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Stadt in Marokko Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
El Jadida (arabisch الجديدة, DMG al-Ǧadīda, dialektal: ž-Ždīda; marokkanisches Tamazight ⴰⵍ-ⵊⴰⴷⵉⴷⴰ), mit früheren Namen Mazighen (arabisch مازيغن, berberisch ⵎⴰⵣⵉⴳⴻⵏ), al-Breyja (arabisch البريجة), Mazagan (مازاگان, berberisch ⵎⴰⵣⴰⴳⴰⵏ, französisch Mazagan, portugiesisch Mazagão), und al-Mahdouma (arabisch المهدومة), ist eine marokkanische Hafenstadt mit ca. 195.000 Einwohnern am Atlantik und Verwaltungssitz der Provinz El Jadida. Die portugiesische Altstadt (Cité Portugaise) wurde im Jahr 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben.[2]
El Jadida الجديدة ⴰⵍ-ⵊⴰⴷⵉⴷⴰ | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Marokko | |||
Region: | Casablanca-Settat | |||
Provinz: | Provinz El Jadida | |||
Koordinaten | 33° 15′ N, 8° 30′ W | |||
Einwohner: | 194.934 (2014[1]) | |||
Höhe: | 5 m | |||
Blick auf die Cité Portugaise |
El Jadida liegt in der historischen Region der Doukkala an einer windgeschützten Bucht am Atlantik. Die Entfernung nach Casablanca, der größten Stadt Marokkos, beträgt gut 100 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung; die südwestlich gelegene Hafenstadt Safi ist etwa 140 km entfernt. Das vom Atlantik beeinflusste Seeklima ist gemäßigt bis warm und bereits deutlich regenärmer als in Rabat.
Jahr | 1994 | 2004 | 2014 |
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Einwohner | 119.083 | 144.440 | 194.934 |
Der überwiegende Teil der Einwohner ist berberischer Abstammung und nach der Unabhängigkeit Marokkos aus den umliegenden Bergregionen zugewandert. Man spricht jedoch zumeist Marokkanisches Arabisch.
El Jadida mit seinem rund 15 km südwestlich gelegenen Hafen Jorf Lasfar ist ein wichtiges Handelszentrum der Region. In Jorf Lasfar befindet sich das Emaphos-Phosphorsäurewerk (33° 6′ 41,3″ N, 8° 36′ 21,4″ W ). Bedeutend sind auch Fischerei, Düngemittelherstellung und der Phosphatexport. Einheimische schätzen El Jadida als Badeort. Die Cité Portugaise lockt ausländische Besucher an.
Ob die Geschichte des Ortes auf die in römischen Schriften erwähnte phönizisch-karthagische Ansiedlung Rusibis zurückgeführt werden kann, ist unklar – entsprechende archäologische Funde wurden bislang nicht gemacht. Die in der Region ansässigen Berberstämme nannten den Ort Mazighen (مــازيغن in arabischer Schrift), woraus sich der in Europa benutze Name Mazagan (bzw. portugiesisch Mazagão) ableitet. Im 12. Jahrhundert wurden die Berberstämme vom Almohaden-Sultan Abd al-Mu'min vertrieben; stattdessen wurden ihm treu ergebene arabische Stammesgruppen dort angesiedelt – aus dieser Zeit stammt der heutige arabische Name der Stadt: El Jadida (‚die Neue‘).
Zur Sicherung der Wasser- und Proviantversorgung ihrer Schiffe auf dem Seeweg nach Indien gründeten die Portugiesen hier bereits Ende des 15. Jahrhunderts einen Stützpunkt, der ab 1514 unter dem Namen Mazagão zur Hafenfestung ausgebaut wurde. In den Jahren 1541–1548 erhielt das kleine Fort unter Leitung der Architekten João Ribeiro, Juan Castillo und Benedetto da Ravenna eine völlig neue Gestalt.
Im Jahr 1769 wurde die Stadt nach wiederholten und zunächst erfolgreich abgewehrten Angriffen von Berberstämmen und Truppen marokkanischer Sultane aufgegeben und verfiel. Viele Portugiesen wanderten nach Brasilien aus und gründeten dort die Siedlung Nova Mazagão (heute: Mazagão im Bundesstaat Amapá).[3]
1821 wurden aus Azemmour vertriebene Juden in den Mauern der Stadt angesiedelt. Viele arme Juden verehrten jüdische Heilige (verstorbene Zaddikim) und baten bei ihnen um Führsprache für „höchst wundersame Heilungen“, wie ein Bericht des aus Frankreich entsannten Lehrers Josué Cohen[4] an die Alliance Israélite Universelle am 15. September 1918 kritisch vermerkte. Während des französischen Protektorats (1912–1956) erhielt die Stadt den Namen Mazagan. Nach der Unabhängigkeit Marokkos wurde die Stadt wieder in El Jadida rückbenannt.
Ältere Städte an der Atlantikküste Marokkos mit zeitweiligem portugiesischen bzw. spanischen Geschichtshintergrund sind: Tanger, Asilah, Larache, Casablanca, Safi, Essaouira, Agadir und Sidi Ifni; daneben auch Ceuta und Melilla an der Mittelmeerküste.
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