Eduard „Edi“ Ziegler (* 25. Februar 1930 in Schweinfurt; † 20. März 2020 in München[1][2]) war ein deutscher Radrennfahrer. 1952 gewann er bei den Olympischen Sommerspielen in Helsinki die Bronzemedaille im Straßenrennen.
Edi Ziegler startete bis 1956 für den RV 1889 Schweinfurt.[3] Bei den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki belegte er bei großer Hitze im olympischen Straßenrennen den dritten Platz hinter den Belgiern André Noyelle und Robert Grondelaers, in der Mannschaftswertung erreichte er zusammen mit Oscar Zeissner und Paul Maue Platz fünf.[4] Nach den Spielen wurde er von Bundespräsident Theodor Heuss mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[5]
Zwischen 1951 und 1956 wurde Ziegler zum erfolgreichsten deutschen Straßenamateur. Er gewann nahezu alle namhaften deutschen Klassiker. Als Lokalmatador gewann er mehrfach die Schweinfurter Internationale Ernst-Sachs-Tour und das „Moritz-Fischer-Gedächtnisrennen“. 1953 wurde er deutscher Straßenmeister, nachdem er das Rennen in Solingen mit deutlichem Vorsprung vor Titelverteidiger Walter Becker gewonnen hatte.[4] 1951 wurde er Dritter der Meisterschaft. Sieben Mal führte er die Mannschaft des RV 89 als Kapitän über 100 Kilometer zum deutschen Meistertitel im Mannschaftszeitfahren.
Ebenfalls 1953 gewann Ziegler das Ernst-Sachs-Gedächtnisrennen, 1954 gewann er Rund um Frankfurt, 1956 konnte er diesen Erfolg wiederholen.[6] Drei Mal gewann er Rund um Köln. 1956 gewann er den Großen Conti-Straßenpreis. 1957 wurde Ziegler Profi, konnte aber keine Siege oder vorderen Platzierungen erreichen. 1959 beendete er seine Radsportlaufbahn. Insgesamt errang er als Amateur rund 100 Siege.
Anschließend engagierte sich Edi Ziegler bei seinem Heimatverein, dem RV 89 Schweinfurt. Er war seit vielen Jahren dort und im RC Amor München Ehrenmitglied sowie Mitglied der Bundesehrengilde. Bei den Olympischen Spielen in München fungierte er als Organisator und Kommissär. Beruflich führte der gelernte Kaufmann zwischenzeitlich ein Sporthotel in Wesel.[7] Seit den 1980er Jahren lebte er mit seiner Frau in München. 2020 verstarb er, drei Wochen nach seinem 90. Geburtstag.[8]
Edi Ziegler. In: trauer.merkur.de. Abgerufen am 29. März 2020.
Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7, S. 312, Anmerkung 294.
Michael Bauer: Edi Zieglers Erfolge auf zwei Rädern. In: mainpost.de. 25. Februar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2020; abgerufen am 24. März 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
1906 Gehrt, Schröder, Reich, Bachmann, Stapelberg, Böhm |
1907 Böhm, Kotsch, Katzer, Tartsch, Zeeh |
1922 Eisinger, Härtl, Schönauer, Steber, Hillinger, Wackerl |
1923 Schugk, Nebe, Rodies, Hundertmarck, Seiferth, Dost |
1925 Wemme, Schmidt, Kotsch, Langer, Müller, Rühl |
1927 Stöpel, Ussat, Feder, Litschi, Horn, Hübscher |
1929 Risch/Stache/Grützke/Kliemchen/Jänicke/Putkammer |
1930 Risch/Stache/Panke/Putkammer/Stach/Gräfe |
1931 Risch/Stache/Panke/Gräfe/Kerber/Stach |
1933 Bruno Schulze/Rudi Thoß/Fritz Funke/Gerhard Hanke/Hans John/Kurt Hertwig |
1934 Paul Reichel/Friese/Dornberger/Richter |
1940–1947 nicht ausgetragen |
1948 Stubbe/Rühl/Jacoby/Pfannenmüller/Sartel |
1949, 1950 Wunderlich/E. Ziegler/Popp/Zeissner/Werner Knieß |
1951 Neuser/Schwab/Liebermann/Schnell/Winkelmann |
1952 E. Ziegler/G. Ziegler/Popp/Zeissner |
1953 E. Ziegler/G. Ziegler/Zeissner/Knieß/Vay/Karrlein |
1954 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel |
1955 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Becker/Karrlein/Schabel |
1956 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel |
1957 Duschl/Hofmann/Mehl/Stern/Reusch/Gömmel |
1958 Hofmann/Mehl/Stern/Duschl/Reusch/Wunderlich |
1959 Bäßler/Raab/A. Ziegler/Popp/Selbmann/Knieß |
1960 Puschel/Alexander/Stolp/Bath |
1961 Rohr/May/Hinschütz/Meindl |
1962 Rohr/Meindl/Mangold/Ruster |
1963 Rohr/May/Mangold/Meindl |
1964, 1965 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke |
1966 Tschan/Ruster/Jourdan/Oleknavicius |
1967 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke/Lindow |
1968 Tschan/Walter/Leitner/Oleknavicius |
1969 Tschan/Rösler/Jourdan/Oleknavicius |
1970 Kraft/Mücke/Becker/Podbielski |
1971 Flachs/Koslar/Leitner/Kuhn |
1972 Becker/R. Podlesch/Schulz/Oleknavicius |
1973 Bremer/Lindow/Poulain/Seidel |
1974 Oleknavicius/Becker/R. Podlesch/Paltian |
1975 Lutz/Weissinger/Schütz/Colombo |
1976 R. Podlesch/Paltian/Becker/Kassun |
1977 Brehm/Oleknavicius/Weibel/Weis |
1978 Paltian/Kassun/R. Podlesch/K. Podlesch |
1979 Loeffelholz/Burkhardt/Flögel/Münch |
1980 vakant wg. Dopings |
1981 Stauff/Freienstein/Stadler/Wüller |
1982 Gölz/Walczak/Schlapphoff/Weissinger |
1983 Marx/Gölz/Walczak/Schlapphoff |
1984 Bölts/Maue/Schenk/Gröne |
1985 Burkhardt/Freienstein/Knauer/Stauff |
1986 Bölts/Schenk/Maue/Gröne |
1987 Plambeck/Müller/Hillenbrand/Becker |
1988 Christl/Stumpf/Stauff/Wüller |
1989 Echtermann/Egyed/Weida/Zemke |
1990 Dittert/Hernig/Lötzsch/Lahmer |
1991 Blochwitz/Meier/Will/Wolke |
1992 Lehmann/Zemke/Schmidt/Höbel |
1993 Voigt/Schaffrath/Knispel/Morgner |
1994 Rich/Peschel/Steinhauser/Lebsanft
Es sind nur die Ergebnisse ab 1948 aufgeführt. Vorerst zum letzten Mal wurde diese Disziplin 1994 bei deutschen Meisterschaften ausgetragen.