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Dialog zwischen zwei Kabarettisten, die eine unterschiedliche Position einnehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Doppelconférence ist eine Kabarettnummer, die aus einem Dialog zwischen zwei Schauspielern besteht, von denen einer die Rolle eines klugen und gebildeten Gesprächspartners einnimmt, während der andere einen begriffsstutzigen Tölpel mimt.[1]
Als Sonderform der Conférence vermittelte sie ursprünglich zwischen zwei Nummern.
Der Ursprung der Doppelconférence liegt in Budapest. Um 1900 parodierte Julius Kövary den bekannten Künstler Endre Nagy, zunächst im Kabarett „Bonbonniere“, später dann an Nagys eigenem „Nagy Endre Kabarett“. So standen zwei Nagys auf der Bühne: der echte, der die Nummer ansagte, und der falsche. Dies ergab einen sprachlichen Zweikampf, der bis zur nächsten Nummer dauerte: die Doppelconférence als Streitconférence.[2]
László Vadnay schuf das Prinzip Der G'scheite und der Blöde mit den beiden Figuren Hacsek und Sajó. Die beiden sind Budapester Kaffeehausbesucher, die die Welt vom Kaffeehaustisch aus verändern wollen. Zunächst als Zeitungskolumne erfunden, kamen die beiden Figuren später auf die Bühne.[2]
Etwa 1920 gelangte die Doppelconférence gleich doppelt auch nach Wien: zum einen durch Karl Farkas, zum anderen durch Wilhelm Gyimes, ungarnstämmiger Besitzer der Wiener Femina-Bar. Gyimes bringt die Hacsek-und-Sajó-Nummern mit Fritz Imhoff und Fritz Heller auf die Bühne.[2]
Karl Farkas trat am 1. November 1922 erstmals zusammen mit Fritz Grünbaum im Kabarett Simpl auf. Farkas gab, wie bis zu seinem Lebensende, den Gescheiten, Grünbaum den Blöden. Zunächst war die Doppelconférence der beiden noch mehr Conférence als Nummer, sie sprachen sich etwa auch mit ihrem richtigen Namen an. Nach dem Zweiten Weltkrieg, mit Ernst Waldbrunn als Blödem, entstehen für das Fernsehen Figurenpaare wie Herr Berger und Herr Schöberl, die nicht mehr vor dem Vorhang auftreten, sondern in Kulissen spielen.[2]
Allerdings werden Farkas und Grünbaum auch als Erfinder der dialogischen Doppelconférence bezeichnet.[3]
Hans Veigl zufolge erreichte die Doppelconférence allerdings mit Grünbaum und Farkas im deutschsprachigen Raum ihren Höhepunkt.[4] Die beiden geben ihr die endgültige Ausformung. In rascher Rede und Gegenrede handeln sie in dialektischer Weise Tages- und Zeitgeschehen, aber auch Alltagsbeobachtungen und anderes ab.[5]
Bereits der Wiener Volkssänger Johann Baptist Moser (1799–1863) schuf so genannte „Conversationen“, in denen die Typen der „Gescheite“ und der „Dumme“ (oft ergänzt durch den „Frotzler“) aufeinander trafen: Die Conversation im Paradeisgartl (1866), Conversation am Geburtstage, Die beiden Sesselträger (1843), Die Conversation vor dem Versatzamte, und Die Conversation im Glashause (1859).
Als Steigerung gab es im DDR-Fernsehen in der Samstagsabendshow Ein Kessel Buntes sogar eine Dreifachconférence durch Die drei Dialektiker.
Von Karl Farkas sind mehrere Definitionen der Doppelconférence überliefert:
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