Emilie Mayer komponierte acht Sinfonien, Konzertouvertüren, ein Klavierkonzert, Kammermusik und Lieder. Ihre Werke sind stilistisch von der Wiener Klassik sowie ab den 1850er Jahren von Beethoven beeinflusst, wobei sie zunehmend eine eigene Tonsprache fand. In den 1860er Jahren komponierte sie überwiegend Kammermusik; besonders in ihren Violinsonaten zeigen sich frühromantische Anklänge. Emilie Mayer gehört zu den bedeutendsten Komponistinnen des 19. Jahrhunderts.[3]
Emilie Mayer wurde geboren als viertes Kind des Ratsapothekers August Friedrich Mayer (1777–1840) in dessen zweiter Ehe mit Henrietta Carolina Louisa, geb. Maaß (1790–1814), Postverwalterstochter aus Mirow.[4] Der Vater war nur wenige Jahre zuvor aus Brandenburg nach Mecklenburg zugewandert und hatte 1804 in erster Ehe in eine uralte ostmecklenburgische Apothekerfamilie eingeheiratet.[5] Zwei (Halb-)Brüder von Emilie wurden später Apotheker in Stettin und Halle.[6] Noch nicht dreijährig verlor Emilie ihre Mutter, die nach der Geburt ihres vierten Kindes bald nach dessen Entbindung starb.[7]
Als Fünfjährige erhielt Emilie den ersten Klavierunterricht durch den Friedländer Kantor und Organisten Carl Driver (1774–1840).[8] Von 1841 bis 1847 war sie Schülerin von Carl Loewe in Stettin. In dieser Zeit entstanden einige ihrer ersten Kompositionen, wie z.B. das Singspiel Die Fischerin (1842) und mehrere Lieder, sowie zwischen 1845 und 1847 mehrere Kammermusikwerke und die Sinfonien in c- und e-Moll.[9] Emilie Mayer absolvierte weitere musikalische Studien; auf Empfehlung Carl Loewes hin ab 1847 in Berlin bei Adolf Bernhard Marx und Wilhelm Wieprecht.[10] Sie unternahm Konzertreisen nach Wien, Halle, Hamburg, Pasewalk und Stettin. In Berlin entstanden weitere Kammermusikwerke und Sinfonien, die in zahlreichen Städten aufgeführt wurden.[9] 1860 fand Emilie Mayer zum ersten Mal Erwähnung in einem Lexikon, in Paul FranksKleinem Tonkünstlerlexikon.[11]
1862 verließ Emilie Mayer Berlin und zog für einige Jahre zu ihrem älteren Halbbruder (Friedrich) August (1804–1878) nach Stettin. Hier komponierte sie mehrere Sonaten für Klavier und Violine sowie Sonaten für Klavier und Violoncello; außerdem bemühte sie sich um die Veröffentlichung weiterer Werke.[9]
Ab 1876 lebte sie wieder in Berlin. Ende 1880 schuf sie ein letztes großes Orchesterwerk, die Ouverture zu Faust op. 46, widmete sich aber auch kleinen Formen. Eine ihrer letzten Kompositionen, das Notturno[12] op.48(/2), 1883 veröffentlicht, widmete sie Joseph Joachim.[9]
Emilie Mayer blieb unverheiratet. Sie führte in Berlin ein eigenes, offenes Haus und pflegte Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten des gesellschaftlichen und aristokratischen Lebens. Sie zählte zu den bekanntesten und produktivsten Komponistinnen der Zeit der Romantik. Ihre Werke wurden zu Lebzeiten u.a. in Brüssel, Lyon, Budapest, Dessau, Halle, Leipzig und München aufgeführt.[13] Zeitgenössische Berichte, so etwa die der Stettiner Schriftstellerin Marie Silling, schildern sie als „eine lässige Persönlichkeit, die Konventionen nicht unbedingt beachtete, sie war vergesslich, und befestigte deshalb wichtige Gegenstände an ihrer Kleidung, ob Regenschirm oder Brille. E.M. erschien bei festlichen Feiern auch mal ohne Hut – unmöglich für eine Dame – und amüsierte sich über das Entsetzen der Anwesenden.“[14] Auch abseits der Musik war Emilie Mayer kreativ: Mit Weißbrot formte sie um 1840 – lange vor Erfindung der modernen Eat-Art – Skulpturen und Schalen. Diese fanden in Berlin sogar bei Hofe Beachtung und wurden eine Zeitlang in Dresden im Grünen Gewölbe aufbewahrt.[15]
Sie starb in Berlin am 10.April 1883 an einer Lungenentzündung. Ihr Begräbnis fand am 13.April auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof statt.[16]
Emilie Mayer wurde auf dem DreifaltigkeitsfriedhofI im heutigen Berliner Ortsteil Kreuzberg beigesetzt. Lange Zeit galt die genaue Lage des Grabes als vergessen. 2018 gelang es der Pianistin Kyra Steckeweh, dem Filmemacher Tim van Beveren und dem Historiker Jörg Kuhn im Zuge der Recherchen und Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm Komponistinnen (der sich unter anderem mit dem Leben und Wirken Mayers befasst), ihre Grabstelle zu lokalisieren. Am 13.August 2021, ursprünglich für den 14.Mai 2021 geplant und pandemiebedingt verschoben, wurde die Grabstätte, die sich in der Nähe der Gräber von Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel befindet, durch einen Gedenkstein markiert. Zu diesem Festakt, der von der Mendelssohn-Gesellschaft ausgerichtet wurde, wurden das Streichquartett op.14 aufgeführt sowie Fanny Hensels Gartenlieder op.3.[17][18]
Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestätte von Emilie Mayer (Grablage: II-W-C-34) seit August 2021 als Ehrengrab des Landes Berlin ausgezeichnet. Diese Würdigung gilt zunächst für die übliche Frist von 20 Jahren, anschließend kann sie verlängert werden.[19]
Emilie Mayer hinterließ ein umfangreiches musikalisches Werk. Sie komponierte acht Sinfonien, zwölf Streichquartette, Klavierkammermusik, fünfzehn Konzertouvertüren, Violin- und Cellosonaten, Klavierwerke, ein Singspiel, Lieder und vierstimmige Chöre. Ein eigenes von ihr erstelltes Werkverzeichnis ist nicht überliefert, zahlreiche Kompositionen müssen als verschollen gelten.[20] Emilie Mayers Kompositionen gerieten nach ihrem Tod weitgehend in Vergessenheit und wurden erst ab Mitte der 1980er Jahre durch die Forschung wiederentdeckt.[21] Mehrere Erstveröffentlichungen wurden u.a. vom Furore-Verlag in Kassel, dem Verlag Ries & Erler in Berlin und der Edition Massonneau Schwerin herausgegeben.
Vokalmusik
Singspiel
Singspiel Die Fischerin, um 1842, unveröffentlicht
Mehrstimmige Lieder und Gesänge a cappella, Chormusik
Lieder für Männerstimmen (Tenor, Tenor II, Bass), bis 1847, unveröffentlicht.
Fünf Gesänge op. 5 für Sopran, Alt, Tenor, Bass. Barnewitz, Neustrelitz 1847, verschollen.
Lieder und Gesänge mit Klavierbegleitung
Erlkönig I (für eine Singstimme und Klavier), um 1842, unveröffentlicht.
Zwei Gesänge für eine Singstimme und Klavier. Challier, Berlin o.J.
Erlkönig II (für eine Singstimme und Klavier), um 1870, unveröffentlicht.
Instrumentalmusik
Orchestermusik
Concerto. Klavierkonzert in B-Dur (Manuskript, Anfang der 1850er).
Sinfonie c-Moll. Hrsg. von Bert Hagels. Ries & Erler, Berlin 2018, ISMN979-0-01351529-5(Suche im DNB-Portal) (UA.: Stettiner Instrumentalverein vor dem 4. März 1847; Erstveröffentlichung).
Sinfonie Nr. 2 e-Moll. Hrsg. von Bert Hagels. Ries & Erler, Berlin 2018, ISMN979-0-013-51530-1(Suche im DNB-Portal), OCLC1041840644 (UA.: Stettin Instrumentalverein vor dem 4. März 1847; Erstveröffentlichung).
Sinfonie Militaire Nr. 3 C-Dur. Hrsg. von Craig Doolin. Furore, Kassel ca. 2005, ISMN979-0-50182-362-8(Suche im DNB-Portal) (UA.: Berlin Königliches Schauspielhaus 21. April 1850; Erstveröffentlichung).
Sinfonie h-Moll. Hrsg. und bearb. von Stefan Malzew. Furore, Kassel 2019, ISMN979-0-50182-364-2(Suche im DNB-Portal) (Erstveröffentlichung; UA.: Berlin Königliches Schauspielhaus 16. März 1851, verschollen, Klavierarrangement von A. Jurke. Bote & Bock, Berlin 1860).
Sinfonie D-Dur. UA.: Berlin Königliches Schauspielhaus 1. Mai 1852, verschollen.
Sinfonie E-Dur. UA.: Berlin Königliches Schauspielhaus 25. April 1853, unveröffentlicht.
Sinfonie f-Moll (= Sound research of women composers. Music of the Romantic. R22). Hrsg. von Cornelia Bartsch und Cordula Heymann-Wentzel. Furore, Kassel 2005, ISMN979-0-50012-316-3(Suche im DNB-Portal), OCLC993882625 (UA.: Berlin Sinfoniekonzert der Liebigschen Kapelle April 1862).
Sinfonie F-Dur. UA.: Berlin Sinfoniekonzert der Liebigschen Kapelle März 1862, verschollen.
Ouvertüre zu Faust. op. 46, Ihrer Durchlaucht der Fürstin Maria Mestchersky ehrfurchtsvoll zugeeignet, UA.: Berlin oder Stettin Ende 1880–Anfang 1881. Paul Witte, Stettin 1880, auch als Klavierfassung zu vier Händen bearbeitet von Berthold Knesch. Paul Witte, Stettin März 1881.
Kammermusik
Streichquintett D-Dur. UA.: Berlin Wohnung der Komponistin 1854, unveröffentlicht.
Streichquintett d-Moll. Hrsg. von Michael Kube. Katzbichler, München 2009, auch als Klavierbearbeitung zu vier Händen, ISMN978-3-87397-901-7(Suche im DNB-Portal) (UA.: Berlin Wohnung der Komponistin 1854).
Streichquartett F-Dur. (UA.: Berlin Königliches Schauspielhaus 21. April 1850; Ausgabe bei Furore in Arbeit, auch als Klavierbearbeitung zu vier Händen, unveröffentlicht).
Streichquartett B-Dur. 1855. Hrsg. von Heinz-Mathias Neuwirth. Furore, Kassel 2013, ISMN979-0-50182-057-3(Suche im DNB-Portal) (UA.: Brüssel November 1855; Erstveröffentlichung).
Streichquartett A-Dur. Hrsg. von Heinz-Mathias Neuwirth. Furore, Kassel 2014, ISMN979-0-50182-058-0(Suche im DNB-Portal) (UA.: Berlin Quartett-Soiree Sommer’s Salon, Oertlingscher Quartettverein zwischen 4. und 9. März 1856; Erstveröffentlichung).
Streichquartett G-Dur. Hrsg. von Heinz-Mathias Neuwirth. Furore, Kassel 2012, ISMN979-0-50182-055-9(Suche im DNB-Portal) (UA.: Berlin 16. März 1851, Berlin 3. April 1854 (?); Erstveröffentlichung).
Streichquartett e-Moll. Hrsg. von Heinz-Mathias Neuwirth. Furore, Kassel 2016, ISMN979-0-50182-056-6(Suche im DNB-Portal) (UA.: Berlin 16. März 1851, Berlin 3. April 1854 (?); Erstveröffentlichung).
Streichquartett g-Moll. op. 14, dem Apotheker Herrn August Mayer liebevoll zugeeignet, UA.: Berlin Quartett-Soiree Sommer’s Salon 12. März 1858. Robert Timm & Co., Berlin 1864.
Klavierquartett Es Dur. UA.: Stettin 7. Mai 1860, unveröffentlicht.
Trio I e-Moll (Klaviertrio). Furore, Kassel 2018, ISMN979-0-50182-184-6(Suche im DNB-Portal) (vermutlich vor 1855; Erstveröffentlichung).
Trio II d-Moll. (Klaviertrio), UA.: Wien Empfang bei Erzherzogin Sophie (nicht öffentlich) Februar bis März 1856, unveröffentlicht.
Trio III Es-Dur. (Klaviertrio). Odeon Philharmonischer Verein, München 17. Juni 1855, unveröffentlicht.
Trio e-Moll. (Klaviertrio), op. 12. Furore Verlag, Kassel 2015, ISMN979-0-50012-981-3(Suche im DNB-Portal) (1858–1860, Challier & Co., Berlin 1861, gedruckte Fassung unauffindbar, autografes Manuskript in Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz; 2015 Reprint).
Sonate (für Klavier und Violine) Es-Dur. Hrsg. von Aleksandra Maslovaric. Furore, Kassel 2018, ISMN979-0-50182-173-0(Suche im DNB-Portal) (Entstehungszeit vor 1855; 2018 Erstveröffentlichung).
Sonate (für Klavier und Violine), c-Moll. 1860er Jahre, unveröffentlicht.
Sonate für (Klavier und Violine) a-Moll. op. 10. Bote & Bock, Berlin, verschollen.
Sonate für Klavier und Violine F-Dur. op. 17, dem Architekten Ewald Bertuch zugeeignet, UA.: Berlin Englisches Haus zwischen 9. und 14. Februar 1863. Carl Paez, Berlin 1863.
Sonate für Klavier und Violine a-Moll. op. 18, Professor Leopold Ranke, Ritter mehrerer Orden etc. hochachtungsvoll zugeeignet. Bote & Bock, Berlin 1864, Neudruck: Hildegard Publishing, Bryn Mawr, PA (USA) 1998.
Sonate für Klavier und Violine e-Moll. op. 19, dem Herrn Musikdirektor W. Wiprecht hochachtungsvoll zugeeignet. Bote & Bock, Berlin 1867.
Sonate (für Klavier und Violine) A-Dur. op. 21. H. Weidholz, Berlin 1867, verschollen.
Sonate für Klavier und Violine d-Moll. op. 29, Ihrer Hoheit der Herzogin Caroline Charlotte Marianne zu Mecklenburg ehrfurchtsvoll zugeeignet. Bote & Bock, Berlin 1869, Wiederauflage: Hrsg. von Dieter Michael Backes. Certosa Verlag, Klein-Winternheim 2011, ISMN979-0-50224-080-6(Suche im DNB-Portal) (Klavierpartitur, Stimme).
Notturno d-Moll. op. 48(/2), Herrn Joachim gewidmet. Carl Simon, Berlin 1883; in Sammelband Frauen Komponieren: 13 Stücke für Violine und Klavier. Schott, Mainz 1994.
Sonate für Klavier und Violoncello d-Moll. op. 38, Ihrem lieben Neffen Dr. Wilhelm Bertuch. Bote & Bock, Berlin 1873.
Sonate für Klavier und Violoncello C-Dur. op. 40, Fräulein Helfride Plüddemann in Colberg. Bote & Bock, Berlin 1873.
Sonate für Klavier und Violoncello D-Dur. op. 47, Herrn Freiherrn von Seckendorff zugeeignet, UA.: Berlin Matinee Herrn Hirschberg und Roth, März 1883. Bote & Bock, Berlin 1883, Neudruck: Hildegard Publishing, Bryn Mawr, PA (USA) 1995.
Klaviermusik
Wellen und Wogen. Walzer. Bernard, Petersburg 1868, verschollen.
Claudia Breitfeld: »… es webt darin ein männlich-leidenschaftlicher Geist«. Emilie Mayers Auseinandersetzung mit Beethoven. In: Bettina Brand, Martina Helmig (Hrsg.): Maßstab Beethoven? Komponistinnen im Schatten des Geniekults. Edition Text und Kritik, München 2001, ISBN 3-88377-688-2, S. 45–57 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Claudia Breitfeld: Annäherungen an Sinfonien von Komponistinnen des 19. Jahrhunderts. In: Rebecca Grotjahn, Freia Hoffmann (Hrsg.): Geschlechterpolaritäten in der Musikgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts (= Eva Rieger [Hrsg.]: Beiträge zur Kultur- und Sozialgeschichte der Musik. Band 3, ISSN1616-2927). Centaurus-Verlag, Herbolzheim 2002, ISBN 3-8255-0330-5, S.117–127 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Martha Furman Schleifer, Linda Plaut: Emilie Mayer (1812–1883). In: Sylvia Glickman (Hrsg.): Women composers. Music through the ages. Composers born 1800–1899: large and small instrumental ensembles (= women composers. Band 8). G.K. Hall, Detroit, Mich. 2006, ISBN 0-7838-8193-2, S. 131–136.
Carl von Ledebur: Tonkünstlerlexikon Berlins von den Anfängen bis in die Gegenwart. Ludwig Rauh, Berlin 1861, S. 357 (Scanin der Google-Buchsuche).
Eva Rieger: Emilie Mayer. In: Julie Anne Sadie, Rhian Samuel (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Woman Composers. Macmillan, London 1994, ISBN 0-333-51598-6, S. 321.
Almut Runge-Woll: Die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883). Studien zu Leben und Werk (= Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXVI: Musikwissenschaft. Band 234). Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-51220-1.
Martina Sichardt: Emilie Mayer (1821–1883). Auf den Spuren einer vergessenen Komponistin. In: Bettina Brand, Martina Helmig (Hrsg.): Komponistinnen in Berlin. Musikfrauen, Berlin 1987, DNB880222220, S. 150–173.
Martina Sichardt: Beethovens Geist aus Marx’ Händen. Die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883). In: Cornelia Bartsch, Beatrix Borchard, Rainer Cadenbach (Hrsg.): Der „männliche“ und der „weibliche“ Beethoven. Bericht über den internationalen musikwissenschaftlichen Kongress vom 31. Oktober bis 4. November 2001 an der Universität der Künste Berlin (=Veröffentlichungen des Beethoven-Hauses in Bonn. Reihe 4: Schriften zur Beethoven-Forschung. Band 18). Verlag Beethoven-Haus, Bonn 2003, ISBN 3-88188-080-1, S. 331–348.
Marie Silling: Emilie Mayer, eine vergessene Künstlerin. In: Unser Pommerland. Heft 9/1923, ZDB-ID547603-3, S. 280–282.
Marie Silling: Jugenderinnerungen einer Stettiner Kaufmannstochter. Greifswald 1921, S. 103 f. (Digitalisat).
Reinhard Wulfhorst: Emilie Mayer – eine Komponistin aus Friedland. In: Friedland – 775 Jahre (1244 bis 2019). Friedland 2018.
Heinz-Mathias Neuwirth: Emilie Mayer. In: Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen. Hrsg. von Beatrix Borchard. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003 ff. (Stand vom 5. Juli 2012), abgerufen am 14.August 2021 (ausführlicher biografischer Artikel mit Werkverzeichnis)
Die in der populärwissenschaftlichen Literatur häufig aufgegriffene Bezeichnung „weiblicher Beethoven“ lässt sich jedoch bisher durch keine Quelle belegen, siehe hierzu den Artikel von Reinhard Wulfhorst: Emilie Mayer – ein „weiblicher Beethoven“? In: emiliemayer.de, Emilie-Mayer-Gesellschaft e.V., abgerufen am 1. September 2024.
Kirchenbuch Friedland (St. Marien): Geburts- und Taufeintrag Nr. 40/1812. Emilie war, wie der Kirchenbucheintrag ausdrücklich angibt, das zweite Kind aus dieser Ehe.
Erste Ehefrau von Emilies Vater war Friederike Eleonore Dorothea, geb. Strübing, Tochter des Neustrelitzer Kaufmanns Johann Friedrich Strübing. Die Ehe, der noch ein weiteres Kind entstammte, wurde am 14. Januar 1804 in Strelitz geschlossen (Vgl. Kirchenbuch Strelitz: Traueintrag o.Nr.). Die Mutter der Braut war eine Apothekertochter (geb. Pfuhl) aus Penzlin, wo schon deren Vater und Großvater und nach ihnen mehrere ihrer Brüder die Apotheke geführt haben. Ein Bruder der ersten Ehefrau war Apotheker in Pyritz.
Gemeint sind hier sicherlich August Mayer (1804–1878), Emilies Halbbruder aus erster Ehe des Vaters, sowie ihr jüngerer Bruder Wilhelm Mayer (1813–1895). Beide waren zeitweilig Apotheker in Stettin. Wer von beiden später nach Halle (Saale) gegangen ist, war bisher nicht feststellbar.
Jüngstes Kind aus zweiter Ehe des Vaters war Emilies Schwester Henriette Karoline Luise (* 21. August 1814). – Vgl. Kirchenbuch Friedland (St. Marien): Geburts- und Taufeintrag Nr. 54/1814. Emilies Mutter, Tochter des Posthalters/Postmeisters Joachim Friedrich Maaß in Mirow, starb am 25. August 1814. Geburts- und Taufeinträge von fünf der sechs Mayer-Kinder finden sich stets im Kirchenbuch Friedland (St. Marien).
Petra Schellen: Vergessene Komponistin: Energische Kämpferin für die Musik. In der Romantik war Emilie Mayer Deutschlands berühmteste Komponistin. An ihrer Wiederentdeckung haben mehrere norddeutsche Ensembles mitgewirkt. In: taz. 1. Januar 2023, abgerufen am 3. April 2023.
Heinz-Mathias Neuwirth: Emilie Mayer. In: Beatrix Borchard (Hrsg.): Musikvermittlung und Genderforschung. Lexikon und multimediale Präsentationen. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003 ff. (Stand 5. Juli 2012); abgerufen am 9. Mai 2021.
Vgl. Almut Runge-Woll: Die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883). Studien zu Leben und Werk (= Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXVI: Musikwissenschaft. Band 234). Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, S.43.
Vgl. Almut Runge-Woll: Die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883). Studien zu Leben und Werk (= Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXVI: Musikwissenschaft. Band 234). Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, S.71.
Eva Rieger: Emilie Mayer. In: Julie Anne Sadie, Rhian Samuel (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Woman Composers. Macmillan, London 1994, ISBN 0-333-51598-6, S. 321.
Vgl. Almut Runge-Woll: Die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883). Studien zu Leben und Werk (= Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXVI: Musikwissenschaft. Band 234). Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, S.71.
Vgl. Almut Runge-Woll: Die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883). Studien zu Leben und Werk (= Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXVI: Musikwissenschaft. Band 234). Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, S.45 FN 265.
Vgl. Heinz-Mathias Neuwirth: Emilie Mayer. (Abschnitt Rezeption, Werkverzeichnis). In: Beatrix Borchard (Hrsg.): Musikvermittlung und Genderforschung. Lexikon und multimediale Präsentationen. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003 ff. (Stand 5. Juli 2012); abgerufen am 8. Mai 2021.
Der Film zeigt u.a. auch Stationen der Biografie Emilie Mayers, zudem führt Steckeweh im Rahmen des Films erstmals die nach 150 Jahren wiederentdeckte Klaviersonate d-Moll auf.