Die rechteckige, flachgedeckte Saalkirche wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts in Feldstein gemauert. Sie steht inmitten eines mit einer Feldsteinmauer begrenzten Kirchhofes. Die Wände sind durch vier schmale Rundbogenfenster im Osten und Süden und einem rundbogigen Südportal gegliedert. Die westlichen, durch Stichbogenfenster und das Westportal gegliederten Wände, sind in Backstein gemauert. Im Chorgiebel ist ein Kreuz eingelassen. Das Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts umfassend saniert. Auf dem Friedhof befinden sich einige Gräber der letzten Gutsbesitzerfamilie von Gundlach und derer Verwandten. Neben dem Grab des vorletzten Gutsherrn und Bauherrn des neuen Gutshauses Leizen Hans von Gundlach[1] und dem roten Grabstein für dessen Ehefrau Helene, geborene Freifrau von Meerheimb, ist auch das Grab des 1925 in Berlin verstorbenen Sohnes Traugott von Gundlach dort.[2] Sein älterer Bruder Jobst[3] starb als Leutnant 1917.[4]
Der verbretterte Dachturm aus Holz von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wurde mit einem sehr spitzen Helm bekrönt. Der Turm trägt das Wappen derer von Gundlach, er wurde in den 1990er Jahren erneuert.
Der spätgotische Schnitzaltar ist eine Arbeit vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Er ist ein Triptychon, mit der Darstellung der Krönung Mariens im Mittelteil. Ansonsten sind Apostel und Heilige dargestellt. Im Altarblock befindet sich ein Sakramentsschrank, der zur Aufbewahrung der Abendmahlsgerätschaften genutzt wurde, es sind noch Reste der Originalfassung erkennbar.
Die Kanzel wurde zum Ende des 18. Jahrhunderts eingebaut; aus derselben Zeit stammen die Altarschranken und der Pastorenstuhl.
Die Grabplatte der Familie von Knuth von 1370 war ursprünglich in den Fußboden eingelassen. Sie trägt das Wappen der Familie. Um sie vor weiterer Abnutzung zu schützen, wurde sie 1994 neben dem Altar angebracht.
Ursprünglich existierte wohl statt des Dachturmes ein Kirchturm, in dem zwei Glocken von 1527 und 1711 hingen. Auf Anweisung des Patrons[5] Max Ludwig von Gundlach (1815–1886) wurden sie 1860 von Carl Illies aus Waren umgegossen.[6]
Georg Dehio, bearbeitet von Hans-Christian Feldmann, Gerd Baier, Dietlinde Brugmann, Antje Heling, Barbara Rimpel: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2000, ISBN 3-422-03081-6.
Kirchen in der Mecklenburgischen Seenplatte, südliche Müritzregion. Mit Illustrationen von Werner Schinko, Herausgeber IG der KirchenführerInnen Mecklenburgische Seenplatte, Druckerei Beyer in Röbel.
Christa Kostolnik: Die Geschichte des „Glasdorfes“ Rumpshagen. Vom stolzen Aufstieg und tragischen Untergang der adligen Gläsnerfamilie von Gundlach (Linie Leizen-Rumpshagen). 2. Auflage. Friedland 2020, ISBN 978-3-941681-83-5, S. 57, 85 ff.
Walter von Leers:Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnatsverzeichnis. BandI, Zögling von Gundlach, Hans Heinrich-No.: 1384. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, S.314 (staatsbibliothek-berlin.de).
Walter von Leers:Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1913-1929. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöginge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Traugott von Gundlach, Zöglings.-No.:2033. Eigenverlag, Belzig, Ludwigslust 1929, S.132 (kit.edu).
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1920 / Alter Adel und Briefadel. Adelsmatrikel der Deutschen Adelsverbände. Justus Perthes, Gotha 1919, DNB010781048, S.331.
Friedrich Schlie (Hrsg.):Die Kunst-und Geschichtsdenkmäler des Grossherzogstums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Teterow, Malchin, Stavenhagen, Penzlin, Waren, Malchow und Röbel. Stock & Stein, Schwerin 1902, S.525 (google.de).
53.36589312.475308
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