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deutscher Preis für Künstler und Produktionen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Echo Jazz, Eigenschreibweise ECHO JAZZ, war ein deutscher Musikpreis für Persönlichkeiten und Produktionen aus dem Bereich der Jazzmusik. Der Echo Jazz war der jüngste von drei Echo-Musikpreisen und wurde von der Deutschen Phono-Akademie von 2010 bis 2018 jährlich vergeben. Neben dem Echo Jazz gab es den Echo Klassik und Echo Pop. Die bisherige Form des Echo Jazz wurde am 25. April 2018 für beendet erklärt, nachdem die Verleihung des Echo Pop 2018 dazu geführt hatte, dass der Echo „als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen“ wurde. Eine für den 31. Mai 2018 geplante öffentliche Verleihung in Hamburg, die Stand Ende April 2018 noch „in kleinerem Kreis ohne TV-Inszenierung“ stattfinden sollte,[1] wurde kurzfristig abgesagt.[2][3] Als Nachfolger wurde 2021 erstmals ein Deutscher Jazzpreis vergeben, der sich jedoch in vielem vom Echo Jazz unterscheidet.
Der Echo Jazz hatte nach Ansicht des Journals Jazzthing schon drei Jahre nach seiner Begründung (2013) eine „Erfolgsgeschichte“, da er „weit über das übliche Jazzpublikum“ hinausstrahle.[4]
Zielsetzung des Echo Jazz war es, nicht nur Weltstars für ihre musikalischen Leistungen auszuzeichnen, sondern auch herausragende junge Talente mit der Auszeichnung zu fördern. Der Echo Jazz wird bis 2018 von einer Jury vergeben, die nach eigenen Angaben ihr Urteil sowohl „nach künstlerischer Qualität als auch nach Publikumserfolg fällt.“ Die Vergabe des Echo Jazz spiegelt, so das Selbstverständnis der Phono-Akademie, „damit nicht nur die Meinung von Kritikern wider, sondern auch die Wertschätzung durch Musikkäufer“. Ausnahmen waren die (mittlerweile nicht mehr vergebenen) Auszeichnungen zum „Jazz-Label des Jahres“ und zum „Live-Act des Jahres“; diese wurden aufgrund von Internet-Befragungen der Leser der Zeitschrift Jazz thing vergeben.
Grundlage für die Einreichung sind Tonträgerveröffentlichungen eines Künstlers aus dem Genre Jazz, die zwei herausragende, unabhängige Besprechungen von Musikjournalisten erhalten haben. Ob der Tonträger dem Genre Jazz zuzuordnen ist, entscheidet die Einordnung in der PHONONET-Datenbank. Zur Einreichung berechtigt sind alle Tonträgerhersteller, deren Tonträger ständig im deutschen Markt vertrieben werden und die entsprechenden Vertriebsrechte an den Tonträgeraufnahmen der Künstler besitzen. Für die Preisvergabe sind, unabhängig von ihrer Nationalität, alle Künstler der Jazzmusik qualifiziert, die zum Zeitpunkt der Einreichung im Musikleben und am Tonträgermarkt tätig sind. Der Einreichungszeitraum beträgt etwa drei Wochen; der Einreichungszeitraum für den Echo Jazz 2014 lag beispielsweise vom 12. November bis 3. Dezember 2013. Für das Einreichungsverfahren für den Echo Jazz 2014 waren alle Jazz-Neuveröffentlichungen qualifiziert, die vom 31. Oktober 2012 bis zum 1. November 2013 veröffentlicht wurden. Die Tonträger müssen im Bewertungszeitraum erstmals veröffentlichte Aufnahmen enthalten, deren Anteil an der Gesamtspieldauer der Veröffentlichung mindestens 50 % betragen muss. Im Vorjahr eingereichte Produkte dürfen nicht erneut eingereicht werden. Jede Produktion darf für beliebig viele Kategorien vorgeschlagen werden. Für jedes eingereichte Produkt wird eine einmalige Gebühr in Höhe von 50,00 Euro erhoben. Wird ein Tonträger für mehrere Kategorien eingereicht, entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Die Echo-Jazz-Preisträger wurden von einer zwölfköpfigen Jury ermittelt, die sich aus verschiedensten Branchenexperten zusammensetzt und mit einfacher Mehrheit entscheidet. Folgende Juroren aus der Wirtschaft und dem Journalismus wählten 2017 – mit Ausnahme des „Jazz-Label des Jahres“ und des „Live-Acts des Jahres“ – die Preisträger aus:
Jury-Mitglieder 2017:
(Stand 2017)[5] |
Ehemalige Jury-Mitglieder:
(Stand 2017) |
Der Echo Jazz erhielt 2010 aus den Mitteln der Bundesrepublik Deutschland 75.000 Euro als „einmalige Anschubfinanzierung“. Nach Ansicht der Welt ist es „zumindest fragwürdig“, dass so die Bundesregierung „der obersten Musiklobby-Organisation des Landes bei der Finanzierung einer Promo-Veranstaltung geholfen“ hat.[6]
Die Preisverleihung wurde bis 2017 vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen. Die Verantwortung für die Dramaturgie der Veranstaltung (und damit auch die Auswahl der konzertant auftretenden Künstler und der gespielten Titel) teilen sich die zuständige Sendeanstalt mit der Produktionsfirma und dem Bundesverband Musikindustrie, der die Eintrittskarten vergibt.[7]
Veranstaltung | Ort | Moderatoren | Fernsehübertragung |
---|---|---|---|
5. Mai 2010 | Bochum, Jahrhunderthalle | Till Brönner | WDR |
17. Juni 2011 | Dresden, Gläserne Manufaktur | Dieter Moor | MDR |
3. Juni 2012 | Dresden, Gläserne Manufaktur | Dieter Moor | |
23. Mai 2013 | Hamburg, Fischauktionshalle | Till Brönner und Janin Reinhardt[8] | NDR |
22. Mai 2014 | Hamburg, Kampnagel | Hubertus Meyer-Burckhardt[5] | |
28. Mai 2015 | Hamburg, Blohm + Voss | Roger Cicero und Gregory Porter[9] | |
26. Mai 2016 | Hamburg, Kampnagel | Götz Alsmann und Gregory Porter[10] | |
1. Juni 2017 | Hamburg, Blohm + Voss | Götz Alsmann und Nils Landgren[11] |
Bevor 2010 der Echo Jazz als eigene Preisverleihung etabliert wurde, wurden bereits von 1994 bis 2009 bei der Echo-Pop-Verleihung nationale und ab 2001 auch internationale Künstler im Bereich der Jazz-Musik ausgezeichnet.
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(Stand 2018)
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