Mineralwassers in verschiedenen Verkaufsformen ab.[5] Die Fürst-Bismarck-Quelle hat ein jährliches Produktionsvolumen von mehr als 100 Millionen Litern. In dem Betrieb wird auch das Mineralwasser Reinbeker Klosterquelle (vormals Reinbeker Schloßquelle) abgefüllt. Als weiterer Brunnen ist unter den neuen Besitzern Hella II hinzugekommen.

Das Unternehmen Fürst-Bismarck-Quelle gehörte nie der Bismarck-Familie. Seit 1906 erhält sie aber Pacht und Tantiemen für Grund und Namen.[6]

Eine von Nestlé im Jahre 2003 geplante internationale Vermarktung des Bismarck-Wassers und das bundesweite Vertreiben der Klosterquelle wurde nicht umgesetzt. Die Stadt Reinbek hatte ihren Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan hierfür extra geändert, um bauliche Erweiterungen möglich zu machen.

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Geschichte

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Eine Postkarte von 1914 zeigt das Abfüllgebäude der Bismarckquelle, die zum Dorf Schönningstedt gehörte, das 1974 nach Reinbek eingemeindet wurde. Hier fand die Abfüllung des Quellwassers in Flaschen über viele Jahrzehnte statt.
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Die Reinbeker Fürst-Bismarck-Quelle im August 1981. Diese Gebäude wurden später abgerissen und durch umfangreiche Neubauten ersetzt

Der Unternehmenslegende nach hat Fürst Otto von Bismarck die Quelle 1891 selbst bei einem morgendlichen Spaziergang auf Schönningstedter Gebiet entdeckt und von da an jeden Morgen einen Schluck aus ihr getrunken.

Der Restaurantbesitzer Franz Köller erhielt 1906 die Erlaubnis, gegen eine Pacht das Quellwasser unter dem Namen Friedrichsruher Tafel-Wasser - Bismarck Quelle im Sachsenwald in Flaschen abgefüllt zu verkaufen. Ab 1910 war die Quelle an eine Feldbahn angeschlossen, um so die Sprudelflaschen zur Verladung auf die Eisenbahn an die Strecke Hamburg–Berlin zu transportieren.[7] Die einige Jahre später in Fürst Bismarck Quelle umbenannte Firma geriet in den Jahren des Ersten Weltkriegs aber in finanzielle Schwierigkeiten und musste 1922 an die Rhenser Mineralbrunnen am Rhein verkauft werden. Später schloss sich das Unternehmen mit weiteren Quellbetrieben zu den Blauen Quellen zusammen.[8]

Die Fürst-Bismarck-Quelle gehörte von 1974 bis 2017 zum Nestlé-Konzern.

Im Jahr 1995 verpflichtete die Bismarckquelle sich, die Stromkosten für die 60 Meter hohe Fontäne in der Hamburger Binnenalster zu übernehmen. Obwohl der Vertrag erst 2001 enden sollte, stoppte das Unternehmen die Zahlungen für die Alsterfontäne überraschend bereits 2000. Die Bismarckquelle begründete dies mit Umstrukturierungen im Marketing-Budget. Vermutete Absatzprobleme wollte man nicht bestätigen. Fontänen-Organisator Carlheinz Hollmann wurde dazu im Hamburger Abendblatt mit der Äußerung zitiert: „Die Begründung ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.“[9]

Wegen fehlender öffentlicher Gebäude im Krabbenkamp stellte die Bismarckquelle über viele Jahre regelmäßig für politische Wahlen Räumlichkeiten als Wahllokal zur Verfügung, was aber 2013 ohne Begründung beendet wurde.

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Einzelnachweise

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