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Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen

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Die Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen (Evangelische Kirche A. und H. B. in Kleinpolen, polnisch Kościół Ewangelicki Augsburskiego i Helweckiego Wyznania w Małopolsce) war eine evangelische Kirche vor allem der deutschen Bevölkerung in Galizien in Polen von 1920 bis 1939.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Seit 1919 gehörte Galizien zum neuen polnischen Staat. Die meist deutschsprachigen evangelischen Bewohner bildeten 1920 eine eigenständige Evangelische Kirche A. und H. B. in Kleinpolen als Nachfolger der Superintendentur Galizien der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich. Vorsitzender wurde der bisherige galizische Superintendent Hermann Fritsche.[1]

Nach Spannungen zwischen den deutschsprachigen und polnischsprachigen Kirchenmitgliedern traten 1922 die meist polnischsprachigen Lutheraner des Krakauer Gebiets sowie drei deutschsprachige Gemeinden des polnischen Teils des Teschener Landes (Bielitz, Alt-Bielitz und Ober Kurzwald) zur Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen mit Konsistorium in Warschau über.[2]

1923 wurde Pfarrer Theodor Zöckler aus Stanisławów zum neuen Leiter der Kirche gewählt.[1] Er wurde zum führenden Vertreter der deutschsprachigen Minderheit in Polen. Die Evangelische Kirche A. und H. B. in Kleinpolen unterstützte die Gründung der Ukrainischen Evangelischen Kirche A. B. seit 1925 als erste evangelische Kirche der Ukrainer.[3]

1939 wurde die Kirche nach der Besetzung Galiziens durch die Sowjetunion aufgelöst. Die meisten deutschsprachigen Polen wurden in das Deutsche Reich umgesiedelt. Die wenigsten Mitglieder der Kirche wurden dabei innerhalb der völkerrechtlich anerkannten deutschen Grenzen ansässig, die meisten dienten den deutschen NS-Besatzern als Mittel ihrer Germanisierungs- und antipolnischen Umvolkungspolitik im Warthegau, wo sie dann 1945 zu Flüchtlingen und Vertriebenen wurden. Zöckler und andere Kirchenvertreter traten in die Unierte Evangelische Kirche im Wartheland über, wo sie Zeugen und oft auch Streiter in Arthur Greisers verschärftem Kirchenkampf im Mustergau wurden.

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Strukturen

Zusammenfassung
Kontext

Die Mehrzahl der Kirchenmitglieder waren Angehörige der deutschen Minderheit (1937 90,3 %) oder teilweise polonisierte Nachkommen der Galiziendeutschen. Es gab drei lutherische und ein reformiertes Seniorat in verschiedenen Regionen.[4]

Im Jahr 1925 gab es etwa 31.500 Mitglieder, davon etwa 27.500 Lutheraner und etwa 4.000 Reformierte. Am Ende der dreißiger Jahre gab es 24 Gemeinden. Die größten Gemeinden waren Lwów (3670 Mitglieder), Stanisławów (1890) und Stryj (1662), die kleinsten Zaleszczyki (68), Raniżów (79) und Jarosław (90).[1]

Weitere Informationen Seniorat, Bekenntnis ...

Kirchenpräsidenten waren

Gemeinden

Weitere Informationen Pfarrgemeinde, Gründungsjahr ...
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Literatur

  • Alfred Kleindienst, Oskar Wagner: Der Protestantismus in der Republik Polen 1918/19 bis 1939 im Spannungsfeld von Nationalitätenpolitik und Staatskirchenrecht. J.G. Herder-Institut, Marburg 1985.
  • Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 259281 (polnisch, online).

Einzelnachweise

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