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Ableben durch Drogen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Drogentod oder Rauschgifttod bezeichnet den Tod durch den Konsum von illegalen Drogen.
Nicht als Drogentote werden die Opfer legaler Drogen (z. B. Tabak, Alkohol und Medikamente) betrachtet. Zum Vergleich: Drogentote gab es im Jahr 2011 in Deutschland etwa 1000, als Folge von Alkoholmissbrauch über 70.000 und als Folge des Tabakrauchens über 110.000 Todesfälle.[1]
Als Drogentoter wird in Deutschland laut einer polizeiinternen Dienstvorschrift (PDV 386) aus dem Jahre 1979 statistisch erfasst, wer eines von vier Kriterien erfüllt (Stand: 2002):
„Eine Meldepflicht besteht demnach für Todesfälle, die in einem kausalen Zusammenhang mit dem missbräuchlichen Konsum von Betäubungs- und Ausweichmitteln stehen. Darunter fallen
- Todesfälle infolge beabsichtigter oder unbeabsichtigter Überdosierung (Organversagen aufgrund einer akuten Vergiftung),
- Todesfälle infolge langzeitlichen Missbrauchs (Langzeitschäden, drogentoxische Schädigungen durch konsumierte Substanzen, verminderte körperliche Abwehrkräfte, Schädigungen durch Streckungsmittel, Erkrankungen und Infektionen durch i. v. Applikation, Hepatitis C, HIV),
- Selbsttötung aus Verzweiflung über die Lebensumstände oder unter Einwirkungen von Entzugserscheinungen (außer durch Überdosierungen) und
- tödliche Unfälle von unter Drogeneinfluss stehenden Personen (v. a. im Straßenverkehr).“
Über 80 % der Drogentoten in Deutschland sind männlich.[3]
Bei der Aufnahme der Daten ergeben sich einige Probleme, da die Verarbeitung der Drogentotenmeldungen gemäß dieser Dienstvorschrift in den Bereich der Polizei fällt. Die statistischen Landesämter, die sämtliche Todesfälle erfassen, greifen jedoch zunächst auf Daten aus dem Gesundheitswesen zurück.
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
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Anzahl drogenbezogener Todesfälle | 175 | 201 | 206 | 187 | 201 | 161 | 138 | 122 | 153 | 165 | 154 | 184 | 196 | 191 | 235 | ||||
davon durch Obduktion verifiziert | 163 | 185 | 191 | 197 | 175 | 169 | 187 | 170 | 177 | 139 | 122 | 102 | 126 | 146 | 126 | 160 | 168 | 155 | 188 |
Jahr | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
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Tote | 376 | 320 | 255 | 227 | 213 | 222 | 221 | 214 | 202 | 210 | 241 | 180 | 183 | 198 | 171 | 137 | 125 | 121 | 126 | 134 | 132 | 136 | 137 | 165 | 141 | 142 | 147 | 160 |
Die meisten Staaten wählen einen konkreten, medizinischen Begriff und erfassen diesen über internationale Kodierungsverfahren (z. B. ICD-10). Im Jahr 2000 gab es in der gesamten Europäischen Union 8.838 Drogentote. Bei einer Bevölkerung von ca. 500 Millionen Menschen sind das ca. 2 Drogentote je 100.000 Einwohner und Jahr oder 0,002 Prozent.
Im Jahr 2000 gab es in den USA ca. 17.000 Drogentote.
In Folge der „drug crisis“ im gesamten Land kam es zu einem starken Anstieg der Drogentoten auf 47.000 im Jahr 2014. In manchen Bundesstaaten wurde die Drogenkrise von der Bevölkerung als derzeit größtes Problem bezeichnet.[7] Als Hauptursache wird ein sprunghafter Anstieg bei den Abhängigkeiten von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln und Heroin in Teilen der Bevölkerung betrachtet.[8] Bezogen auf die Gesamtbevölkerung starben 2014 ungefähr 15 Personen je 100.000 Einwohner und Jahr oder 0,015 Prozent an den Folgen von Drogenmissbrauch.[9]
2015 stieg die Zahl der Drogentoten in den USA weiter auf 52.000, wovon 33.000 durch Opioide starben.[10] Die Opferzahlen konzentrierten sich dabei in bestimmten Bevölkerungsgruppen. Im Bundesstaat West Virginia waren 2015 im Durchschnitt etwas mehr als 3 von 100 Todesfällen auf Überdosierung von Drogen zurückzuführen, in einer besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe, männlichen Weißen zwischen 15 und 34 Jahren, lag die Rate jedoch bei 28 von 100 Todesfällen.[11]
2016 erreichte die Zahl der Drogentoten in den USA mit etwa 59.000 einen neuen Höchststand. Zur Verschärfung der Lage hätte nach Presserecherchen besonders die zunehmende Verbreitung illegal hergestellter Fentanyl-Präparate unter Drogenabhängigen beigetragen, darunter auch das als besonders gefährlich eingeschätzte Carfentanyl.[12]
Auch 2017 hielt der Anstieg der Todesfälle durch Rauschdrogen an. Es starben ca. 72.000 Menschen den Drogentod, darunter etwa 30.000 an Opioiden.[13] Dies entspricht ungefähr 22 Personen je 100.000 Einwohner.
Im Dezember 2010 gab der Chef der nationalen Drogenkontrollbehörde Russlands, Viktor Iwanow, die Zahl von 100.000 Drogentoten für das Jahr 2010 bekannt. Dabei sprach er von einer „apokalyptischen Dimension“. Die Zahl der Rauschgiftsüchtigen gab er mit fünf Millionen an.[14] Bezogen auf die Gesamtbevölkerung von rund 140 Millionen entspricht das jährlich 70 Drogentoten pro 100.000 Einwohner oder 0,07 Prozent.
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