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Einwohnerentwicklung von Leipzig

Entwicklung der Einwohnerzahl von Leipzig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Einwohnerentwicklung von Leipzig
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Leipzig tabellarisch wieder.

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Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Leipzig. Oben ab 1065 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung Leipzigs nur langsam und ging durch zahlreiche Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben 1639 bei einer Pestepidemie 4.229 Menschen. Im Jahr 1800 hatte die Stadt 32.000 Einwohner, bis durch die industrielle Revolution ein starkes Bevölkerungswachstum einsetzte. Mit der Hochindustrialisierung in Deutschland wurde Leipzig im Jahre 1870 zur Großstadt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Wachstum durch Eingemeindungen verstärkt und die Stadt hatte 1895 rund 400.000 Einwohner. Einen weiteren bedeutenden Zuwachs erhielt die Stadt, als Anfang 1910 die früheren Umlandortschaften Möckern, Probstheida, Stünz, Stötteritz, Dölitz und Dösen eingemeindet wurden. Leipzig wuchs damit auf eine Einwohnerzahl von 580.000 Personen, was höher war als die der damaligen Landeshauptstadt Dresden.[1] Am 1. Dezember 1910, dem Stichtag der Volkszählung im Deutschen Reich, waren es fast 590.000 Leipziger. Nach weiteren Eingemeindungen erreichte die Bevölkerungszahl 1930, in der Zeit der Weimarer Republik, mit 718.200 ihren historischen Höchststand.

Im „Großdeutschen Reich“ stand Leipzig im Mai 1939 mit 707.365 Einwohnern auf Rang 6 der Liste der größten deutschen Städte, wobei Wien mit berücksichtigt ist. Im Zweiten Weltkrieg sank die Einwohnerzahl um fast 18 Prozent (125.000 Personen) im Wesentlichen durch Flucht und Evakuierungen wie der „erweiterten Kinderlandverschickung“, bei der Schulkinder sowie Mütter mit Kleinkindern aus vom Luftkrieg bedrohten Städten längerfristig in weniger gefährdeten Gebieten untergebracht wurden.

Bei den Luftangriffen auf Leipzig sind etwa 6.000 Menschen ums Leben gekommen, davon allein 1.800 bei dem schwersten Angriff am 4. Dezember 1943. Zwischen 1942 und 1945 wurden aus der Stadt etwa 2.000 jüdische Menschen deportiert, von denen rund 1.800 ermordet wurden.[2] Die Einwohnerzahl fiel bis Dezember 1945 auf 582.000, stieg bis 1950 wieder auf 617.000, um dann bis zur Wende in der DDR wieder auf 530.000 zurückzugehen. Zwischen 1990 und 1998 verringerte sich die Bevölkerungszahl infolge starker Suburbanisierung (Stadtflucht), überregionaler Abwanderung und des Geburteneinbruchs um etwa 18 Prozent auf 437.000 Personen. Ende 1992 lag die Bevölkerungszahl Leipzigs zum ersten Mal seit Beginn des Jahrhunderts wieder unter 500.000.

Im Jahr 2005 lebten in Leipzig wieder über 500.000 Menschen. Das ist ein Anstieg von 63.000 Einwohnern gegenüber 1998. Zum Teil ist dieser Zuwachs auf Eingemeindungen umliegender Kommunen in den Jahren 1999 und 2000 zurückzuführen. Die Ortsteile Burghausen und Rückmarsdorf gehörten zu den letzten Eingemeindungen der Stadt Leipzig.[3] Bereinigt um Eingemeindungen verlor Leipzig in den Jahren 1990 bis 2012 rund 4,6 % seiner Einwohner, gewann jedoch mit Eingemeindungen 4,0 % hinzu, bei einer Verdoppelung der Stadtfläche.[4] Seit einigen Jahren profitiert die Kernstadt jedoch auch von deutlichen Wanderungsgewinnen. Am 31. Dezember 2011 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Leipzig nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 510.043[5] (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Während Leipzig auf der Liste der größten deutschen Städte 1946 mit knapp 608.000 Einwohnern noch den vierten Platz hinter München belegte, fiel die Stadt im Jahr 2010 auf Platz dreizehn zurück. Ende 2019 lag sie auf Platz 8.[6]

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1825 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1165 bis 1940

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Jahr/Datum, Einwohner ...

¹ Volkszählungsergebnis

² Eingemeindungen

Von 1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

Seit 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...

¹ Eingemeindungen
² Volkszählungsergebnis (Zensus 2011)
³ Zunahme gegenüber 9. Mai 2011

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

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Bevölkerung der Stadt Leipzig von 1990 bis 2013
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Bevölkerungswachstum der Stadt Leipzig von 1990 bis 2013
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Bevölkerungsstruktur

Weitere Informationen Bevölkerung, Stand 31. Dezember 2009 ...

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen Leipzig

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Bevölkerung mit Migrationshintergrund

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Weitere Informationen Rang, Staat ...

Ende 2019 waren in Leipzig insgesamt 92.921 Migranten aus 176 verschiedenen Staaten ansässig (61.170 Ausländer, 31.751 deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund). Davon kommen 28.920 Migranten aus EU-Ländern (20.654 Ausländer, 8.266 deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund).[7]

Weitere Informationen Ortsteil ...
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Altersstruktur

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Bevölkerungspyramide von Leipzig für das Jahr 2019 (Datenquelle: Statistisches Jahrbuch 2020 der Stadt Leipzig für das Jahr 2019)[9]

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den Stand am jeweiligen Jahresende.

Weitere Informationen Alter von – bis, Einwohnerzahl 2008 ...

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen für das Jahr 2008, Statistisches Jahrbuch 2017 der Stadt Leipzig für das Jahr 2016, Statistisches Jahrbuch 2020 der Stadt Leipzig für das Jahr 2019

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Stadtbezirke

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Stadtbezirke Leipzigs

Das Stadtgebiet Leipzigs ist in zehn Stadtbezirke eingeteilt. Die Stadtbezirke sind wiederum in Ortsteile und diese weiter in Statistische Bezirke gegliedert (siehe Liste der Stadtbezirke und Ortsteile Leipzigs). Unterhalb der Statistischen Bezirke gibt es noch Blöcke und Blockseiten (Kleinräumige Gliederung). Diese politische und statistische Gliederung lehnt sich jedoch nur zum Teil an die gewachsenen Stadtteile an (siehe Liste der Stadtteile Leipzigs).

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2016 (Hauptwohnsitze).[10]

Weitere Informationen Name, Fläche in km² ...

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig

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Siehe auch

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955–1989
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
  • Hartmut Zwahr: Die Bevölkerungsbewegung der Stadt Leipzig, ihren Grenz-, Vorstadt- und Außendörfern im Verlauf der industriellen Revolution in Deutschland. in: Sächsische Heimatblätter, Heft 4/1973, S. 156–160
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Commons: Temporal population graphs of Leipzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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