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Wolfsmilch (Euphorbia) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Sie ist die einzige Gattung in der Untertribus Euphorbiinae. Nach der Gattung Tragant (Astragalus) ist die Gattung die zweitartenreichste Gattung der Blütenpflanzen. Viele Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Wolfsmilch

Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)

Systematik
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Euphorbieae
Untertribus: Euphorbiinae
Gattung: Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia
L.
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Beschreibung

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Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia), Illustration: A Blühende Pflanze, B Cyathium mit männlichen Blüten und weiblicher Blüte, eine unreife Frucht tragend, auf gebogenem Pedicel, 1 Cymöser Blütenstand mit Brakteen, 2 Blatt, 3 wie B, 4 Aufgeschnittenes, abgerolltes Involukrum mit Nektardrüsen und Zipfeln der Brakteolen, 5 Frontaler Schnitt durch 3, 6 Unreife männliche Blüten, 7 Horizontaler Schnitt durch die Frucht, 8 Früchte, 9 Samen.

Vegetative Merkmale

Euphorbia-Arten („Euphorbien“[1]) bilden einjährige oder ausdauernde, überwiegend krautige Pflanzen oder verholzende Sträucher oder Bäume.[2] Fast die Hälfte der Arten ist xerophytisch und dann häufig deutlich sukkulent, entweder dornig oder unbewehrt. Alle Arten haben einen ätzenden, giftigen Milchsaft, der in der Regel weiß, in seltenen Fällen gelb ist.

Die Wurzeln können faserig, dick und fleischig oder knollig sein. Die Sprossachse (also der Haupttrieb) und meistens auch Seitentriebe der sukkulenten Arten sind dickfleischig.

Die Laubblätter sind gegenständig, wechselständig oder stehen in Wirteln. Bei sukkulenten Arten sind die Blätter häufig sehr klein, schnell hinfällig und nur im Neutrieb erkennbar. Die Nebenblätter sind meistens klein und teils zu Dornen umgewandelt, drüsig oder völlig reduziert.

Blütenstände und Blüten

Alle Euphorbia-Arten besitzen eingeschlechtige Blüten. Es gibt sowohl ein- (monözische) als auch zweihäusige (diözische) getrenntgeschlechtige Arten. Die Blüten sind extrem reduziert und bestehen bei der weiblichen Blüte aus dem nackten Fruchtknoten mit dreiteiliger Narbe, bei der männlichen Blüte aus einem einzelnen Staubblatt. Jeweils eine weibliche Blüte und meist fünf Gruppen von männlichen Blüten sind in einer Cyathium genannten Scheinblüte zusammengefasst. Die fehlenden echten Blütenblätter werden durch auffallende Nektardrüsen des Cyathiums, blütenblattartige Anhängsel der Nektardrüsen oder blütenblattartige Hochblätter ersetzt. Bei eher ursprünglichen und nicht sukkulenten Arten sind die Cyathien meist in endständigen, mehrstrahligen Trugdolden angeordnet. Bei stark sukkulenten Arten stehen die Cyathien meist in seitenständigen und stark reduzierten Blütenständen.

Früchte und Samen

Die dreilappigen, selten auch zweilappigen Kapselfrüchte verholzen fast immer bis zur Reife und reißen dann explosiv auf (Ballochorie). Die so mehrere Meter weit geschleuderten Samen sind vierkantig, eiförmig oder kugelig und tragen nicht selten ein Caruncula genanntes Anhängsel.

Milchsaft

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Austretender Milchsaft „Wolfsmilch“

Der Milchsaft von Euphorbien tritt schon bei kleinen Verletzungen aus und gerinnt bei Luftkontakt innerhalb weniger Minuten. Er enthält eine Vielzahl von Di- und Triterpenestern, deren Zusammensetzung sich artspezifisch unterscheidet. Aufgrund dieser Terpenester ist der Milchsaft je nach Art gering bis sehr stark ätzend sowie hautreizend, was insbesondere an den Schleimhäuten (Augen, Nase, Mund) Entzündungen hervorrufen kann, die starke Schmerzen verursachen.[3] Im Tierversuch wurde festgestellt, dass der Terpenester Resiniferatoxin eine 10.000- bis 100.000-fach stärkere Reizwirkung als Capsaicin besitzt.[4] Auch eine tumorfördernde Wirkung der Terpenester wurde beobachtet.[5]

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Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)
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Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias): von Hochblättern umgebene Cyathien
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Damara-Milchbusch (Euphorbia damarana)
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Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula)
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Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis), haarige Früchte
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Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides)
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Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris) (dreiteilige Fruchtknoten)
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Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)
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Euphorbia esculenta
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Euphorbia meloformis
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Christusdorn
(Euphorbia milii)
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Blütenstand der sukkulenten Euphorbia millotii aus Madagaskar
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Walzen-Wolfsmilch
(Euphorbia myrsinites)
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Dreikantige Wolfsmilch
(Euphorbia trigona)
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Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), eine beliebte Zimmerpflanze und in den Tropen in vielen Parks und Gärten
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Euphorbia sobolifera, mit peitschenförmigen Trieben, ein erst 2019 entdeckter Endemit aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia
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Blütenstand von Euphorbia yattana
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Euphorbia yildirimlii
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Euphorbia zoutpansbergensis
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Verbreitung

Von den vier Untergattungen der Gattung Wolfsmilch kommt die nominotypische Untergattung Euphorbia subg. Euphorbia weit verbreitet in den Tropen und Subtropen vor;[6] Euphorbia subg. Athymalus kommt in ariden Gebieten auf der Arabischen Halbinsel, in Afrika, auf Madagaskar und auf den Kanarischen Inseln vor;[7] Euphorbia subg. Chamaesyce findet man vor allem auf dem amerikanischen Doppelkontinent mit einem Schwerpunkt im gemäßigten Nordamerika[8] und Euphorbia subg. Esula kommt vor allem im Mittelmeerraum, im Nahen Osten, in Zentralasien und mit wenigeren Arten im übrigen Europa, Afrika, im Indo-pazifischen Raum und in Amerika vor.[9]

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Systematik

Taxonomie

Der wissenschaftliche Gattungsname Euphorbia (aus der Altgriechischen Sprache euphórbion[10]) leitet sich von Euphorbos, einem Leibarzt des Königs Juba II. von Mauretanien (etwa 50 v. Chr. bis 23/24 n. Chr.), her.

Der wissenschaftliche Name Euphorbia wurde dieser Gattung durch Linné 1753[11] zugeordnet. Die Typusart ist Euphorbia antiquorum L.

Innere Systematik

Euphorbia gliedert sich nach Bruyns et al. 2006 in vier Untergattungen:[12]

  • Euphorbia subg. Chamaesyce Raf.[8] – ca. 570 Arten
    • Euphorbia sect. Espinosae Pax & K.Hoffm.
    • Euphorbia sect. Articulofruticosae Bruyns
    • Euphorbia sect. Cheirolepidium Boiss.
    • Euphorbia sect. Eremophyton Boiss.
    • Euphorbia sect. Scatorhizae Y.Yang & P.E.Berry
    • Euphorbia sect. Denisiae T.Haevermans & X.Aubriot
    • Euphorbia sect. Bosseriae T.Haevermans & X.Aubriot
    • Euphorbia sect. Plagianthae T.Haevermans & X.Aubriot
    • Euphorbia sect. Frondosae Bruyns
    • Euphorbia sect. Tenellae Pax & K.Hoffm.
    • Euphorbia sect. Gueinziae Riina
    • Euphorbia sect. Crossadenia Boiss.
      • Euphorbia subsect. Apparicianae Riina
      • Euphorbia subsect. Sarcodes Riina
    • Euphorbia sect. Anisophyllum Roep.
      • Euphorbia subsect. Acutae Boiss.
      • Euphorbia subsect. Hypericifoliae Boiss.
    • Euphorbia sect. Poinsettia (Graham) Baill.
      • Euphorbia subsect. Lacerae Y.Yang & P.E.Berry
      • Euphorbia subsect. Erianthae Y.Yang & P.E.Berry
      • Euphorbia subsect. Exstipulatae Y.Yang & P.E.Berry
      • Euphorbia subsect. Stormieae Croizat
    • Euphorbia sect. Alectoroctonum (Schltdl.) Baill.
    • Euphorbia sect. Hainanensis X.M.Tian, Q.Y.Wang & Y.F.Zhou[13]
  • Euphorbia subg. Euphorbia[6] – ca. 660 Arten
    • Euphorbia sect. Pacificae Dorsey
    • Euphorbia sect. Tanquahuete V.W.Steinm. & Dorsey
    • Euphorbia sect. Cubanthus (Boiss.) V.W.Steinm. & P.E.Berry
      • Euphorbia subsect. Cubanthus V.W.Steinm. & P.E.Berry
      • Euphorbia subsect. Moa V.W.Steinm. & P.E. Berry
    • Euphorbia sect. Lactifluae Dorsey & V.W.Steinm.
    • Euphorbia sect. Mesophyllae V.W.Steinm. & Dorsey
    • Euphorbia sect. Euphorbiastrum (Klotzsch & Garcke) Boiss.
    • Euphorbia sect. Calyculatae V.W.Steinm & Dorsey
    • Euphorbia sect. Portulacastrum Boiss.
    • Euphorbia sect. Nummulariopsis Boiss.
    • Euphorbia sect. Crepidaria (Haw.) Baill.
    • Euphorbia sect. Stachydium Boiss.
    • Euphorbia sect. Brasilienses V.W.Steinm. & Dorsey
    • Euphorbia sect. Pachysanthae X.Aubriot & Haev.
    • Euphorbia sect. Pervilleanae Haev. & X.Aubriot
    • Euphorbia sect. Tirucalli Boiss.
    • Euphorbia sect. Rubellae Dorsey
    • Euphorbia sect. Goniostema Baill. ex Boiss.
    • Euphorbia sect. Deuterocalli Croizat
    • Euphorbia sect. Denisophorbia (Leandri) Croizat
    • Euphorbia sect. Monadenium (Pax) Bruyns
    • Euphorbia sect. Euphorbia
  • Euphorbia subg. Esula Pers.[9] – ca. 460 Arten
    • Euphorbia sect. Lathyris Dumort.
    • Euphorbia sect. Lagascae Lázaro
    • Euphorbia sect. Holophyllum (Prokh.) Prokh.
    • Euphorbia sect. Helioscopia Dumort.
    • Euphorbia sect. Myrsiniteae (Boiss.) Lojac.
    • Euphorbia sect. Pithyusa (Raf.) Lázaro
    • Euphorbia sect. Sclerocyathium (Prokh.) Prokh.
    • Euphorbia sect. Calyptratae Geltman
    • Euphorbia sect. Chylogala (Fourr.) Prokh.
    • Euphorbia sect. Szovitsiae Geltman
    • Euphorbia sect. Patellares (Prokh.) Frajman
    • Euphorbia sect. Herpetorrhizae (Prokh.) Prokh.
      • Euphorbia subsect. Aucheriae Geltman & Pahlevani
      • Euphorbia subsect. Oppositifoliae Boiss.
    • Euphorbia sect. Guyonianae Molero & Riina
    • Euphorbia sect. Pachycladae (Boiss.) Tutin
    • Euphorbia sect. Biumbellatae Molero & Riina
    • Euphorbia sect. Exiguae (Geltman) Riina & Molero
    • Euphorbia sect. Aphyllis Webb & Berthel.
      • Euphorbia subsect. Macaronesicae Molero & Barres
      • Euphorbia subsect. Africanae Molero & Barres
    • Euphorbia sect. Paralias Dumort.
    • Euphorbia sect. Tithymalus (Gaertn.) Roep.
    • Euphorbia sect. Arvales (Geltman) Geltman
    • Euphorbia sect. Esula (Pers.) Dumort.
  • Euphorbia subg. Athymalus Neck. ex Rchb.[7] (Syn.: Euphorbia subg. Rhizanthium (Boiss.) Wheeler) – ca. 150 Arten
    • Euphorbia sect. Antso P.E.Berry
    • Euphorbia sect. Pseudacalypha Boiss.
    • Euphorbia sect. Lyciopsis Boiss.
    • Euphorbia sect. Crotonoides Bruyns & P.E.Berry
    • Euphorbia sect. Somalica S.Carter
    • Euphorbia sect. Anthacanthae Lem.
      • Euphorbia subsect. Platycephalae Bruyns
      • Euphorbia subsect. Florispinae Haw.
        • Euphorbia ser. Hystrix Bruyns
        • Euphorbia ser. Meleuphorbia (A.Berger) Bruyns
        • Euphorbia ser. Rhizanthium (Boiss.) Bruyns
        • Euphorbia ser. Treisia (Haw.) Bruyns
      • Euphorbia subsect. Dactylanthes (Haw.) Pax & K.Hoffm.
      • Euphorbia subsect. Pseudeuphorbium Pax
      • Euphorbia subsect. Medusea (Haw.) Pax & K.Hoffm.

Ausgewählte Arten und ihre Verbreitung

Mitteleuropa

In Mitteleuropa kommen u. a. folgende Arten vor:[14]

  • Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides L.)
  • Kanten-Wolfsmilch (Euphorbia angulata Jacq.): Sie kommt in Europa von Spanien bis zur Ukraine vor, fehlt aber im Norden und im Westen.[15]
  • Österreichische Wolfsmilch (Euphorbia austriaca A.Kern.)
  • Krainer Wolfsmilch (Euphorbia carniolica Jacq.)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias L.)
  • Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis L.)
  • Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides L.)
  • Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula L.)
  • Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua L.)
  • Sichelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia falcata L.)
  • Querfurchige Wolfsmilch (Euphorbia glyptosperma Engelm.): Sie kommt ursprünglich in Nordamerika vor und ist in Südamerika und Europa ein Neophyt.[16] In Mitteleuropa wurde sie sehr selten beobachtet; sie kommt in Niederösterreich und kam früher in Basel vor.[17]
  • Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia L.)
  • Niederliegende Wolfsmilch (Euphorbia humifusa Willd.): Sie kommt ursprünglich in der Ukraine und in Asien vor.[16] Im übrigen Europa ist sie ein Neophyt. Sie kommt unbeständig oder eingebürgert vor in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, im Elsass und in Südtirol.[17]
  • Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris L.)
  • Glänzende Wolfsmilch (Euphorbia lucida Waldst. & Kit.)
  • Gefleckte Wolfsmilch (Euphorbia maculata L.)
  • Weißrand-Wolfsmilch (Euphorbia marginata Pursh)
  • Walzen-Wolfsmilch oder Myrten-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites L.)
  • Nickende Wolfsmilch (Euphorbia nutans Lag.): Sie kommt ursprünglich in Nord-, Mittel- und Südamerika vor und ist in Europa, Asien, Neuseeland und in Marokko ein Neophyt.[16] In Mitteleuropa wurde sie beobachtet in Deutschland, der Schweiz, Kärnten, in der Steiermark, und in Südtirol.[17]
  • Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris L.)
  • Meerstrand-Wolfsmilch (Euphorbia peplis L.): Sie kommt an Küsten in Südeuropa, in Mittel- und Osteuropa, in Nordafrika und in Vorderasien vor.[16] In Mitteleuropa wurde sie in Tschechien und in Baden-Württemberg beobachtet.[17]
  • Garten-Wolfsmilch (Euphorbia peplus L.)
  • Breitblättrige Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos L.)
  • Liegende Wolfsmilch oder Ungefleckte Wolfsmilch[17] (Euphorbia prostrata Aiton)[18]: Sie kommt ursprünglich in Nord-. Mittel- und Südamerika vor und ist in Asien, Europa, Afrika und Australien ein Neophyt.[16] In Mitteleuropa kommt sie beispielsweise eingebürgert vor in Baden-Württemberg und in Hessen.[17]
  • Weidenblättrige Wolfsmilch (Euphorbia salicifolia Host)
  • Felsen-Wolfsmilch (Euphorbia saxatilis Jacq.)
  • Saat-Wolfsmilch (Euphorbia segetalis L.)
  • Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana Necker)
  • Schlängel-Wolfsmilch (Euphorbia serpens Kunth): Sie kommt ursprünglich in Nord-, Mittel- und in Südamerika vor und ist in Europa, Afrika, Asien und Australien ein Neophyt.[16] In Deutschland kommt sie in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen vor.[17]
  • Steife Wolfsmilch (Euphorbia stricta L.)
  • Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa L.)

Weitere Arten

Hier eine Auswahl weiterer Arten:[16][19]

Hybriden

  • Euphorbia ×andrefandrovana Ursch & Leandri: Sie ist eine Hybride, im botanischen Garten Tsimbazaza in Antananarivo kultiviert, vermutlich aus einer Kreuzung von Euphorbia milii und Euphorbia capuronii entstanden.
  • Euphorbia ×ambohipotsiensis Ursch & Leandri: Sie ist eine Hybride, im botanischen Garten Tsimbazaza in Antananarivo kultiviert, vermutlich aus einer Kreuzung von Euphorbia milii und Euphorbia viguieri entstanden.
  • Euphorbia ×bothae Lotsy & Goddijn
  • Euphorbia ×dentonii hort. ex Anonymous
  • Euphorbia ×doinetiana Guillaumin: Hybride aus Euphorbia pseudocactus und Euphorbia franckiana

Botanische Geschichte

Wie DNA-Untersuchungen von Steinmann und Porter 2002,[33] Steinmann 2003[34] sowie Bruyns et al. 2006[12] ergaben, sind die so genannten Satellitengattungen um Euphorbia: Elaeophorbia, Endadenium, Monadenium, Synadenium und Pedilanthus tief in Euphorbia verschachtelt; deshalb wurden sie in die Gattung Euphorbia s. l. überführt.

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Verwendungen

In der Vergangenheit wurde in der Heilkunde vieler Völker der Milchsaft der Pflanzen (der „Wolfsmilchsaft“, in getrocknetem Zustand früher als Euphorbium oder euforbium[35][36][37] gehandelt) als Arzneimittel eingesetzt (Im Mittelalter wurde dem euphorbium auch dragagantum, ein Tragant-Harz, verfälschend beigemischt[38]). Typische Anwendungsfälle für das Wolfsmilchharz (oder Euphorbium-Harz) waren entzündliche Beschwerden wie Hautausschlag, Ekzeme und Tumoren. Auch Präparate zur Behandlung von Augenlinsentrübungen und Gelenkschmerzen wurden daraus hergestellt.[39][40] Aus dem Milchsaft der lateinisch auch esula (wohl von keltisch esu „scharf“[41]) genannten sukkulenten Wolfsmilcharten wie etwa Euphorbia lathyris und Euphorbia resinifera wurde zudem das Wolfsmilchöl (oleum de euforbio) zubereitet.[42] An die Verwendung der Wolfsmilch als Abführmittel (Purgativ) erinnert der englische Trivialname der Gattung „Spurge“. In der alten Heilkunde wurde zur Zubereitung von esula praeparata die Rinde der Wolfsmilchwurzel entweder nach unten (bei Anwendung als Abführmittel) oder nach oben (bei Anwendung als Brechmittel) abgeschält.[43] Wegen der hohen Giftigkeit des Saftes und der dadurch verursachten Nebenwirkungen wird der Milchsaft heutzutage nur noch dort eingesetzt, wo es keinen Zugang zur modernen Medizin gibt.

Das Wachs einiger amerikanischer Arten, insbesondere von Euphorbia antisyphilitica, wird als Trennmittel beispielsweise für Süßigkeiten verwendet (siehe Candelillawachs).

Eine große Anzahl von Arten sind beliebte Zierpflanzen. Am bekanntesten sind der Christusdorn (Euphorbia milii) und der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima). Beliebte Gartenstauden sind die Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides), die Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides) und die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites). Für Sammler sukkulenter Pflanzen sind insbesondere kompakte Arten wie Euphorbia obesa und Euphorbia meloformis interessant. Im Winter wird Euphorbia fulgens als Schnittblume angeboten. Etwa ein Viertel der Arten ist sukkulent. 2013 wurde die Gattung vom Bund deutscher Staudengärtner (BdS) zur Staude des Jahres erklärt.[44]

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Quellen

Weiterführende Literatur

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