Der färöische Fußballpokal (färöisch Steypakappingin) ist der Pokalwettbewerb für färöische Fußballvereinsmannschaften der Männer und wird seit 1955 ausgespielt. Seit 1999 trägt er die Bezeichnung Løgmanssteypið („Pokal des Løgmaður“). Demnach ist er vom Ministerpräsidenten des Landes ausgelobt. Der Sieger ist für die Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Europa League berechtigt.

Schnelle Fakten Løgmanssteypið ...
Løgmanssteypið
VerbandFSF
Gründung1955
Erstaustragung1955
Mannschaften16
SpielmodusK.-o.-System
TitelträgerHB Tórshavn (30×)
RekordsiegerHB Tórshavn (30)
RekordspielerRúni Nólsøe (112)
RekordtorschützeJohn Petersen (71)
Websitefsf.fo
Qualifikation fürUEFA Europa Conference League
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Neben dem Landespokal gibt es noch gesonderte Pokalwettbewerbe der Jugendlichen (Th. Dam & Co. Steypið), Jungen (Blaðberasteypið), kleinen Jungen (Cadbury steypið), Frauen aus der 1. und 2. Liga (Steypakappingin kvinnur), Mädchen 14–17 (Mótasteypið) sowie kleinen Mädchen 12–14 (Niels L. Arge steypið).

Entwicklung

Bei der Einführung des Pokals wurde die Teilnahme zunächst ausschließlich Erstligisten ermöglicht. Im ersten Jahr wurde mit Halbfinalspielen und anschließendem Finale gespielt, in den folgenden Jahren wurden anstatt des Halbfinales teilweise diverse Ausscheidungsspiele ausgetragen, um die beiden Finalteilnehmer zu ermitteln. Von 1958 bis 1964 verzichtete KÍ Klaksvík jeweils auf die Teilnahme. Zwischen 1974 und 1978 wurden jeweils zwei Finalspiele ausgetragen. Ab 1976 gab es wieder ein festes Halbfinale mit vier Mannschaften, seit 1978 werden diese Begegnungen mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. 1979 nahmen erstmals auch alle Zweit- und Drittligisten an den Pokalspielen teil, seit 1980 zusätzlich die Viertligisten. Dies beinhaltete bis 1982 neben den A- auch die B-, C- und D-Mannschaften der in der jeweiligen Liga vertretenen Vereine, welche zunächst unter sich die Teilnehmer für die nächste Runde ausspielten, wobei die höherklassigen Mannschaften erst später in den Wettbewerb einstiegen. Seit 1983 sind nur noch A-Mannschaften für den Pokal zugelassen.

Ab 1995 wurde nach der Vorrunde noch eine Gruppenphase ausgetragen. Hierbei qualifizierten sich aus vier Gruppen à vier Mannschaften in Hin- und Rückspielen gegen jede andere Mannschaft die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe für die nächste Runde. 1998 wurde die Gruppenzahl auf drei verringert, wobei sich neben den Erst- und Zweitplatzierten zusätzlich die beiden besten Drittplatzierten für die nächste Runde qualifizierten. 2005 wurde die Gruppenphase aufgrund der Ausweitung auf 27 Spieltage in der ersten Liga wieder abgeschafft.

Die Finalspiele wurden von 1979 bis 2009 im Gundadalur-Stadion in Tórshavn auf Kunstrasen ausgetragen. Ausnahme war hierbei der Zeitraum von 2000 bis 2005, in welchem die Finalspiele im Tórsvøllur-Stadion in Tórshavn auf Naturrasen ausgetragen wurden. 2010 und 2011 fanden die Endspiele in der Injektor Arena in Klaksvík statt, 2012 wird wieder im Tórsvøllur-Stadion gespielt. Im Finale wurde bis 1996 ein Wiederholungsspiel angesetzt, sofern es nach 90 Minuten (bis 1989) beziehungsweise nach einer 30-minütigen Verlängerung unentschieden stand. Von 2001 bis 2005 fand das Finale jeweils am Ólavsøka, dem Nationalfeiertag der Färöer, statt, danach nur noch einmal im Jahre 2009.

Aktueller Modus

Der Pokal wird im reinen K.-o.-System ausgetragen. Bei derzeit 18 teilnehmenden A-Mannschaften der vier färöischen Ligen sind 14 direkt für das Achtelfinale qualifiziert, darunter sämtliche Erst- und Zweitligisten der jeweiligen Saison. Die verbliebenen Dritt- und Viertligisten spielen untereinander die restlichen beiden Teilnehmer für das Achtelfinale aus. Hierbei und in allen folgenden Runden wird wild gelost, das heißt ohne jegliche Setzliste. Unterklassige Mannschaften genießen kein automatisches Heimrecht in den Begegnungen. Bis auf das Halbfinale, welches mit Hin- und Rückspiel ausgetragen und in welchem die Auswärtstorregel angewendet wird, werden alle Partien in einem einzigen Spiel entschieden. Steht es nach 90 Minuten unentschieden, folgt eine 30-minütige Verlängerung. Sofern danach immer noch keine Entscheidung herbeigeführt sein sollte, folgt ein Elfmeterschießen.

Der Sieger ist für die Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League berechtigt. Sollte dieser im selben Jahr färöischer Meister werden, nimmt stattdessen der Pokalfinalist an der 1. Qualifikationsrunde teil.

Die Endspiele im Überblick

Weitere Informationen Jahr, Sieger ...
Jahr Sieger Ergebnis Finalist
1955HB Tórshavn5:2KÍ Klaksvík
1956TB Tvøroyri5:2VB Vágur
1957HB Tórshavn1:0KÍ Klaksvík
1958TB Tvøroyri5:3HB Tórshavn
1959HB Tórshavn1:0B36 Tórshavn
1960TB Tvøroyri3:0HB Tórshavn
1961TB Tvøroyri2:0B36 Tórshavn
1962HB Tórshavn2:1TB Tvøroyri
1963HB Tórshavn7:1B36 Tórshavn
1964HB Tórshavn3:3 / 4:3 (ES)B36 Tórshavn
1965B36 Tórshavn3:2HB Tórshavn
1966KÍ Klaksvík4:2HB Tórshavn
1967KÍ Klaksvík6:2B36 Tórshavn
1968HB Tórshavn2:1B36 Tórshavn
1969HB Tórshavn2:0B36 Tórshavn
1970Endspielnichtausgetragen 1
1971HB Tórshavn9:0TB Tvøroyri
1972HB Tórshavn6:1B36 Tórshavn
1973HB Tórshavn3:1KÍ Klaksvík
1974VB Vágur4:0 / 3:5HB Tórshavn
1975HB Tórshavn5:2 / 2:2ÍF Fuglafjørður
1976HB Tórshavn1:0 / 3:0KÍ Klaksvík
1977TB Tvøroyri1:3 / 3:0VB Vágur
1978HB Tórshavn1:2 / 2:1 / 3:1 (ES)TB Tvøroyri
1979HB Tórshavn5:0KÍ Klaksvík
1980HB Tórshavn2:0NSÍ Runavík
1981HB Tórshavn5:1TB Tvøroyri
1982HB Tórshavn2:1ÍF Fuglafjørður
1983GÍ Gøta5:1Royn Hvalba
1984HB Tórshavn2:0GÍ Gøta
1985GÍ Gøta4:2NSÍ Runavík
1986NSÍ Runavík2:1LÍF Leirvík
1987HB Tórshavn2:2 / 3:0 (ES)ÍF Fuglafjørður
1988HB Tórshavn1:0NSÍ Runavík
1989HB Tórshavn1:1 / 2:0 (ES)B71 Sandur
1990KÍ Klaksvík6:1GÍ Gøta
1991B36 Tórshavn1:0HB Tórshavn
1992HB Tórshavn1:0KÍ Klaksvík
1993B71 Sandur1:1 n. V. / 2:1 (ES)HB Tórshavn
1994KÍ Klaksvík2:1B71 Sandur
1995HB Tórshavn3:1B68 Toftir
1996GÍ Gøta2:2 n. V. / 5:3 n. V. (ES)HB Tórshavn
1997GÍ Gøta6:0VB Vágur
1998HB Tórshavn2:0KÍ Klaksvík
1999KÍ Klaksvík3:1B36 Tórshavn
2000GÍ Gøta1:0HB Tórshavn
2001B36 Tórshavn1:0KÍ Klaksvík
2002NSÍ Runavík2:1HB Tórshavn
2003B36 Tórshavn3:1 n. V.GÍ Gøta
2004HB Tórshavn3:1NSÍ Runavík
2005GÍ Gøta4:1ÍF Fuglafjørður
2006B36 Tórshavn2:1KÍ Klaksvík
2007EB/Streymur4:3HB Tórshavn
2008EB/Streymur3:2B36 Tórshavn
2009Víkingur Gøta3:2EB/Streymur
2010EB/Streymur1:0ÍF Fuglafjørður
2011EB/Streymur3:0ÍF Fuglafjørður
2012Víkingur Gøta3:3 n. V. / 5:4 i. E.EB/Streymur
2013Víkingur Gøta2:0EB/Streymur
2014Víkingur Gøta1:0HB Tórshavn
2015Víkingur Gøta3:0NSÍ Runavík
2016KÍ Klaksvík1:1 n. V. / 5:3 i. E.Víkingur Gøta
2017NSÍ Runavík1:0B36 Tórshavn
2018B36 Tórshavn2:2 n. V. / 5:4 i. E.HB Tórshavn
2019HB Tòrshavn3:1Vikingur Gøta
2020HB Tòrshavn2:0Vikingur Gøta
2021B36 Tórshavn1:1 n. V. / 4:3 i. E.NSÍ Runavík
2022Víkingur Gøta1:0KÍ Klaksvík
2023HB Tòrshavn0:0 n. V. / 5:3 i. E.B68 Toftir
2024HB Tòrshavn2:2 n. V. / 4:3 i. E.B36 Tórshavn
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1 
1970 erreichten HB Tórshavn und KÍ Klaksvík das Finale. KÍ lehnte es jedoch ab, das Spiel im Stadion von HB auszutragen, so dass an dessen Stelle der unterlegene Halbfinalist VB Vágur gefragt wurde, ob dieser stattdessen im Finale antreten wolle. Da VB ebenfalls ablehnte, entschied der Verband, den Pokal nicht zu vergeben.[1]

Rangliste der Sieger

Weitere Informationen Rang, Verein ...
RangVereinSiegeJahr(e)
1 HB Tórshavn HB Tórshavn 30 1955, 1957, 1959, 1962, 1963, 1964, 1968, 1969, 1971, 1972, 1973, 1975, 1976, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1984, 1987, 1988, 1989, 1992, 1995, 1998, 2004, 2019, 2020, 2023, 2024
2 B36 Tórshavn B36 Tórshavn 7 1965, 1991, 2001, 2003, 2006, 2018, 2021
3 GÍ Gøta GÍ Gøta 6 1983, 1985, 1996, 1997, 2000, 2005
KÍ Klaksvík KÍ Klaksvík 6 1966, 1967, 1990, 1994, 1999, 2016
Víkingur Gøta Víkingur Gøta 6 2009, 2012, 2013, 2014, 2015, 2022
6 TB Tvøroyri TB Tvøroyri 5 1956, 1958, 1960, 1961, 1977
7 EB/Streymur EB/Streymur 4 2007, 2008, 2010, 2011
8 NSÍ Runavík NSÍ Runavík 3 1986, 2002, 2017
9 VB Vágur VB Vágur 1 1974
B71 Sandur B71 Sandur 1 1993
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Erwähnenswertes

  • Von 1984 bis 2004 wurde der Pokal entweder von HB Tórshavn oder von der Mannschaft, die HB im jeweiligen Jahr besiegen konnte, gewonnen. Einzige Ausnahme war hierbei das Jahr 1994, in welchem B71 Sandur HB aus dem Wettbewerb warf, im Finale jedoch KÍ Klaksvík unterlag.
  • Von 1968 bis 1973 sowie von 1978 bis 1982 konnte HB Tórshavn den Pokal jeweils fünf Mal in Folge gewinnen.
  • Bisher standen mit NSÍ Runavík (1980), Royn Hvalba (1983) und ÍF Fuglafjørður (1987) drei Zweitligisten im Finale, wobei jedoch keiner von ihnen gewinnen konnte, so dass bisher ausschließlich Erstligisten siegreich waren.
  • Vier Mannschaften standen mindestens einmal im Pokalfinale, konnten den Pokal jedoch nie gewinnen. ÍF Fuglafjørður ist hierbei die Mannschaft mit den meisten Niederlagen bei keinem einzigen Sieg, sie unterlagen insgesamt fünf Mal im Endspiel.
  • Den höchsten Finalsieg erzielte 1971 HB Tórshavn gegen TB Tvøroyri mit einem 9:0. Der höchste Sieg im Pokalwettbewerb überhaupt stammt ebenfalls von HB Tórshavn, die 1995 in den Gruppenspielen den Viertligisten Skansin Tórshavn mit 22:0 besiegten.

Einzelnachweise

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