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Art der Gattung Oophaga Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Erdbeerfröschchen (Oophaga pumilio, Syn.: Dendrobates pumilio) ist eine Art aus der Familie der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae).
Erdbeerfröschchen | ||||||||||||
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Erdbeerfröschchen (Oophaga pumilio) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Oophaga pumilio | ||||||||||||
(Schmidt, 1857) |
Erdbeerfröschchen erreichen eine Körpergröße von lediglich 17,2–22 Millimeter[1]. Ihre oft erdbeerrote Körperfärbung dient als Warnfarbe (Aposematismus). Daneben treten zahlreiche Farbvariationen auf, von denen 15 bis 30 unterschieden werden.[2] Dabei handelt es sich um einen Polymorphismus.
Der Lebensraum der Erdbeerfröschchen umfasst die Tropen und Subtropen an der Atlantikküste von Nicaragua (Süden) über Costa Rica bis in die Mitte von Panama in Mittelamerika. Ihre Vorkommen liegen überwiegend auf dem Land in feuchten Flachgebieten und gebirgsnahen Waldgebieten, größere Populationen finden sich aber auch auf Ruderalflächen wie Plantagen.[1]
Erdbeerfröschchen ernähren sich hauptsächlich von Schuppenameisen[3], daneben werden kleine Gliederfüßer, Käfer und Schnabelkerfe angenommen.[4]
Wie viele andere Baumsteigerfrösche sondert auch das Erdbeerfröschchen Gift über die Hautoberfläche ab. Hauptkomponenten der toxischen Alkaloide sind Pumiliotoxine und Allopumiliotoxine.[5][3] Insbesondere auf der Ameisenkost beruht die Fähigkeit zur Giftakkumulation.[6][3][7] Schuppenameisen wie die Gattungen Brachymyrmex und Paratrechina produzieren neben Ameisensäure die giftigen Alkaloide Pumiliotoxine.[3] Da die Fröschchen aber selber keine Gifte produzieren können und sie für die Giftakkumulation auf ihre Nahrung angewiesen sind, bleiben sie in Gefangenschaft ohne Fütterung mit Schuppenameisen giftfrei.[3]
Da sich die Habitate der Erdbeerfröschchen nicht mit denen bestimmter Ameisenarten decken, sind die Hautgifte ziemlich variabel, auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede.[8] 232 toxische Alkaloide wurden in der Haut von Erdbeerfröschchen identifiziert.[5]
Erdbeerfröschchen sind tagaktiv und überwiegend landbewohnend.[9] Oft halten sie sich im Laubstreu auf. Männchen sind sehr standorttreu und bewachen kleine Reviere.[10] Verbreitung und Territoriumsbildung der Erdbeerfröschchen hängen wahrscheinlich von der Verbreitung der bevorzugten Ameisen ab.[3] Der Ruf des Männchens erinnert an das Summen einer Biene.
Anders als bei den meisten Fröschen findet keine Umklammerung der Weibchen durch die Männchen statt (Amplexus), sondern die Partner nähern sich bäuchlings (ventral) einander. Die Weibchen platzieren dann 3–5 Eier auf einem überwiegend trockenen Bromelientrichter oder ähnlichem, und die Männchen besamen die Eier.[11]
Danach werden die befruchteten Eier durch das männliche Elterntier bewacht und täglich mit Wasser befeuchtet, welches es in seiner Kloake transportiert. Die Kaulquappen schlüpfen nach etwa 10 Tagen.[12][13] Das Froschweibchen transportiert jeweils eine Kaulquappe auf ihrem Rücken, um sie einzeln in wassergefüllten Bromelientrichtern (Phytotelma) abzusetzen. In Gefangenschaft wurden selten auch Männchen dabei beobachtet.
Die Brutpflege durch die Mutter dauert ungefähr sechs Wochen. Jede Bromelie wird einzeln im Abstand weniger Tage von der Froschmutter aufgesucht, die für ihren Nachwuchs jeweils mehrere Abortiveier, bzw. unbefruchtete Nähreier produziert.[12][14], Die intensive Pflege wird durch den hohen Laichverlust erklärt: nur 5–12 % der Eier entwickeln sich zu Kaulquappen.[15] Das Erdbeerfröschchen ist die erste Froschart, bei der ein derartiges Brutpflegeverhalten beobachtet wurde.[6]
In Gefangenschaft wurden der Versuch unternommen die Kaulquappen mit Algen oder Laich anderer Frösche zu füttern, mit geringem Erfolg. Erdbeerfröschchenlarven sind obligate Eierfresser, der neue Gattungsname Oophaga ‚Eierfresser‘, nimmt direkt auf die Ernährung der Kaulquappen durch Oophagie Bezug.[16]
Nach etwa einem Monat machen die Erdbeerfröschchenkaulquappen innerhalb weniger Tage eine Metamorphose durch. Solange bleiben sie noch in der Nähe ihrer Bromelie.
Vermutlich erfolgte die Entwicklung der elterlichen Pflegefürsorge erst nach Schließung der mittelamerikanischen Landverbindung im Pliozän.[17]
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