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Gattung der Familie Berberitzengewächse (Berberidaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Elfenblumen (Epimedium), auch Sockenblumen genannt,[1][2] sind eine Pflanzengattung, die zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) gehört. Die 50[3] bis 60[4] Arten und einige Naturhybriden sind in der Alten Welt verbreitet.[3] Viele Sorten werden in gemäßigten Gebieten als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.
Elfenblumen | ||||||||||||
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Großblütige Sockenblume (Epimedium grandiflorum var. thunbergianum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Epimedium | ||||||||||||
L. |
Epimedium-Arten wachsen als sommergrüne oder immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Als Überdauerungsorgane werden kurze oder horizontal kriechende, gedrungene, sympodiale Rhizome gebildet. Die einzeln oder rasenförmig stehenden Stängel sind kahl und besitzen an ihrer Basis Schuppen.[3]
Die grundständigen oder am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele der Grundblätter sind länger als die der Stängelblätter. Die Blattstiele und Stiele der Fiederblätter sind weißlich bis hellgrün.[5] Die Blattspreite ist je nach Art einfach oder gefiedert. Die eiförmigen, eiförmig-lanzettlichen oder fast kreisförmigen Fiederblätter oder einfachen Blattspreiten sind an ihrer Basis herzförmig, an ihrer Spitze spitz oder zugespitzt und besitzen einen gesägten oder stachelspitzigen Blattrand. Die seitlichen Fiederblätter sind asymmetrisch, wobei die äußeren unteren Fiederblätter länger als die inneren sind.[3]
Die Blütezeit liegt im Frühsommer. Die Blütenstandsschäfte sind unbeblättert oder sie besitzen ein bis vier gegenständige oder selten wechselständige Blätter. Die Blütenstandsachsen sind kahl oder verkahlend. In endständigen, einfachen oder zusammengesetzten, traubigen oder rispigen Blütenständen stehen einige bis viele Blüten zusammen.[3]
Die zierlichen, zwittrigen Blüten sind vierzählig und zygomorph. Es sind insgesamt zwölf Blütenhüllblätter vorhanden, von denen die vier äußeren (Sepalen) kelchblattartig und die acht (vier Sepalen und vier Kronblätter) inneren kronblattartig sind. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von gelb bis weiß oder bis zu rosafarben. Die kronblattartigen, inneren Blütenhüllblätter sind flach, sackartig oder nach außen zu einem Nektarbeutel oder Sporn verlängert. Der Sporn kann kürzer oder länger als die kelchblattartigen, äußeren Blütenhüllblätter sein. Es ist nur der innere Kreis mit vier Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind kahl. Die Staubbeutel öffnen sich mit zwei länglichen Klappen, die sich nach oben einrollen. Die glatten Pollenkörner sind elliptisch mit drei Längsfurchen. Es ist scheinbar nur ein Fruchtblatt vorhanden. Der oberständige Fruchtknoten enthält 6 bis 15 Samenanlagen in parietaler Plazentation. Der schlanke Griffel endet in einer nur wenig geweiteten Narbe.[3]
Die trockenen Balgfrüchte öffnen sich klappig und enthalten meist einige Samen. Die Samen besitzen ein auffälliges, fleischiges Elaiosom.[3]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[3]
Die Epimedium-Arten wachsen in der Natur meist im Wald[4]. Sie sind gut schattenverträglich und gedeihen auf frischen bis mäßig feuchten, humusreichen Böden, auch unter größeren Gehölzen, soweit diese nicht zu stark den Oberboden durchwurzeln, und sind deshalb als Zierpflanze auch in Gärten mit Beschattung geeignet.[6]
Die Gattung Epimedium wurde 1753 durch L. in Species Plantarum, Tomus I, S. 117[7] aufgestellt. Die Typusart ist Epimedium alpinum L. Synonyme für Epimedium L. sind: Aceranthus C. Morren & Decne., Vindicta Raf.[8]
Die Gattung Epimedium gehört zum Subtribus Epimediinae aus der Tribus Berberideae in der Unterfamilie Berberidoideae innerhalb der Familie Berberidaceae. Sie wurde früher in eine Familie Podophyllaceae gestellt.[9]
Die Gattung Epimedium wird in zwei Untergattungen, vier Sektionen und vier Serien gegliedert.[4]
Die Gattung Epimedium sind in der Alten Welt auf der Nordhalbkugel weitverbreitet. Es gibt zwei Hauptverbreitungsgebiete: zum einen das gemäßigte Asien und zum andern das Gebiet vom Mittelmeerraum bis zum Schwarzmeerraum. Im südöstlichen China liegt die größte Artenvielfalt vor. Keine der Epimedium-Arten besitzt ein weites Verbreitungsgebiet.[4]
Es gibt 50[3] bis 60[4] Epimedium-Arten:
Wo sich Verbreitungsgebiete einzelner Arten überschneiden, bilden sich Naturhybriden:
Einige Epimedium-Arten, beispielsweise Epimedium acuminatum, Epimedium alpinum, Epimedium davidii, Epimedium diphyllum, Epimedium grandiflorum, Epimedium perralderianum, Epimedium pinnatum sowie einige Naturhybriden, werden in den gemäßigten Gebieten als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Sie eignen sich als Bodendecker für schattige Standorte. Sie gedeihen am besten auf durchlässigen Böden.[1] Dazu wurden gezielt Sorten mit attraktiven Blüten und einer besseren Winterhärte gezüchtet.[12] Im Jahr 2014 waren die Zuchtformen Staude des Jahres.[13]
Es gibt auch Hybriden aus gärtnerischen Kreuzungen (Auswahl):[1]
Die jungen vegetativen Pflanzenteile von Epimedium grandiflorum und Epimedium sagittatum werden gegart gegessen; erst eingeweicht (wohl damit die Bitterstoffe reduziert werden) und dann gekocht. Vor Selbstmedikation wird gewarnt.[14]
Aufgrund des Inhaltsstoffes Icariin werden einige Epimedium-Arten in der Volksmedizin verwendet. Die medizinischen Wirkungen von Icariin wurden von mehreren Arbeitsgruppen untersucht. Versuche mit Icariin an Ratten zeigen, dass es neurotrophische Effekte verursacht und einen Einfluss auf die Erektion des Rattenpenis besitzt. Diese Versuche führen dazu, diese Stimulanzwirkung auch beim Menschen zu vermuten. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, Epimedium-Arten für den Menschen als stimulierendes Mittel einzusetzen, denn es gibt noch keine Gefahrenabschätzung. Auch wird ausdrücklich davor gewarnt, Getränke oder Nahrungsmittel mit Epimedium-Auszügen während der Schwangerschaft und der Stillzeit zu verwenden.[14][15][16]
Einige Epimedium-Arten werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, besonders bei Rheumatismus sowie Bluthochdruck bei Frauen in der Menopause.[15] Rowdy Lamb Herb, Xianlinpi, Barrenwort, Bishop's Hat, Fairy Wings, Horny Goat Weed, Yangheye oder Yin Yang Huo sind Trivialnamen.[17] Epimedium sagittatum ist eine von fünf Epimedium-Arten, die in der Chinese Pharmacopoeia gelistet sind. Epimedium grandiflorum, Epimedium koreanum und Epimedium sagittatum wurden auf die medizinischen Wirkungen untersucht, mit dem Ergebnis, das medizinische Sicherheit derzeit nicht gegeben ist.[14]
Es sind schützende Wirkungen auf Knochen, Gehirn und das Kreislaufsystem sowie eine Stärkung der Immunabwehr belegt.[18]
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