Eichenberg (Neu-Eichenberg)

Ortsteil der Gemeinde Neu-Eichenberg im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eichenberg (Neu-Eichenberg)map

Eichenberg ist der größte Ortsteil der Gemeinde Neu-Eichenberg im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Er besteht aus Eichenberg Dorf und Eichenberg Bahnhof.

Schnelle Fakten Gemeinde Neu-Eichenberg ...
Eichenberg
Koordinaten: 51° 22′ N,  54′ O
Höhe: 275 (260–315) m ü. NHN
Fläche: 8,53 km²[1]
Einwohner: 779 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 37249
Vorwahl: 05542
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Bahnhofsgebäude
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Geographische Lage

Eichenberg Dorf liegt 2,1 km westsüdwestlich des am Südfuß der Schmiedeköpfe (251,6 m ü. NHN) gelegenen Dreiländerecks Hessen-Niedersachsen-Thüringen (ca. 233 m). Nördlich des Dorfs (auf 260 bis 315 m)[3] befindet sich Berge, nordnordöstlich Hebenshausen, ostnordöstlich liegt jenseits der Bundesstraße 27 und 500 m westnordwestlich des Dreiländerecks der Eichenberger Ortsteil Eichenberg Bahnhof (ca. 230 bis 250 m)[4] mit dem Bahnhof Eichenberg, südöstlich steht das Schloss Arnstein, südsüdwestlich befindet sich Unterrieden und südwestlich Witzenhausen. Westlich erhebt sich mit Auf der Schärfe (477,2 m) die höchste Erhebung des Sandwaldes.

Geschichte

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Kontext
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Bahnhof Eichenberg

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Eichenberg (heutiges Eichenberg Dorf) erfolgte unter dem Namen Eikenberge im Jahr 1258.[1] Der Ort gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte er zum Kanton Friedland im Königreich Westphalen (1807–1813).

Eichenberg Bahnhof entstand erst mit dem Bau der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden 1858 rund um den Bahnhof, und später kam die Bahnstrecke Göttingen–Bebra hinzu. Beide Bahnstrecken stoßen am nordöstlich von Eichenberg Bahnhof gelegenen Eichenberger Gleisdreieck aufeinander und führen vom Gleisdreieck durch den Bahnhof nach Südwesten; zudem endete im Bahnhof die Bahnstrecke Velmeden–Eichenberg. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde am Ortsrand Braunkohle abgebaut.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Februar 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Eichenberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit vier weiteren Gemeinden freiwillig zur neuen Gemeinde Neu-Eichenberg.[5][6] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Hebenshausen. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Eichenberg angehört(e):[1][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Eichenberg 765 Einwohner. Darunter waren 24 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 111 Einwohner unter 18 Jahren, 300 zwischen 18 und 49, 180 zwischen 50 und 64 und 174 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 254 Haushalten. Davon waren 117 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 94 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 225 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

Eichenberg (Ort und Bahnhof): Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
434
1840
 
434
1846
 
411
1852
 
414
1858
 
404
1864
 
413
1871
 
475
1875
 
506
1885
 
520
1895
 
554
1905
 
577
1910
 
560
1925
 
615
1939
 
597
1946
 
906
1950
 
1.017
1956
 
1.085
1961
 
1.014
1967
 
940
1970
 
872
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
765
2015
 
770
2020
 
779
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[10]; Gemeinde Neu-Eichenberg[11]

Historische Religionszugehörigkeit

Im Jahr 1885 waren von den 415 Einwohnern 388 evangelisch, was 93,5 % entspricht, 27 Einwohner waren katholisch (6,5 %). 1961 wurden 672 evangelische (66,3 %) und 330 katholische (32,5 %) Christen gezählt.[1]

Sehenswürdigkeiten

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Blick von Eichenberg Dorf südostwärts zum Schloss Arnstein; links hinten die Burg Hanstein vor der Junkerkuppe

Bekanntestes Bauwerk ist das etwa 1 km südöstlich von Eichenberg Dorf auf einer Anhöhe errichtete Schloss Arnstein.

Der Ortskern von Eichenberg Dorf steht unter Denkmalschutz. Hierzu zählt neben zahlreichen Fachwerkhäusern auch die klassizistische evangelische Dorfkirche und der von Linden eingefasste ehemalige Gerichtsplatz mit Resten eines Steintisches. Am westlichen Ortsrand befindet sich der Karlsbrunnen mit einer periodisch unterbrochenen Wasserschüttung.

Die ev.-luth. Kirche wurde 1840/41 nach Plänen von Johann Friedrich Matthei erbaut. Dem klassizistischen Saalbau des Langhauses von drei auf zwei Fensterachsen ist im Westen ein im Oberbau achteckiger Turm teils eingestellt. Die bauzeitliche Ausstattung mit dreiseitig umlaufender Empore, Kanzel mit großem Unterbau und der 1844 von Friedrich Knauf aus Groß-Tabarz errichteten Orgel ist weitgehend erhalten; erneuert ist der Altar, ein Taufstein und ein Lesepult sind jüngere Zutaten.[12] Bemerkenswert ist neben anderen Grabmalen auch der Grabstein des 1695 gestorbenen Conrad Schatting, der als Amtmann der von Bodenhausen auf dem nahen Schloss Arnstein saß.[13] Aus der alten, bereits 1358 durch einen Pfarrer belegten Kirche, die für den Neubau von 1840/41 vollständig niedergelegt wurde, ist eine 1588 von den Glockengießern Merten Hase und Dieterich Reinhard gemeinsam gegossene Glocke übernommen.

Am südlichen Ortsausgang von Eichenberg Dorf findet man den „Malstein“, auch das „Mainzer Rad“ genannt; es handelt sich dabei um einen mit Malteserkreuz verzierten Gedenkstein, dessen ursprüngliche Bedeutung unbekannt ist.[14]

Unmittelbar südlich des Eichenberger Gleisdreiecks liegt das Museumsbahngelände der Eichenberger Waldbahn.[15]

Infrastruktur

In Eichenberg gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, Kinderspielplätze und einen Bolzplatz. Zudem liegt es am wichtigen Knotenpunkt Bahnhof Eichenberg.

Persönlichkeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise

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