Elz (Rhein)

Nebenfluss des Rheins Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Elz (Rhein)

Die Elz ist ein rund 121 km langer, rechtsseitiger Nebenfluss des Rheins im Schwarzwald und in der Oberrheinebene, Baden-Württemberg.

Schnelle Fakten
Elz
Thumb
Verlauf der Elz (topografische Karte)

Verlauf der Elz (topografische Karte)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2338
Lage Schwarzwald

Oberrheinisches Tiefland


Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein Nordsee
Quelle bei Furtwangen
48° 6′ 7″ N,  9′ 47″ O
Quellhöhe 1038 m ü. NHN
Mündung als Alte Elz bei Kehl-Kronenhof in den Rhein
48° 33′ 27″ N,  48′ 26″ O
Mündungshöhe 137 m ü. NHN
Höhenunterschied 901 m
Sohlgefälle 7,4 
Länge 121,1 km[LUBW 1] über Alte Elz
Einzugsgebiet 1539 km²[LUBW 2]
Abfluss am Pegel Riegel (Add.)[4]
AEo: 1102 km²
Lage: 12,3 km oberhalb der Mündung
NNQ (25.08.2003)
MNQ 1980*2009
MQ 1980*2009
Mq 1980*2009
MHQ 1980*2009
HHQ (22.12.1991)
925 l/s
3,35 m³/s
21,7 m³/s
19,7 l/(s km²)
179 m³/s
360 m³/s
Linke Nebenflüsse Wilde Gutach, Glotter/Lossele, Dreisam, Eichstetter Mühlbach
Rechte Nebenflüsse Biederbach, Brettenbach, Bleiche, Ettenbach, Kaputzinerbach
Mittelstädte Waldkirch, Emmendingen
Kleinstädte Elzach, Kenzingen
Gemeinden Winden im Elztal, Gutach im Breisgau, Teningen, Riegel am Kaiserstuhl
Thumb
Karte
Thumb
Blick südöstlich über das mittlere Elztal und Waldkirch auf Hörnleberg, Obereck und Kandel (rechts)

Blick südöstlich über das mittlere Elztal und Waldkirch auf Hörnleberg, Obereck und Kandel (rechts)

Schließen

Name

Für die Herkunft des Namens finden sich in der Literatur mehrere Erklärungen. Nach Berger (1999)[5] ist der Name der Elz vorgermanisch und leitet sich vom indogermanischen *el-/*ol- (= treiben, sich bewegen, fließen) bzw. vom Flussnamen Alantia ab. Diese Herleitung gilt auch für die beiden anderen Flüsse Elz, die der Mosel bzw. dem Neckar zufließen. Kleiber (1997:244)[6] dagegen schreibt, „der Name Elz ... ist auf keltisch alt- bzw. *Altia ‚die Hohe, d. h. die von der Höhe kommt‘ zurückzuführen“. Hugo Steger (1994) vermutet hingegen, dass der antike Name des römischen Riegel Helvetum gewesen sei und sich dieser Name auf den Fluss übertragen habe (*Elvtum > *Elvetu- > *Eltu-).[7]

Nach Berger (1999) sind die Namen Helzaha fluvium (763), Elzach (1234) und Elza (1335) urkundlich belegt.

Geographie

Zusammenfassung
Kontext

Verlauf

Die Elz entspringt nördlich von Furtwangen im Gebiet des Brend und des Rohrhardsbergs (zwischen dem Furtwänglehof und dem Kolmenhof) unweit der als hydrographische Donauquelle geltenden Breg-Quelle.

Im Oberlauf fließt die Elz in nördliche Richtung, zunächst durch ein Hochtal mit Wiesen, Mooren und von eiszeitlichen Gletschern geprägten Formen, dann, nach einer Steilstufe mit den kleinen Elzfällen, durch ein tief eingekerbtes, kaum besiedeltes Waldtal. In Oberprechtal knickt sie scharf in Richtung Südwesten ab. Hier beginnt das mittlere, eigentliche Elztal, das geradlinig nach Südwesten führt und dabei den 700 bis 900 Meter abfallenden Hochschwarzwald im Südosten von weit niedrigeren Teilen des Mittleren Schwarzwaldes trennt. Im nun dicht besiedelten Tal folgen auf die Stadt Elzach die Orte Winden und Gutach im Breisgau, wo der Elz die um knapp die Hälfte größere Wilde Gutach zuströmt. Unterhalb der Stadt Waldkirch tritt die Elz bei Denzlingen in die Freiburger Bucht der Oberrheinebene aus. Fortan fließt sie, Emmendingen und Teningen passierend, in nordwestliche Richtung. Ein Teil des Wassers der Elz wird ab dem Kollmarsreuter Wehr über einen Mühlbach durch Emmendingen geleitet, wo es mehrere Wasserkraftanlagen antreibt und das Stadtbild aufwertet. Bei Riegel am Kaiserstuhl treffen die Elz, die aus Freiburg im Breisgau kommende Dreisam und die Alte Dreisam aufeinander.

Bald danach gabelt sich die Elz wieder auf: Eine gewisse Wassermenge (bis 8,5 m³/s) fließt über die Alte Elz an Hecklingen vorbei durch Kenzingen und im weiteren Verlauf durch den Europapark Rust zur späteren Mündung in den Rhein. Darüber hinausgehende Wassermengen, im Mittel etwa 13,2 m³/s, werden weiter flussaufwärts über den unter Leitung von Johann Gottfried Tulla künstlich geschaffenen Leopoldskanal nordwestlich von Rheinhausen in den Rhein geleitet. Die Alte Elz mündete früher bei Schwanau in den Rhein. Heute wird sie über verschiedene Altrheinrinnen parallel zum Rhein bis an den südlichen Ortsrand von Kehl geleitet und erreicht so auf ihrem längsten Fließweg 121 Kilometer Länge; früher waren es gut 90 Kilometer.

Zuflüsse

In der Tabelle sind alle Zuflüsse aufgeführt, die länger als 5 Kilometer sind, ausgenommen flussbegleitende Mühlkanäle.[LUBW 1] Entsprechend der Fließgewässerkennziffer ist der Frischnaubach der oberste Zufluss, dieser mündet erst nach der Laufwende auf Gemarkung Prechtal in die Elz, der Ettenbach ist der unterste Zufluss und mündet kurz vor Kappel in sie. Alle aufgeführten Zuflüsse haben ihr Einzugsgebiet im Landkreis Emmendingen, außer dem Ettenbach, der im Ortenaukreis liegt.

Es gibt zwei Sonderfälle in der Tabelle: Die Alte Dreisam mündet zwar zusammen mit der Dreisam in die Elz, wird aber – vor dem Hintergrund des früher gemeinsamen Verlaufs – offiziell als Nebenfluss der Dreisam geführt und damit als Nebenfluss 2. Ordnung der Elz. Der Leopoldskanal ist als abzweigendes Gewässer mit aufgeführt, da er im Mittel etwa zwei Drittel der Wasserführung aufnimmt und damit der Alten Elz nur etwa ein Drittel verbleibt. Beide Sonderfälle sind mit dunklerem Grau hervorgehoben.

Weitere Informationen Stat. in m, GKZ ...
Zuflüsse der Elz
(Werte gelte für jeweiligen Mündungspunkt)
Stat.[Z 1]
in m
GKZ[Z 2] Name Seite MQ[Z 3]
in m³/s
Name
Elz[Z 4]
MQ
Elz[Z 5]
in m³/s
Länge[LUBW 3]
in km
EZG[LUBW 4]
in km²
Mündung
bei
Höhe[LUBW 5]
in m ü. NN;
Bemerkung
98.919 2338-12 Frischnaubach re. 00,26 Elz 01,58 05,7 011,6 Elzach-Eilet 477,8
95.744 2338-194 Yachbach li. 00,55 Elz 02,00 07,8 019,5 Elzach, Kläranlage 343,0
95.427 2338-2 Biederbach re. 00,72 Elz 02,55 10,4 031,6 Elzach, Ortsende 340,0
91.990 2338-32 Spitzenbach re. 00,23 Elz 03,52 06,4 010,9 Winden im Elztal-Niederwinden 317,0
87.335 2338-392 Siegelbach re. 00,28 Elz 03,97 06,5 013,5 Gutach im Breisgau-Stollen 289,0
86.929 2338-4 Wilde Gutach li. 04,40 Elz 04,25 25,2 128,9 Gutach im Breisgau 287,0
85.967 2338-512 Talbach li. Elz 09,03 06,2 009,1 Gutach im Breisgau 281,0 [LUBW 6]
83.477 2338-53126 Altersbach li. Gewerbekanal neben der Elz 06,6 006,7 Waldkirch 266,0 [LUBW 6][LUBW 7]
80.462 2338-532 Dettenbach li. 00,18 Elz 09,18 06,2 009,4 Waldkirch, Ortsende 247,0
77.985 2338-54 Lossele li. 01,26 Elz 09,43 20,1 049,8 Waldkirch-Buchholz 236,8 rechter und Hauptunterlauf der Glotter
70.420 2338-6 Brettenbach re. 01,29 Elz 10,69 24,2 071,2 Emmendingen 192,0
63.341 2338-8 Dreisam (ohne
Alte Dreisam)
li. 08,56 Elz 12,18 48,8 449,7 Riegel am Kaiserstuhl 178,1
63.318 2338-894 Alte Dreisam li. 02,30 Dreisam
(Elz)
23,04 38,2 197,2 Riegel am Kaiserstuhl 178,0
62.817 2338-9112 Wihlbach li. 00,06 Elz 23,04 05,0 004,9 Riegel am Kaiserstuhl 177,9
62.696 2337-920 Leopoldskanal nach li. 14,60 Elz 23,10 12,2 Riegel am Kaiserstuhl 177,8 Abzweigung zum Rhein
60.077 2338-912 Malterdinger Dorfbach re. 00,14 Alte Elz 07,64 06,6 015,8 Kenzingen-Hecklingen 177,5
58.120 2338-914 Dorfbach re. Elz 06,4 008,0 Kenzingen 175,2 rechter Mündungsarm fließt in die Kleine Elz
50.119 2338-92 Bleichbach re. 00,80 Alte Elz 07,89 18,4 060,8 Herbolzheim, Mühlehof 170,0
47.273 2338-932 Grundelbach re. 00,05 Alte Elz 08,71 05,6 006,8 Rust 165,0
42.231 2338-94 Ettenbach re. 00,66 Alte Elz 08,80 18,4 059,9 Kappel-Grafenhausen-Kappel 161,0
38.466 2338-954 Taubergießen li. Alte Elz 08,9 008,7 Kappel, Kläranlage 157,7 [LUBW 6] linke Ausleitung der Alten Elz bei Rust
38.038 2338-96 Kapuzinerbach re. 00,21 Alte Elz 09,46 14,3 024,4 Kappel, Kläranlage 157,3
36.831 2338-98 Durchgehender Altrheinzug li. Alte Elz 09,67 43,2 134,2 Schwanau-Wittenweier 156,6 rechter Altarmstrang des Rheins
24.316 2338-992 Ottenheimer Mühlbach re. Raukehle/Mühlbach 09,7 013,8 Schwanau-Ottenheim 150,0 rechte Ausleitung bei Schwanau-Wittenweier
Schließen
  1. Stationierung, die Entfernung von der Flussmündung aufwärts bis zu diesem Zufluss. Die Alte Dreisam ist entsprechend an der Dreisam stationiert.
  2. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer. Hinter dem bei allen gemeinsamen Präfix, nämlich der Fließgewässerkennziffer der Elz selbst, wurde zur besseren Lesbarkeit stets ein Trenner eingefügt.
  3. Mittlerer Abfluss des Zuflusses am Mündungspunkt; Angaben aus: Abfluss-BW - regionalisierte Abfluss-Kennwerte Baden-Württemberg der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
  4. Abschnittsname der Elz am Mündungspunkt
  5. Mittlerer natürlicher Abfluss der Elz am Mündungspunkt (Alte Elz: mittlerer gesteuerter Abfluss); Angaben aus: Abfluss-BW - regionalisierte Abfluss-Kennwerte Baden-Württemberg der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)

Fauna

Häufig vorkommende Fischarten der Elz sind:[8]

Thumb
Europäischer Aal

Einzelnachweise

Literatur

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.