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deutsche Photographin, Malerin und Filmkünstlerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Elfriede Stegemeyer (* 3. November 1908 in Charlottenburg; † 14. November 1988 in Nußdorf am Inn) war eine deutsche Photographin, Malerin und Filmkünstlerin. Bei einem Bombenangriff auf Berlin 1943 wurde ein Großteil ihres Werks zerstört. Nach Kriegsende widmete sie sich unter dem Pseudonym elde steeg verstärkt der Malerei und der Zeichnung und experimentierte mit surrealistischen und konstruktivistischen Ausdrucksweisen. 1974 zog sie nach Innsbruck und arbeitete dort bis zu ihrem Tod.
Elfriede Stegemeyer wurde als Tochter des Marine-Ingenieurs Wilhelm Stegemeyer in Berlin geboren. Ihre Mutter war die ältere Schwester des Bremer Kaufmanns und Inhabers der Kaffee Hag, Ludwig Roselius. 1913 erfolgte ihr Umzug nach Bremen. Nach dem Abitur begann sie ein Lehramtsstudium der Kunstgeschichte und Geographie in München. Dann besuchte sie die private Zeichenschule von August Wilhelm Dressler in Berlin.[1] Sie studierte an der Staatlichen Kunstschule Berlin u. a. bei Curt Lahs und Heinrich Kamps.[2]
In Berlin lernte sie den Kommilitonen Otto Coenen kennen, mit dem sie ab 1931 ein gemeinsames Atelier betrieb. Über ihn lernte sie den Kreis der Kölner Progressive um Franz Wilhelm Seiwert und Heinrich Hoerle kennen, die ihre Vorstellungen von politischer Kunst in der Zeitschrift „a bis z“ diskutierten. 1932 folgt sie Coenen nach Köln, wo sie sich, zusammen mit Raoul Ubac in Photographie weiter bildete. Zusammen mit Coenen und Ubac engagiert sie sich in der Gruppe „Rote Kämpfer“ um Heinrich Pakullis.[1]
1935 reiste sie mit Coenen nach Paris, wo sie Otto Freundlich, Jankel Adler und Raoul Hausmann kennen lernte. Sie besuchte Hausmann auf Ibiza, wo beide die Insellandschaft fotografierten. Es kam zu einer engen Beziehung, aber nach wenigen Monaten trennten sich die beiden. Auch die Beziehung zu Coenen endete in dem Jahr. In den folgenden Jahren unternahm Stegemeyer Reisen nach Ostpreußen, Litauen, Rumänien und Jugoslawien. 1939 war sie zurück in Berlin und verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit Illustrationsarbeiten. 1941 wurde sie von der Gestapo verhaftet, aber schließlich freigelassen. 1943 wurde ihre Wohnung bei einem Bombenangriff zerstört, wobei sie den größten Teil ihres bis dahin geschaffenen Werkes verlor.[1]
1945 begann Stegemeyer unter dem Namen „Elde Steeg“ zu arbeiten. In den folgenden Jahren experimentierte sie mit verschiedenen Techniken und Themen. Sie zeichnete, malte, schuf Hinterglasbilder. Sie schloss sich dem Künstlerkreis der Galerie Gerd Rosen an. Bis 1950 arbeitete sie an der „ABC-Zeitung“ und an der „Schulpost“ mit, die vom Verlag Volk und Wissen herausgegeben wurden. 1951 gab es die erste Ausstellung ihrer Hinterglasbilder, von denen die sich meisten heute im Schlossmuseum Murnau befinden.[1]
In den 60er Jahren verließ Stegemeyer Berlin und zog nach München. Um 1956/57 entstanden abstrahierende Bilder, dann abstrakte mit Titeln wie „Zellstrukturen“, angeregt durch die Bekanntschaft mit dem in München tätigen Histologen und Kunstsammler Walter Schmidt. Eine eigene Werkreihe bilden die „Spiegelbilder“, hergestellt mit ausgeschnittenen Fotografien, die um ein oder zwei Achsen gespiegelt montiert wurden.
1974 heiratete Stegemeyer Schmidt, der in zwischen an der Universität Innsbruck lehrte und forschte, und zog dorthin. Sie konnte sich nun ganz ihrer künstlerischen Tätigkeit widmen und schuf neben ornamentalen Ölbildern u. a. gerahmte Fadenstrukturen hinter Glas – „Raumbilder“. Der Kunsthistoriker Uli Bohnen besuchte sie 1976 in Innsbruck und befragte sie für seinen Beitrag zu Coenen und den Kölner Progressiven für das ihr gewidmete Buch „Fotografien“.[1]
Stegemeyer und eine kunstinteressiert Gruppe in Innsbruck gründeten einen Förderkreis für moderner Kunst am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Der Förderkreis beendete seine Tätigkeit, als das Museum selbst in dieser Richtung tätig wurde.
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