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Aposematismus

auffällige Färbung von Tieren, um Fressfeinden Ungenießbarkeit und/oder Wehrhaftigkeit zu signalisieren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aposematismus
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Aposematismus, gelegentlich auch Warnfärbung genannt, bezeichnet in der Verhaltensbiologie die auffällige Färbung von Tieren, mit der potentiellen Fressfeinden nicht nur Präsenz, sondern auch Ungenießbarkeit und/oder Wehrhaftigkeit signalisiert wird. Aposematismus ist damit das Gegenteil der Tarnung. Andererseits verschwimmen, aus der Ferne betrachtet, die Konturen von Warnzeichnungen und können dann bei einigen Tieren einer Tarnfärbung entsprechen.[1]

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Der Goldbaumsteiger zählt zu den aposematisch gefärbten Tieren

Einige durchaus genießbare und nicht wehrhafte Arten bilden die Merkmale aposematischer Arten nach, um potenzielle Feinde abzuschrecken. Diese Strategie wird als Mimikry bezeichnet.

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Beispiele

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Aposematisch gefärbte Tiere sind entweder wehrhaft, weil sie Giftstacheln besitzen oder über andere aktive Abwehrmechanismen verfügen, oder sie schmecken unangenehm, sind ungenießbar oder gar giftig. Meist ist eine einzige Begegnung ausreichend, damit potentielle Fressfeinde eine lebenslange Abneigung gegenüber aposematisch gefärbten Tieren entwickeln. Insbesondere bei Schmetterlingsraupen findet man neben gut getarnten Raupen auch solche, z. B. die Raupe der Erlen-Rindeneule, die ihre Ungenießbarkeit über eine auffällige Färbung signalisieren. Weitere Beispiele sind die Kugelfische, Muränen, Pfeilgiftfrösche und auch einige heimische Amphibien wie zum Beispiel Feuersalamander und Unken. Giftige Kraken können ihren Aposematismus bei Bedarf noch steigern, indem Muskelzellen die Warnmuster zusätzlich pulsieren lassen, so bei den Blaugeringelten Kraken.[2]

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Abbildung von Henry Walter Bates (1862). Die obere und die dritte Reihe zeigen Dismorphia-Arten (Mimikry), die zweite und die letzte Reihe zeigen Ithomiini-Arten (Aposematismus).

Da Fressfeinde in der Regel die Abneigung gegenüber aposematisch gefärbten Arten lernen müssen, werden immer wieder Individuen einer solchen Art verletzt oder sogar gefressen. Sie dienen als ‚Lehrmodell‘ des Fressfeindes. Diese Kosten der auffälligen Färbung – der Verlust einzelner Tiere – wird jedoch durch den so erworbenen Schutz der anderen Individuen einer Population überkompensiert.

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Entstehung

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2025 hat eine internationale Forschergruppe untersucht, welche Faktoren dazu führen, dass die Individuen mancher Arten Fressfeinde mit auffälligen Farben vor einem Angriff warnen, während die Individuen anderer Arten sich durch Tarnung – eine gegensätzliche Überlebensstrategie – vor Fressfeinden verstecken.[3] In einem Begleittext der Max-Planck-Gesellschaft zur Studie hieß es, „dass die Räubergemeinschaft den größten Einfluss hat. In Gebieten mit starker Konkurrenz unter Räubern war Tarnung erfolgreicher, da die Räuber eher bereit waren, das Risiko einzugehen, potenziell giftige Beute anzugreifen. Kryptische Strategien funktionierten jedoch nicht immer. In hellen Lebensräumen waren getarnte Beutetiere besser sichtbar und wurden häufiger angegriffen als Beutetiere mit klassischen Warnfarben. Und wo Tarnung weit verbreitet war, wurden Räuber besser darin, sie zu erkennen, wodurch ihre Wirksamkeit verringert wurde.“[4]

Die evolutionäre Entwicklung des Aposematismus ist bislang ungeklärt: Eine Warnfärbung, die durch eine Mutation erstmals bei einem Individuum auftritt, erhöht im Vergleich zu getarnten Individuen ihr Prädationsrisiko. Ein Erklärungsansatz ist, dass sich zuerst die Ungenießbarkeit oder Wehrhaftigkeit ausbildet und erst bei höheren Populationsdichten Warnfärbungen entwickeln.

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Belege

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