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britischer Schriftsetzer, Autor und Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ellic Paul Howe, ursprünglich Ellic Winston Paul Fourman,[1] (geboren am 20. September 1910 in London; gestorben am 28. September 1991 ebenda) war ein britischer Schriftsetzer, Autor und Historiker.
Ellics Mutter war Tochter eines russisch-jüdischen Einwanderers, der in London eine Zigarettenfabrikation („De Reszke“) aufgebaut hatte. Bei einer Reise nach Odessa lernte sie den Anwalt Maximilian Fourman kennen, heiratete ihn und kehrte mit ihm nach London zurück. Dort wurde Ellic geboren, seine Mutter Ella starb bei der Geburt. Der Vater kehrte nach Odessa zurück und ließ das Kind beim Großvater. Dieser übergab ihn der Obhut seiner Tochter Anna und deren Ehemann Garfield Howe, die Ellic adoptierten. In Bradford besuchte er die Public School. 1925 starb sein Großvater, und durch das Erbe war er nun finanziell unabhängig. Er reiste durch Deutschland, Frankreich und Italien und lernte Sprachen. Ab 1929 studierte er zwei Jahre Geschichte und Staatswirtschaft als Undergraduate des Hertford College der Universität Oxford.[2] Die folgenden Jahre verbrachte er in Berlin, Paris, Rom und Wien.[3]
Zurück in London entwickelte er ein Faible für Typografie und absolvierte ab 1934 bei James Shand eine Schriftsetzer-Lehre in Hertford. 1935 lernte er Stanley Morison kennen und wurde dessen Schüler. Nach Abschluss der Lehrzeit arbeitete Howe auf Provisionsbasis weiter für Shand, veröffentlichte erste Essays in dessen Zeitschrift Typography[4] und erforschte die Geschichte des Buchdrucks und der Typografie.[5] 1943 erschien mit „The Trade“ seine erste größere Studie zur Geschichte des Buchdrucks.
1938, auf dem Höhepunkt der Münchener Krise, meldete sich Howe freiwillig zum Dienst bei einer Fliegerabwehreinheit der britischen Territorialarmee. Im Februar 1940 wurde er zum Warrant Officer Class II befördert und leitete als Sergeant Major beim Stab des Fliegerabwehr-Oberkommandos in Stanmore eine geheime Registratur.[3] Ab November 1941 arbeitete er unter Sefton Delmer als „Meisterfälscher“ für die Political Warfare Executive.[6] Für den Einsatz von Agenten und zum Zweck der psychologischen Kriegsführung fälschte er Dokumente wie Wehrmachtsbefehle, deutsche Ausweise, Briefmarken und Lebensmittelkarten sowie propagandistisches Material. Von November 1941 bis Mai 1945 bearbeitete Howes Abteilung fast 1.500 Druckaufträge.[1]
Nach dem Krieg nahm Howe seine buchhistorischen Forschungen wieder auf und veröffentlichte mit „The London Compositor“ (1946) sein bedeutendstes Werk zur Geschichte des Druckwesen sowie bibliografische Studien zu Londoner Schriftsetzern und Buchbindern. Mit seiner zweiten Frau Elsa (geborene Antweiler) brachte er 1954 auch ein „Pekingese Scrapbook“ heraus.[7]
In den 1960er Jahren behandelte er in „Urania's Children“ (1967) die Geschichte der neuzeitlichen Astrologie, ihre theosophisch inspirierte Renaissance und ihre Rolle im Dritten Reich. In den 1970er Jahren folgten Untersuchungen zur Freimaurerei, insbesondere zum Golden Dawn, und – in Zusammenarbeit mit Helmut Möller – zu Theodor Reuß und dem Ordo Templi Orientis. In „The Black Game“ (1982) schilderte er die Geschichte der „Schwarzen Propaganda“ der Political Warfare Executive und die Arbeit seiner Abteilung im Zweiten Weltkrieg.
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