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deutscher Ingenieurwissenschaftler und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Enno Wagner (* 16. September 1973 in Mainz) ist deutscher Ingenieurwissenschaftler und Professor für Mechatronische Konstruktion und Technische Mechanik an der Frankfurt University of Applied Sciences, mit den Forschungsgebieten Thermodynamik, Elektrolyse- und Brennstoffzellen, sowie Wasserstofftechnologie.
Enno Wagner wuchs in Mainz auf und erlangte 1994 das Abitur. Er studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt mit den Schwerpunkten Mechatronik und Energietechnik. Nach einem Praktikum am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt studierte für ein Semester an der University of Canterbury in Christchurch Neuseeland. Im Jahr 2003 verfasste er seine Diplomarbeit am Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme in Freiburg über eine reversible Brennstoffzelle.[1]
Im Anschluss an das Studium erhielt er eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Darmstadt am Fachgebiet für Technische Thermodynamik unter der Leitung von Peter Stephan. In seiner Doktorarbeit mit dem Thema „Hochauflösende Messungen bei Blasensieden von Reinstoffen und binären Gemischen“[2] befasste er sich mit der Thermodynamik von Dampfblasen und untersuchten den Wärme- und Stofftransport mit mikroskopischen Messungen, unter anderem in der Schwerelosigkeit bei einem Parabelflug.[3] Seine Promotion erlangte er 2008.
Während seiner Industrietätigkeit arbeitete er zunächst als Consultant für das Chemical Energy Management bei Evonik Degussa in Hanau. Von 2010 bis 2014 war er bei Stiebel Eltron in Holzminden als Gruppenleiter in der Wärmepumpenentwicklung tätig. Im Anschluss daran verantwortete er als Manager bei Weiss Technik in Reiskirchen die Steuerung von Umweltsimulationsanlagen.
Im April 2019 erfolgte der Ruf zum Professor an die Frankfurt University of Applied Sciences. Hier ist er Leiter des Bachelor-Studiengangs Mechatronik.[4] Zudem hat er das Labor für Brennstoffzellentechnik[5] aufgebaut. Seine Lehrveranstaltungen in den Bachelor- und Masterstudiengängen umfassen die Mechatronische Konstruktion, die Technische Mechanik und die Thematik Brennstoffzellen und Wasserstoff. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der alkalischen Elektrolyse, zur effizienten Herstellung von grünem Wasserstoff. Ziel ist die Entwicklung kostengünstiger Speichergeräte für Privatpersonen und kleinere Gewerbebetriebe.
Zudem ist er als Entwicklungsingenieur und Inhaber des Ingenieurbüro ennoble-power[6] tätig.
Er stellte in mehreren Artikeln und Interviews klar, dass die Bekämpfung des Klimawandels und die Energiewende zu einer umweltverträglichen Wirtschaftsweise die größte Herausforderung der Menschheit seit Beginn der Industrialisierung darstellt und hohe Investitionen sowie mentales Umdenken und innovative Denkansätze erforderlich macht.[7][8]
Es gehen, eine exakte Beschreibung des Begriffes Syntropie und die mathematische Herleitung eines Energie-Informations-Modells auf ihn zurück[9]. Demnach ist Syntropie eine hochwertige Energieform, die neben physikalischer Energie (Exergie) auch strukturelle Information transportieren und Ordnung schaffen kann. Sein Energie-Information-Modell für offene Systeme sagt mathematisch voraus, dass mit zunehmender Dissipation der Syntropie die dabei freigesetzte Information exponentiell ansteigen wird. Die aktuelle Information (auch self-information, oder Shannon-Information) beschreibt die Wahrscheinlichkeit mit der geordnete oder komplexe Strukturen fern des Gleichgewichts entstehen, sowie deren Neuheits- oder Überraschungswert für einen unvoreingenommenen Beobachter.[9] Das Modell hat weitreichende Gültigkeit und Bedeutung von der atomaren Ebene, bis zu makroskopischen Systemen.
Im Jahr 2018 stellte er zum ersten Mal das Instrument der Syntropie-Kennzahl vor.[10] Hiermit ist eine einfache Korrelation zur Analyse der Nachhaltigkeit gegeben, die beispielsweise auf Unternehmen des produzierenden Gewerbes angewandt werden kann. Es wird die Anzahl der generierten Neuerungen (Patente) ins Verhältnis zur umgesetzten Exergiemenge gesetzt.[9][10][11] Die Kennzahl gibt Aufschluss darüber, wie effizient Betriebe Energie und Information verarbeiten und hat damit eine Signifikanz für künftige Systemenalysen.
Er ist überzeugt, dass grüner Wasserstoff eine wesentliche Rolle in einer nachhaltigen und umweltverträglichen Energielandschaft einnehmen wird.[7][8][12] Vor allem für die saisonale Speicherung von Solarenergie, zur Stabilisierung der Stromnetze und für die chemische Industrie wird Wasserstoff unverzichtbar sein,[9] Mit Wasserstofftanks in Brennstoffzellenfahrzeugen lassen sich große Distanzen umweltverträglicher überbrücken als mit reinen Batteriefahrzeugen.[9] Kritisch sieht er die breite Nutzung von grauem Wasserstoff oder blauem Wasserstoff für Industrie, Verkehr und Gebäudebeheizung mit dem Versprechen, dass fossile Infrastrukturen uneingeschränkt bestehen bleiben können.[8] Da die Energiespeicherung mit Wasserstoff stets verlustbehaftet ist, sollten die Einsatzzwecke sorgfältig überdacht werden.[9] Der Energiepolitik wirft er vor, zwar einzelne große Industrieprojekte mit Milliardeninvestitionen zu fördern, jedoch zu wenig in den Mittelstand zu investieren.[8] Mit einem neuen Preismodell für grünen Wasserstoff könnte beispielsweise die regionale Wasserstoffproduktion angekurbelt werden. Stärkere Investition in die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie hätte positive Effekte auf die Wertschöpfung im Mittelstand.[11] Er ist der Überzeugung, dass sich kleine smarte Wasserstoffgeräte auch kostengünstige für Privathaushalte und Kleinunternehmen herstellen lassen.[13][14] Hierbei sollen effiziente alkalische Elektrolyseure zum Einsatz kommen, die keine teuren Edelmetalle wie Platin und Iridium benötigen, sondern mit günstigen Nickel-Elektroden auskommen.[15]
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