Historiker, Archivdirektor und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ezechiel Zivier (* 22. September 1868 in Wielun, Russisch-Polen; † 22. August 1925 in Breslau) war ein polnisch-deutscher Historiker, Archivdirektor und Publizist.
Zivier hatte zunächst jüdisch-theologische Studien betrieben, dann Geschichte, Slawistik und Orientalistik studiert und wurde zum Dr. phil. promoviert. Aufgrund seiner Kenntnisse der slawischen Sprachen wurde er Archivar im Dienst des Fürsten von Pleß. Er gestaltete das Archiv des Fürstentums in ein modernes Institut um. Nachdem er bereits mehrere Arbeiten zur Geschichte des schlesischen Bergbau-Rechts und des Fürstentums Pleß veröffentlicht hatte, wurde er nach dem Tod des Historikers Jakob Caro 1904 vom Verlag Perthes in Gotha mit der Fortführung der von Richard Roepell im Jahr 1840 begonnenen und von Caro seit 1863 fortgesetzten Geschichte Polens betraut. Unmittelbar an dieses Standardwerk von Roepell und Caro anknüpfend, ergänzte er die Geschichtsschreibung Polens um einen wichtigen Band, in dem die Zeit bis zum Aussterben der Manneslinie der Jagellonen abgehandelt wird.
In der Zeitschrift Im deutschen Reich hat Zivier in einer Reihe von Aufsätzen zur jüdischen Frage Stellung genommen. 1902 gründete Zivier die Zeitschrift Oberschlesien, deren erste fünf Jahrgänge er redigierte. Er gilt als Initiator des 1906 eröffneten Gesamtarchivs der deutschen Juden in Berlin. Zivier hat sich u. a. auch mit der Geschichte des schlesischen Bergbaus befasst.[1]
Zivier war der Vater des Journalisten und Schriftstellers Georg Zivier (Pseudonym Hans Gregor).
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