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Schiffstyp Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Einzelschiff (englisch: unique ship, bzw. unique vessel oder one-off ship) ist generell ein einzelnes gebautes Schiff ohne Schwesterschiffe für zivilen oder militärischen Einsatz, das unter Umständen auch das einzige gebaute einer Schiffsklasse sein kann. Auch andere Wasserfahrzeuge, die keine Schiffe in Standardbauweise sind, wie etwa Katamarane, Trimarane, Tragflächenboote, SWATHs oder U-Boote bzw. U-Kreuzer gelten, wenn als Einzelexemplar gebaut, ebenfalls als Einzelschiff.
Ein Einzelschiff ist gewöhnlich ein einzeln gebautes Schiff, nach dessen Bau keine weiteren Schwesterschiffe gleichen Typs bzw. Ausführung nachfolgen. Für den Fall, dass das einzelne Schiff auch das einzige der Klasse ist, dann ist es damit sowohl Typschiff (auch Klassenschiff oder Leitschiff genannt) als auch Serienschiff zugleich. Allerdings begründeten Einzelschiffe nur in wenigen Fällen eine Schiffsklasse, die nach diesen benannt wurde, sodass es eine Reihe von „unklassifizierten“ Einzelschiffen gab und noch immer gibt. Außerdem gehörten Einzelschiffe nur in ganz wenigen Ausnahmefällen einer nicht nach ihrem eigenen Namen benannten Klasse an, so beispielsweise der große britische Schlachtkreuzer Hood von 1920, der am Ende als einziges Schiff der Admiral-Klasse fertiggebaut wurde. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass diverse Einzelschiffe nicht selten besonders innovative Merkmale besaßen oder gar völlig neue Schiffstyp-Gattungen begründeten.
In der zivilen Schifffahrt waren die großen Passagierschiffe oftmals Einzelschiffe. Einige einzelne Handelsschiffe und Frachtschiffe (inklusive Stückgutschiffe) gab es ebenfalls, meistens wurden diese jedoch zunehmend eher in Serie gebaut, um die Baukosten zu senken und blieben daher mit Ausnahme der großen Tanker, Massengutfrachter (Bulkcarrier) oder Containerschiffe eher selten. Allerdings gab es auch noch einige zivile Einzelschiffe, die oftmals für spezielle Einsatzzwecke gebaut wurden. Diese waren zumeist Arbeitsschiffe, die nicht dem Transport dienten, wie zum Beispiel Eisbrecher, Feuerschiffe, Lotsenboote, Feuerlöschboote, Tender, Versorgungsschiffe, Schubschiffe, Kranschiffe, Wasserbaufahrzeuge/Baggerschiffe, Bohrschiffe, Vermessungsschiffe, Peilschiffe, Wetterschiffe, Flugsicherungsschiffe, Bergungsschiffe, Werkstattschiffe und Kraftwerksschiffe. Dazu kamen noch Fabrikschiffe, Dockschiffe, Kabelleger, Halbtaucherschiffe und andere spezialisierte Typen. Ebenso wurde auch eine Reihe von Schleppern, Forschungsschiffen und Mehrzweckschiffen als Einzelschiffe gebaut. Auch von der Standardbauform abweichende Schiffstypen wurden bzw. werden als Einzelschiffe gebaut, so etwa vor allem früher Tragflächenboote und neuerdings auch SWATH-Doppelrumpfschiffe. Besonders erwähnenswert als Einzelschiffe für die zivile Hochseeschifffahrt sind die beiden Nuklearschiffe Savannah aus den USA 1962 sowie Otto Hahn aus dem damaligen Westdeutschland 1969 (auch Forschungsschiff), welche als besondere Innovation als erste Handelsschiffe über einen Kernenergie-Antrieb verfügten, der sich jedoch bei Schiffen der Handelsmarine letztlich nicht durchsetzen konnte.
Im militärischen Bereich kam der Bau von Einzelschiffen wesentlich häufiger vor, weshalb die meisten in der Geschichte daher Kriegsschiffe waren. Die Gründe hierfür waren vielfältig, meistens spielten wirtschaftliche Gründe eine Rolle, wenn mangelnde Finanzmittel oder geänderte politische bzw. strategische Rahmenbedingungen den Bau einer kompletten Klasse nicht mehr zuließen oder nicht mehr sinnvoll machten. Ein gutes Beispiel hierfür war die Vanguard von 1946, das letzte fertiggestellte britische Schlachtschiff und zugleich Einzelschiff der Vanguard-Klasse. Zuweilen wurde aus verschiedenen Gründen auch der ursprünglich vorgesehene Bau sämtlicher Schwesterschiffe gestrichen, so dass am Ende nur ein einziges Schiff der Klasse gebaut wurde. Beispiele hierfür sind der in Italien gebaute sowjetische Flottillenführer (Großzerstörer) Taschkent von 1939 der gleichnamigen Taschkent-Klasse und der bereits erwähnte britische Schlachtkreuzer Hood von 1920 der Admiral-Klasse. Ein weitaus häufigerer Anlass zum Bau eines einzelnen Kriegsschiffes war dessen experimentellen Charakter, um damit einen neuen Schiffstyp zu erproben bzw. bei Erfolg in der Marine einzuführen. Ein berühmter Fall war das erste entworfene Panzerschiff der Welt überhaupt, die Monitor der Unionsstaaten aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg von 1862, ein damals völlig neuer Kriegsschifftyp, der zusammen mit der kurz zuvor fertiggestellten und eingesetzten Virginia der Konföderierten Staaten aufgrund ihrer Panzerung den Seekrieg weg von den hölzernen Segelschiffen revolutionieren sollte. Der Bau eines Einzelschiffs war besonders bei kleineren Marinen aber auch oft eine günstige Lösung, um veraltete oder verloren gegangene Kampfschiffe zu ersetzen. So wurde zum Beispiel in den Niederlanden im Jahre 1936 der Leichte Kreuzer De Ruyter der gleichnamigen De-Ruyter-Klasse als damals größte Einheit der Koninklijke Marine und neues Flotten-Flaggschiff in Dienst gestellt. Auffallend ist jedoch die hohe Zahl an Flugzeugträgern unter den Einzelschiffen, weit mehr als beispielsweise bei Kreuzern, was angesichts der Größe und den damit verbundenen enormen Baukosten auch nicht verwundert. Ein weiteres bahnbrechendes Einzelschiff war der erste US-amerikanische atomgetriebene Flugzeugträger Enterprise von 1961, der eine lange Reihe von nuklear bzw. konventionell angetriebenen Flugzeugträgern und anderen Schiffen vorausging. Dieses war eines der bekanntesten Schiffe seiner Art und von Anbeginn als atomgetriebener Flugzeugträger entworfen worden. Bei diesem Schiffstyp kam es dabei jedoch auch zu Sonderfällen, in denen eigentlich nicht als Flugzeugträger konzipierte bzw. noch nicht vollendete Schiffe als Flugzeugträger fertiggestellt wurden. Das berühmteste Beispiel hierfür war die japanische Shinano von 1944, die aus dem noch im Bau befindlichen dritten Superschlachtschiff gleichen Namens der Yamato-Klasse entstand. Einige weitere einzelne Flugzeugträger wurden aus Passagier- bzw. Handelsschiffen nachträglich umgebaut, wie die italienische Aquila von 1943, die ab 1941 aus dem großen Passagierdampfer Roma entstanden war, jedoch aufgrund der politischen Ereignisse in ersterem Jahr am Ende nicht mehr abgeliefert werden konnte. Eines der letzten gebauten Schiffe dieses Typs ist auch ein Einzelschiff, die französische Charles de Gaulle von 2001, die ebenfalls über Kernenergieantrieb verfügt. Als aktuell letzter konventionell angetriebener einzelner Flugzeugträger wurde 2009 die italienische Cavour in Dienst gestellt. Eine weitere Besonderheit stellen Flugzeugmutterschiffe dar, die fast immer Einzelschiffe waren. Diese entstanden in den allermeisten Fällen aus dem Umbau von Handelsschiffen oder seltener dem von veralteten Kriegsschiffen. Auch das deutsche Katapultschiff Ostmark war ein Einzelschiff.
Daneben wurden für die militärische Schifffahrt in der Geschichte mehrere U-Boote und U-Kreuzer als Einzelschiffe gebaut, insbesondere dann, wenn es sich hierbei um Versuchsmuster handelte, die zur Erprobung neuer Technologien diente. Darunter finden sich so bekannte Namen wie das große italienische Hochsee-U-Boot Ettore Fieramosca von 1930 (im Grunde schon ein U-Kreuzer), das kleinere finnische U-Boot Vesikko von 1933 (war der Prototyp der späteren ersten Baureihen der deutschen U-Boote aus dem Zweiten Weltkrieg), der große italienische Hochsee-U-Minenleger Pietro Micca von 1935, das US-amerikanische Atom-U-Boot USS Nautilus von 1954 sowie der französische U-Kreuzer Surcouf von 1934, der zugleich das größte je gebaute Unterwasserfahrzeug der Welt war.
Mehrzweckschiffe (Küstenwachschiff, Tonnenleger, Schlepper, Löschboot, Eisbrecher)
Galeere
Dampfbetriebene Schwimmende Batterie
Dampfgetriebene Panzerlinienschiffe
Flottillenführer (Großzerstörer)
Flugzeugmutterschiffe/Seeflugzeugträger
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