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deutsch-britische Übersetzerin und Autorin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dorothea Gotfurt (geboren als Dorothea Frank, 12. Februar 1907 in Berlin-Charlottenburg; gestorben 1995 in London) war eine deutsch-britische Übersetzerin.
Dorothea Frank war eine Tochter des aus Halle stammenden Arztes Alfred Frank (1874–1949)[1]. Von 1913 bis 1921 lebte sie bei ihrer Tante Emmy Rubensohn und ihrem Mann in Kassel.[2] 1921 kehrte sie zu ihrem Vater zurück. Sie besuchte eine Frauen-Handelsschule und arbeitete in der Ärztlichen Rechtsschutzstelle als Sekretärin. 1928 heiratete sie den Diplom-Kaufmann Walter Berliner und wandte sich der Schauspielerei zu.[3] 1931 kam der Sohn Klaus zur Welt, der nach der Scheidung beim Vater verblieb. 1933 heiratete Dorothea Gotfurt den Literaten Fritz Gottfurcht.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 emigrierten beide nach Frankreich und 1935 nach Großbritannien. Beide wurden 1939 vom Deutschen Reich ausgebürgert.[4] In London fanden sie zunächst keine Arbeit, und sie bestritt den Familienunterhalt als Näherin und Handschuhmacherin. Sie schaffte es mit ihrer kleinen Schneiderei, Aufträge vom Modemacher Norman Hartnell zu erhalten.[3] Als Fritz Gottfurcht eine regelmäßige Beschäftigung als Drehbuchautor fand, widmete sie sich ebenfalls der Schriftstellerei. Ihren Familiennamen anglisierten sie zu Gotfurt.
Dorothea Gotfurt übersetzte deutsche Literatur ins Englische und englische Literatur ins Deutsche. Sie schrieb Theaterstücke, die in London aufgeführt wurden: Of Mink And Men im Jahr 1962 und No Other Way im Jahr 1965. Für eine Folge der BBC-Fernsehserie „Suspense“ hatte sie 1963 den Auftrag für das Script.
Gotfurt gab einen zweisprachigen Band deutscher Kabarettlieder heraus, den sie selbst übersetzte. Als Titel übersetzte sie den Refrain aus Klabunds Gedicht Ich baumle mit de Beene als While I'm Sitting on the Fence. Klabunds Lied übertrug sie aus dem Milieu Berliner Hinterhöfe in den Londoner Bezirk Soho.[5]
Gotfurt übersetzte Romane und Kriminalromane von Agatha Christie, Robin Maugham, Dorothy L. Sayers, Upton Sinclair und Una Troy, sowie Theaterstücke von Noël Coward und Ted Willis ins Deutsche. Sie war Mitglied des Deutschen PEN-Clubs im Exil.
Gotfurts erster Ehemann Walter Berliner und der gemeinsame Sohn Klaus wurden im Januar 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.[6] Für beide sind Stolpersteine in der Düsseldorfer Straße 47 in Berlin-Wilmersdorf verlegt.
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