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deutsche Kinderbuchautorin (* 1920; † 2015) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Elisabeth „Ellis“ Kaut (* 17. November 1920 in Stuttgart; † 24. September 2015 bei Fürstenfeldbruck) war eine deutsche Kinderbuchautorin, die durch die Erfindung des Pumuckl international sehr erfolgreich wurde. Darüber hinaus verfasste sie Novellen für Erwachsene und einige Bildbände.
Ellis Kaut kam durch den Umzug ihrer Eltern, eines Münchener Bank-Prokuristen und einer schwäbischen Bauerntochter, in ihrem zweiten Lebensjahr nach München.[1] Im Alter von 17 Jahren[2] wurde sie 1938 zum ersten offiziellen Münchner Kindl gekürt.[3] Nach der Schule absolvierte sie ein zweijähriges Schauspielstudium und bekam ein Engagement an das Residenztheater in Wiesbaden.[4]
Mit 19 Jahren heiratete sie am 21. November 1939 den Schriftsteller Kurt Preis und blieb in München;[5] die gemeinsame Tochter Ursula wurde im März 1945 geboren und war bis zu dessen Tod 2020 mit dem Maler Brian Bagnall verheiratet.[6] Nach ihrer Schauspielausbildung studierte Ellis Kaut bis 1944 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 1948 war sie freie Schriftstellerin und übernahm in den 1950er und 1960er Jahren Sprechrollen bei Hörspielen. Beim Bayerischen Rundfunk betreute sie Kindersendungen und schrieb dafür auch Manuskripte, unter anderem ab 1954 bis 1961 im zweiwöchentlichen Rhythmus die Geschichten vom Kater Musch.[7]
1962 erfand sie die Figur Pumuckl – als Hörspiel im Bayerischen Rundfunk gesendet –, für die sie hauptsächlich bekannt wurde. Daneben widmete sie sich jedoch stets auch der Malerei und der Fotografie. Im Gegensatz zu diesen Tätigkeiten sei das Schreiben für sie stets harte Arbeit gewesen, sagte sie 2010 in einem Interview.[8] Zu ihren literarischen Werken habe sie immer eine große Distanz gehabt. Mit ihrer Stiftung zur Förderung des Lesens und der Jugendliteratur regte sie zur Beschäftigung mit Büchern ihres Genres an.
Ellis Kaut war seit 1991 verwitwet und lebte im Alter im Münchner Stadtteil Obermenzing.[9] Sie starb nach langer Krankheit am 24. September 2015 im Alter von 94 Jahren in einem Pflegeheim nahe Fürstenfeldbruck.[10][3]
Die letzte Ruhestätte von Ellis Kaut befindet sich auf dem Waldfriedhof des Münchener Stadtteils Obermenzing (Grabfeld 24).[2]
Im Jahr 2018 wurde im Münchener Neubaugebiet Freiham die Ellis-Kaut-Straße nach ihr benannt.
Das Museum Fürstenfeldbruck zeigt in der Ausstellung Pumuckl und mehr – Ellis Kaut zum 102. alles rund um den Pumuckl, Kaut und weitere Künstler.[11]
Kaut ist die Autorin der Geschichten über den Kobold Pumuckl,[12] der bei Schreinermeister Eder allerlei Spuk in dessen Werkstatt treibt. Zunächst 1962 als Hörspiel vom Bayerischen Rundfunk gesendet, fanden die Pumuckl-Geschichten bei Kindern auch als Buch, Schallplatte/Kassette, CD oder DVD und als Fernsehserie Anklang. Insgesamt entstanden rund 100 Geschichten, in denen Pumuckl für Aufregung und Verwicklungen zuständig ist. Die 52-teilige Fernsehserie sowie die Hörspielreihe mit Alfred Pongratz und später Gustl Bayrhammer als Meister Eder und Hans Clarin, der Pumuckl seine Stimme lieh und 2002 selbst den Erben und Cousin des Meister Eder spielte, sorgten für bundesweite Bekanntheit der Figur. Wie Kaut in der Sendung Montagsmaler vom 22. November 1983 selbst erklärte, war „Pumuckl“ der ihr von ihrem Mann gegebene Spitzname.
Im oberbayerischen Ohlstadt entstand ein Pumuckl-Museum[13], ebenso in der niedersächsischen Gemeinde Hagen im Bremischen (Pumuckl-Museum in Uthlede).[14]
Neben dem Pumuckl sind auch die Geschichten vom Kater Musch sowie die Fehlerteufelgeschichten einem breiteren Publikum bekannt. 1973 entstand das Hörspiel Racket Billy und der rote Sand. Zudem stammt von ihr das Kinderbuch Schlupp vom grünen Stern, das 1974 im Südwest-Verlag erschien und 1986 vom Marionettentheater Augsburger Puppenkiste verfilmt wurde. Außerdem veröffentlichte sie Bildbände mit selbst erstellten Fotografien, beispielsweise München zu jeder Jahreszeit (1990) und Gleich hinter München – das Land Ludwig Thomas (1993). 2009 veröffentlichte sie ihre Autobiografie Nur ich sag ich zu mir.[12] Im hohen Alter war Kaut hauptsächlich als Bildhauerin, Malerin und Fotografin aktiv.[15]
In München wurde 2017 die Ellis-Kaut-Straße benannt.[22]
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