Ernst Lauermann (* 27. Dezember 1952 in Wien) ist ein österreichischer Prähistoriker und ehemaliger Landesarchäologe Niederösterreichs.
Leben
Lauermann legte seine Matura 1971 in Strebersdorf ab. Von 1973 bis 1976 besuchte er die Pädagogische Akademie der Erzdiözese Wien.[1] 1976 legte er die Lehramtsprüfung für Hauptschulen in den Fächern Deutsch und Leibeserziehung ab. Bis 1992 unterrichtete er dann an der Hauptschule Ost in Stockerau.
Ab 1976 studierte er Ur- und Frühgeschichte bzw. Mittelalterliche Geschichte an der Universität Wien.[1] 1988 promovierte er mit der Dissertation Archäologische Landesaufnahme aller ur- und frühgeschichtlichen Fundstellen des Gerichtsbezirkes Stockerau (Forschungsstand 1984). Im Jahr 1992 wurde er in den Niederösterreichischen Landesdienst (Abt. K1 Kultur und Wissenschaft) als Prähistoriker übernommen. Bis 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 2006 Landesarchäologe für den Fachbereich Ur- und Frühgeschichte, bzw. Mittelalterarchäologie Niederösterreichs und wissenschaftlicher Leiter des Museums für Urgeschichte des Landes Niederösterreich in Asparn an der Zaya.[1]
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Bronze- und die Eisenzeit.[1] Im Jahr 2018 ging Lauermann in den Ruhestand.
Publikationen (Auswahl)
Als Autor
- Ein frühbronzezeitliches Gräberfeld aus Unterhautzenthal. NÖ Österr. Ges. f. Ur- und Frühgeschichte Sektion Stockerau, 1995.
- mit Erich Pucher und Manfred Schmitzberger: Unterhautzenthal und Michelberg (= Beiträge zum Siedlungswesen der frühbronzezeitlichen Aunjetitz-Kultur im nördlichen Niederösterreich), Archäologische Forschungen in Niederösterreich (AFNÖ) 1, 2001.
- Studien zur Aunjetitz-Kultur im nördlichen Niederösterreich. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie (UPA) Band 99, 2003.
- mit Elisabeth Rammer: Die urnenfelderzeitlichen Metallhortfunde Niederösterreichs. Mit besonderer Berücksichtigung der zwei Depotfunde aus Enzersdorf im Thale. UPA 226, 2013.
- mit Eva Lenneis, Wolfgang F. A. Lobisser, Matthias W. Pacher und Peter Trebsche: Das „jungsteinzeitliche“ Langhaus in Asparn an der Zaya. Urgeschichte zwischen Befund und Experiment. AFNÖ 11, 2013, S. 9–86.
- mit Volker Lindinger: Untersuchungen zum hallstattzeitlichen Siedlungsraum Großmugl. Fundplätze, Altfundmaterial und geophysikalische Prospektion, AFNÖ. Neue Folge 8, 2020.
- mit Volker Lindinger und Gerhard Hasenhündl: Das urnen- und hallstattzeitliche Gräberfeld von Hollabrunn „An der Aspersdorferstrasse“ AFNÖ. Neue Folge 9, 2022.
- Archäologie des Weinviertels. Von den Steinzeitjägern bis zu den Kelten. Edition Winkler-Hermaden, 2017, 119 Seiten, ISBN 978-3-9504274-5-5.
- Die dunklen Jahrhunderte des Weinviertels. Von Germanen, Hunnen und Awaren bis zu den frühen Babenbergern. Edition Winkler-Hermaden, 2018, 131 Seiten, ISBN 978-3-9504475-4-5.
- Der Michelberg. Ein archäologischer Hotspot im südlichen Weinviertel. Edition Winkler-Hermaden, 2019, 132 Seiten, ISBN 978-3-9504625-6-2.
- Die Pyramiden des Weinviertels. Gräber sprechen wo die Geschichte schweigt. Die Hügelgräber der Hallstattzeit Edition Winkler-Hermaden, 2020, 118 Seiten, ISBN 978-3-9519804-2-3.
- Die Kelten im Weinviertel - Von Kriegern, Heiligtümern und Druiden Edition Winkler-Hermaden, 2023, 131 Seiten, ISBN 978-3-9505166-4-7.
Als Herausgeber
- mit Falko Daim: Das frühungarische Reitergrab von Gnadendorf (Niederösterreich) (= Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Band 64), Mainz 2006.
- Schatzreich Asparn Ur- und Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie in Niederösterreich. 2014.
- mit Volker Lindinger: Der Michelberg und seine Kirchen. Eine archäologisch-historische Analyse. Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Landesarchäologie Niederösterreich. Verlag Marie, Leidorf 2017.
- Archäologische Forschungen in Niederösterreich. Reihe von 2001 bis 2013 (gemeinsam mit Willibald Rosner; 2015 und 2017 gemeinsam mit Elisabeth Loinig; 2015–2017 als Neue Folge gemeinsam mit Armin Lausegger).
- mit Peter Trebsche: Beiträge zum Tag der Niederösterreichischen Landesarchäologie. 2010 bis 2016.
Weblinks
Belege
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