Erwin Louis Weill studierte an den Universitäten von Zürich und München und war danach als Schriftsteller tätig. Er publizierte Gedichte, Schlagertexte und Dramen für die Sprech- und Musiktheaterbühne. In den 1920er Jahren wurde er vor allem als Autor historischer Romane bekannt.
1923 wurde Weill Co-Direktor von Robert Blum (1881–1952) an dem am 29. Jänner 1924[1] (als 17. Wiener Theater)[2] eröffneten Modernen Theater im Palais des Kaufmännischen Vereins, Johannesgasse4, Wien-Innere Stadt.[3]
Ab dem 30. November 1941 war Weill im KZ Theresienstadt interniert; von dort wurde er am 9. Jänner 1942 nach Riga deportiert, wo er dann ermordet wurde.
Lyrik
Tage der Garben. Gedichte. Verlag Josef Singer, Straßburg-Leipzig 1909.
Die Taxushecke. Gedichte aus der galanten Zeit. Mit drei Radierungen von Paul Walter Stix. Ed. Strache, Wien 1921.
Der Lustgarten der Marquise. Neue Rokokogedichte. Mit Illustrationen nach Radierungen von Rudolf Hannich. Konegen Verlag, Wien 1926.
Der Chinchillamantel. Roman. Deutsch-Oesterreichischer Verlag, Wien 1923.
Der Palast zu den tausend Wonnen. Roman. Schusdek Verlag, Wien-Leipzig 1924.
In einem kühlen Grunde. Der Roman des jungen Eichendorff. Ed. Strache, Wien 1925.
Venezianische Sonne. Der Roman des Malers Giorgione. Ed. Strache, Wien-Prag-Leipzig 1926.
Das Ewig-Weibliche. Novellen und Dialoge. Steyrermühl Verlag, Wien 1926. Band 383/384 aus der Reihe Tagblatt-Bibliothek.
Alice Rockebilts Europafahrt. Roman. 1926. Alice entdeckt Europa. Neufassung des Romans. Glöckner-Verlag, Berlin 1930, Glöckner-Bücher Nr.81
Spielball. Roman. 1927.
Berühmte Räuber. Nach authentischen Quellen zusammengestellt. Mit sechs Portraits nach Vorlagen aus der ehemaligen kaiserlichen Fideikommißbibliothek in Wien. Steyrermühl Verlag, Wien 1927.
Casanova. Ein Lebensbild. Bergland Verlag, Graz-Wien-Leipzig 1933 (Bergland-Buch, Sonderband17).
Flamme aus Spanien. Der Roman des Ignatius von Loyola. Bergland Verlag, Graz-Wien-Leipzig 1933 (Bergland-Buch, Sonderband8).
Schönbrunn – Sanssouci. Der Roman des Siebenjährigen Krieges. Bergland Verlag, Graz-Wien-Leipzig 1933 (Bergland-Buch, Sonderband10).
Gottes Bollwerk. Ein Starhemberg Roman aus der Türkenzeit. Amonesta Verlag, Wien 1933.
Vier Frauen und ein Kaiser. Bergland Verlag, Graz-Wien-Leipzig 1935 (Bergland-Buch, Sonderband26).
Kronprinz Rudolf. Das Leben eines merkwürdigen Mannes. Verlag Szelinski & Co., Wien 1936.
Kleine Texte
Greta Garbo. 28 Bilder mit einer biographischen Skizze von Erwin Weill. Verlag Schwidernoch, Wiener Graphische Kunstanstalt, Wien 1930 (Der Film. Monographien, 1.Heft).
Sonstiges
Sylvester. Eine Sommergeschichte. (Dieses nachgelassene letzte Werk von Paul Busson hat Erwin Weill abgeschlossen.) Speidel, Wien 1927.
Vorwort zu Gerhard Fischer: Halbmond um Wien anno 1683. Historischer Roman. Bergland-Buch, Graz 1933.
Bühnenwerke
Madame. Schauspiel (Einakter, zusammen mit Georg Britting; verschollen?). UA 27.März 1913 Regensburg (Stadttheater)
Libretti
Großstadtmärchen. Operette in 3 Akten von Erwin Weill und Bruno Hardt-Warden. Musik: Richard Fall. Brüder Mändl, Wien/Leipzig 1919, UA 10. Jänner 1920 Wien (Carltheater)
Adjeu, du schöne Welt! Ein heiteres Spiel in 1 Akt. Musik: Ferdinand Scherber, o. J.
Lied- und Schlagertexte und sonstige Vertonungen
Abschiedsbrief. Lied. Musik: Camilla Frydan. Mändl, Wien 1920.
Am Wegesrand. Lied. Musik: Arthur Perles. Autograph, o. J.
Da draußen in der Wachau. Valse Boston. Musik: Ernst Arnold, op. 37. Brüll, Berlin 1921.
Das Boudoir der Comtesse de P. Lied. Musik: Julius A. Heller. Josef Eberle, Wien 1910.
Das ist die Stunde, die mich traurig macht Boston triste. Musik: Béla Laszky. Edition Scala, Wien 1928.
Die Beichte der Königin Marie Antoinette. Melodram. Musik: Max Ast.
Die Vicomtesse de Folignar an den Marquis Saint Saaveur. Melodram. (Sprechstimme mit Klavier). Musik: Max Ast.
Der Herzog von Richelieu an die Actrice Zephire. Chanson. Musik: Karl Bittner, o. J.
Fieber. Tondichtung für Singstimme und Orchester. Musik: Franz Lehár, 1915.
Es hat der Wind mein Lied verweht. Lied. Musik: Karl Bittner, o. J.
Gwendolyn...! Lied. Musik: Camilla Frydan. Orpheus-Verlag Wien 1925.
Komödie des Herzens. Lied. Musik: Louis Roth, Autograph, o. J.
Matrosenabschied. Lied. Musik: Richard Maux, op. 112, 1920.
Mondschein Sonate. Lied. Musik: Louis Roth, Autograph, o. J.
Sehnsucht. Valse Boston. Musik: Ernst Arnold, op. 207, Josef Blaha, Wien 1926. (Radioschlager. Ernst Arnolds Werke Nr. 33)
Zuspruch. Lied. Musik: Georg Jokl, 1919.
Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Mit mehr als 8000 Lebensbeschreibungen namhafter jüdischer Männer und Frauen aller Zeiten und Länder. Ein Nachschlagewerk für das jüdische Volk und dessen Freunde. Band 6. Czernowitz. o.J. (1931)
Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 3: S–Z, Register. Hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 1436.
Modernes Theater.In:Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, Nr. 27/1924 (LVIII. Jahrgang), 27. Jänner 1924, S. 21 (Annonce). (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg